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  • #31
    Folgender Text ist ungefähr vor 20 Jahren verfasst worden. Ich denke von GCB.

    INSTINKTOTHERAPIE - Notizen zum Einführungskurs 1


    I. Theoretische Grundlagen


    1. Ein Nahrungsmittel wird als ursprünglich bezeichnet, wenn es durch keinen Kunstgriff
    verändert wurde, der der begrifflichen Intelligenz zu eigen ist, also wie es unmittelbar in der Natur
    vorkommt, z.B. so wie es sich ein Tier in seinem natürlichen Lebensraum verschaffen kann.

    2. Man kann die Kunstgriffe, die es dem Menschen ermöglicht haben, seine Nahrung zu
    verändern, in fünf Hauptgruppen unterteilen:


    • a) Denaturierung durch Wärme: Verschiedene Arten des Garens, Trocknen durch Hitze,
      Einfrieren, Tieffrieren, Bestrahlen usw.
    • b) Mechanische Denaturierung: Mischen, Würzen, Übereinanderlegen, Gewinnen von
      Extrakten, Schroten, Pressen, Mixen
    • c) Gebrauch von Tiermilch und ihren Produkten
    • d) Anwendung von Chemie: Dünger, Pestizide, künstliche Zusätze, Syntheseprodukte,
      Medikamente usw.
    • e) Künstliche Auslese und bestimmte Anbau- und Aufzuchttechniken




    3. Wie wir weiter unten sehen werden, scheint der menschliche Organismus genetisch an nicht-
    ursprünglichen Nahrungsmittel nicht angepasst zu sein. Bei der vollständigen Rückkehr zur
    ursprünglichen Nahrung stellt man in der Tat fest, dass der Nahrungsinstinkt wieder äußerst
    präzise funktioniert. Er äußert sich hauptsächlich durch Veränderungen der Geruchs- und
    Geschmacksempfindungen, Alliästhesien genannt. Sie treten im Mund-, Nasen-, Rachenraum
    auf, und man darf sie nicht mit Völle- oder Ekelgefühlen verwechseln.

    4. Aus Erfahrung können wir also Gesetz des Nahrungsinstinkts aufstellen : Jedes
    ursprüngliche Nahrungsmittel, das auf den Geruchs- und Geschmackssinn anziehend wirkt, nützt
    dem Organismus. Dasselbe gilt auch umgekehrt : Schädliche oder unnütze Nahrungsmittel
    wirken auf den Geruchs- und/oder Geschmackssinn im allgemeinen 'abstoßend.

    5. Dieses Gesetz lässt sich unmittelbar aus den Gesetzen der Evolution ableiten: Ein Tier, das
    durch seinen Instinkt dazu veranlasst würde, giftige Pflanzen zu fressen oder sich unausgeglichen
    zu ernähren, würde sich selbst in den Zustand der Unterlegenheit bringen und durch die natürliche
    Auslese aussterben. Der Nahrungsinstinkt musste sich also im Laufe der Zeit im gleichen Maß wie
    jede andere Funktion des Organismus vervollkommnen.

    6. Es ist jedoch festzuhalten, dass diese Entwicklung in Verbindung mit ursprünglicher Nahrung
    stattgefunden hat : Infolgedessen ist es nicht erstaunlich, dass die Alliästhesie-Mechanismen
    durch nicht-usprüngliche Nahrungsmittel zum Entgleisen gebracht werden, da solche
    Nahrungsmittel erst vor zu kurzer Zeit entstanden, als dass sich unser genetischer Code an sie hätte
    anpassen können. Die Existenz einer angeborenen Programmierung des Nahrungsinstinkts
    bestätigt sich z.B. an Neugeborenen, die sofort in der Lage sind, ihre (ursprünglichen!)
    Nahrungsmittel auszuwählen und korrekt zu dosieren.

    7. Auf den ersten Blick können die gesamten Alliästhesie-Erscheinungen ziemlich
    verschiedenartig wirken. Durch die Tatsache, dass sie spontan zu einem optimalen
    Ernährungsgleichgewicht führen, das durch die Normalisierung von Entzündungsvorgängen
    (Verschwinden des Schmerzes) ebenso wie durch eine vollkommene Regulierung des
    Wärmehaushalts, des Gewichts, der Vitamin- und Mineralstoffzufuhr etc. charakterisiert ist, kann
    man Jedoch zeigen, dass sie Teil eines zusammenhängenden Ganzen sind (dass sie eine
    zielgerichtete Bedeutung haben).

    8. Ein nützliches Nahrungsmittel kann während des Verzehrs unnütz oder schädlich werden,
    sobald der Bedarf des Organismus gedeckt ist. Man beobachtet in der Tat, daß sein Geschmack
    sich plötzlich verändert (manchmal von einem Bissen auf den anderen) oder daß verschiedene
    unangenehme Wahrnehmungen auftreten (saurer, scharfer, zusammenziehender, beißender,
    brennender, herber Geschmack; raue, trockene, klebrige Konsistenz).
    Wir bezeichnen diesen Wechsel als "instinktive Sperre".

    9. Es ist anzumerken, dass Geruchs- und Geschmackssinn keine Sinne wie die anderen sind: Sie
    sind Ausdruck des Nahrungsinstinkts, wie es die neurophysiologische Struktur des bulbus
    olfaktivus im Riechhirn und des Hypothalamus zeigt, der die an die Gehirnrinde übermittelten
    nervlichen Einwirkungen je nach den Gegebenheiten des Stoffwechsels kontrollieren kann.
    Geruch und Geschmack eines Nahrungsmittels sind daher keine objektiven Gegebenheiten wie
    seine Farbe und seine fühlbare Konsistenz (die Banane schmeckt nach Gummi und wird rau auf
    der Zunge, sobald der Bedarf an Banane gedeckt ist, ihre gelbe Farbe jedoch bleibt immer
    erhalten).

    10. Geruch und Geschmack spielen nicht dieselbe Rolle. Der Geruch zieht das Tier selektiv zu
    den ihm zuträglichen Nahrungsmitteln hin, der Geschmack stimuliert anschließend das Kauen
    und Schlucken und hemmt diesen Vorgang, sobald der Bedarf gedeckt ist oder das
    Verdauungsvermögen an seine Grenzen gelangt. Man wird übrigens feststellen, dass der Geruch
    des Nahrungsmittels fast völlig verschwindet, sobald der Kauvorgang beginnt. Der Geruchssinn
    schaltet sich ab diesem Zeitpunkt nur noch ein, um ein Nahrungsmittel oder Teile davon (weil
    schadhaft, verdorben, schimmlig oder dergleichen) abzulehnen.
    Zusammenfassend lässt sich sagen:

    Geruch = Anziehung + Auswahl

    Geschmack = Stimulation + Begrenzung



    11. Die Kunst des Kochens besteht darin, die Nahrungsmittel besser erscheinen zu lassen als sie
    von Natur aus sind. So entspricht ein Nahrungsmittel, das in unbehandeltem Zustand nicht
    anziehend wirkt, aufgrund des Gesetzes des Nahrungsinstinkts nicht den Bedürfnissen des
    Organismus. Indem die Kochkunst die Nahrung angenehmer macht, tut sie der natürlichen
    instinktiven Sperre Gewalt an. Sie besteht mit anderen Worten darin, das essbar zu machen. was
    man nicht essen soll .


    12. In dem Maß, in dem sich der Organismus von den Überlastungen und Verdauungsstörungen
    durch die zubereitete Nahrung frei macht, werden die verschiedenen instinktiven
    Wahrnehmungen klarer und stärker. Man entdeckt auf diese Weise den ursprünglichen
    Geschmack von Obst, Gemüse, Fleisch und anderen Naturprodukten, die einen Grad der
    Sinnesfreude vermitteln, an den die gewohnten Empfindungen in keiner Weise heranreichen.
    Letzten Endes erweist sich die ursprüngliche Ernährung als eine reichere und befriedigendere
    Form der Gastronomie als die der Kochkunst.

    13. Vom anthropologischen Standpunkt aus gesehen kann man die Kochkunst als das Ergebnis
    einer Art Kurzschluss zwischen Verstand und Instinkt betrachten.
    Der Verstand ermöglicht eine derartige Veränderung der äußeren Gegebenheiten, dass nach
    Belieben Genuss erlangt werden kann, was wieder darauf hinausläuft, den Verstand zu täuschen.
    Der durch einen Kunstgriff erlangte Genuss, auf den unser Nervensystem genetisch nicht
    vorbereitet ist, wäre also in Wirklichkeit nur eine Sinnestäuschung. Darüber hinaus führt er zu
    einer fortschreitenden Überlastung des Organismus, mit der eine allmähliche Minderung des
    Vergnügens einhergeht. Dies ist genau das Gegenteil des erstrebten Ziels.
    Die Überlastung macht vor allem ursprüngliche Nahrungsmittel unangenehm (bei denen die
    sinnesverändernden Mechanismen korrekt funktionieren), so dass Genuss nur noch mit
    zubereiteter Nahrung erreicht werden kann. Die Kunst des Kochens würde also eine Art Falle
    darstellen, in die die Menschheit infolge der Entwicklung der begrifflichen Intelligenz geraten
    wäre.

    14. Ursprünglich gilt folgendes Schema (das, ebenso wie das Gesetz des Instinkts, aus dem es sich
    unmittelbar ableitet, aus den Evolutionsgesetzen folgt):

    Gaumen __ Körper
    GUT = GUT
    SCHLECHT = SCHLECHT


    Das heißt, daß alles, was für den Gaumen gut ist, sich auch als gut für den Körper erweist, und
    daß alles, was für den Körper schlecht ist, sich auch als schlecht für den Gaumen erweist. Daraus
    geht ein Zustand der Harmonie hervor. Genügt es doch, sich zu dem leiten zu lassen, was von
    Natur aus anziehend wirkt; das ist das Gesetz des Genusses.
    Mit dem künstlichen Eingriff des Kochens bringt man sich einfach auf die erste Diagonale des
    obigen Schemas: Man kann für den Gaumen gut machen, was für den Körper schlecht ist. In der
    Folge wird man sich vor dem Vergnügen hüten, der Versuchung widerstehen müssen. Die
    Vergiftung und Überlastung des Körpers; die dem gewaltsamen Übertreten der instinktiven
    Sperre zuzuschreiben sind, bewirken darüber hinaus, dass die ursprünglichen Nahrungsmittel
    schlecht erscheinen oder Übelkeit hervorrufen, so dass man sich auch auf die zweite Diagonale
    versetzt sieht.
    Das obige Schema verkehrt sich vollständig ins Gegenteil:

    Gaumen __ Körper
    GUT = SCHLECHT
    SCHLECHT = GUT



    Der Nahrungsinstinkt drückt sich in einem Konflikt aus; der Genuss führt in die Irre. Man muss
    Regeln aufstellen und mit dem Willen intervenieren, um den Schaden zu begrenzen. Genau das
    zeigt sich einerseits an dem Durcheinander, das man der Üblichen Ernährung verdankt (Fettsucht,
    Herzkranzgefäßerkrankungen usw.) und andererseits an dem Raum, der von der
    Ernährungswissenschaft, der täglichen Suche nach neuen Gerichten, den Diäten usw.
    eingenommen wird.

    15. Mit dem Gesetz des Nahrungsinstinkts kann man auch den Begriff der Völlerei genau
    definieren. Fürs erste wird man feststellen, dass es mit der ursprünglichen Nahrung keine Völlerei
    gibt; denn es kann nicht gleichzeitig Genuss und Schaden geben (wenn die Nahrung gut schmeckt,
    ist sie nützlich, und wenn sie schadet, schmeckt sie schlecht). Es ist also notwendig, einen
    Kunstgriff anzuwenden, um das Gesetz zu umgehen: Das zubereitete Nahrungsmittel kann
    nämlich in der Tat gut erscheinen, auch wenn es schädlich ist. Die Völlerei erweist sich
    infolgedessen als die Suche nach Genuss außerhalb der Bedürfnisse unter Zuhilfenahme des
    kulinarischen Kunstgriffs.
    Vom philosophischen Standpunkt aus gibt es die so definierte Völlerei (= Genuss + Schaden) in der
    ursprünglichen Natur nicht. Sie ist das Erbe des homo sapiens und seiner begrifflichen Intelligenz
    und wird durch einen Zustand der Überlastung, Abhängigkeit und Krankheit bezahlt, der
    teilweise erklären könnte, warum die Völlerei als eine der sieben Todsünden angesehen wurde.

    16. Man braucht nur ein einziges denaturiertes Nahrungsmittel auf den Tisch zu stellen, um durch
    seinen Verzehr (den der Instinkt nicht einschränken kann) eine Überlastung hervorzurufen. (Man
    hat den Eindruck, auf das denaturierte Nahrungsmittel "hereinzufallen".) Der allgemeine Genuss
    nimmt zusehends ab, was ein Gefühl der Frustration hervorruft. Man wird somit verleitet sein,
    wieder einen ausreichenden Genuss herzustellen, in dem man nach weiteren kulinarischen
    Kunstgriffen sucht. Dies wirft ein erklärendes Licht auf das Phänomen, dass sich die Kochkunst
    von dem Zeitpunkt des ersten, möglicherweise sogar unfreiwilligen Kochens immer weiter
    entwickelt hat. Ein Prozess, der seit der Entdeckung des Feuers statistisch unvermeidlich war. Man
    versteht ebenfalls, dass die ursprüngliche Ernährungsweise, um jedes Gefühl der Frustration zu
    vermeiden, den notwendigen Genuss nur spendet, wenn man sie 100%ig praktiziert, und dass jede
    Ausnahme sich durch eine Steigerung der "Versuchung", die die kulinarische Umwelt ausüben
    kann, bemerkbar macht.

    17. Wenn man den Nahrungsinstinkt in seine Überlegungen miteinbezieht, kann man die
    Probleme der Ernährungswissenschaft in ganz einfacher und wirkungsvoller Weise angehen.
    Anstatt die Bedürfnisse des Organismus von außen abzuschätzen (was die Unsicherheiten einer
    Diagnostik mit einschließt, die mit der außerordentlichen Komplexität der Ernährung und den
    sich unweigerlich im Laufe der Zeit einstellenden Schwankungen kollidiert), reicht es aus,
    einfach dem Genuss von Mund und Nase nachzugehen. Dies sind instinktive Äußerungen, die in
    unmittelbarem Kontakt mit den tatsächlichen Bedürfnissen des Körpers stehen, und die deren
    unvorhersehbaren und manchmal mengenmäßig überraschenden Schwankungen Folge leisten
    können.
    Halten wir fest, dass die Instinktotherapie keine "Diät" ist Sie schließt weder eine widernatürliche
    Verpflichtung noch ein Verbot ein; sie beruht darauf, die Kunstgriffe zu umgehen, die die
    wahrnehmungsverändernden Mechanismen vereiteln (und somit die gesamte Verdauung vor
    unlösbare Probleme stellen). An die Stelle des Systems Abschätzung – Vorschrift setzt sie ganz
    natürlich die Funktion Fragen - Gehorchen.

    18. Aus dem bisherigen geht hervor, dass das Instinktsystem offensichtlich genetisch nicht an
    zubereitete Nahrung angepasst ist; man muss sich also fragen, wie es in dieser Hinsicht mit den
    übrigen Stoffwechselorganen bestellt ist. Jede Gattung passt sich durch die natürliche Auslese an
    die Gegebenheiten ihrer Umwelt an. Eine solche Anpassung erfordert jedoch zahlreiche
    Generationen. Der genetische Code variiert im Laufe der Zeit sehr langsam (um weniger als 1 %
    in 6 Millionen Jahren seit der Trennung von den Schimpansen), und das regelmäßige Kochen hat
    wahrscheinlich erst vor etwa 10 000 Jahren begonnen, was im Verhältnis zu biologischen
    Zeitspannen erst sehr kurz ist. Aber jede der neuen Gegebenheiten im Nahrungsumfeld, die durch
    den verstandesmäßigen Kunstgriff herbeigeführt wurden, kann den Stoffwechsel vor ein neues
    Problem stellen und pathologische Konsequenzen nach sich ziehen. Für jede kulinarische
    Neuerung besteht also Veranlassung zu der Frage:
    - Ob die genetische Anpassung notwendig war oder gewesen wäre
    - Ob eine solche Anpassung möglich ist
    - Ob sie die Zeit hatte, sich durchzusetzen

    Diese Frage, die von der Medizin anscheinend totgeschwiegen wird, ist von äußerster
    Wichtigkeit, denn sie steht im Mittelpunkt des Gesundheitsproblems der Welt. Die Prognose für
    jede Krankheit ist abhängig von der körperlichen Konstitution, die wiederum unweigerlich von
    der Ernährung abhängt; Krankheiten hängen somit von der Ernährung ab (selbst wenn man
    noch nicht weiß, durch welche Mechanismen). Man müsste also das Problem der Anpassung
    angehen, bevor man sich auf gut Glück in die Forschung nach therapeutischen Methoden stürzte,
    die sonst Gefahr laufen, am Wesentlichen vorbeizuzielen und in Wirklichkeit zahlreichen
    Krankheiten hilflos gegenüberstehen (3/4 der Bevölkerung sterben an Krankheiten der
    Gewebswucherung und der Herzkranzgefäße. was von der Natur nicht unbedingt vorgesehen ist).

    19. Die nicht-ursprünglichen Nahrungsmittel bringen Moleküle in den Organismus, von denen
    überhaupt nicht garantiert ist, daß die vom genetischen Code programmierten Enzyme an sie
    angepaßt sind. Diese "nicht-ursprünglichen Moleküle" können aus chemischen Reaktionen
    stammen, aus der Zubereitung durch Kochen herrühren oder durch Nahrungsmittel zugeführt
    werden, die nicht zum ursprünglichen Speisezettel des Menschen gehörten (wie z.B. Tiermilch
    und Weizen). Möglicherweise können einige von ihnen im Stoffwechsel nicht normal verarbeitet
    werden, bleiben auf einer gewissen Stufe der Umwandlung blockiert, häufen sich im Organismus
    an und verursachen so eine langsame kulinarische Vergiftung. Man würde sie dann entweder in
    den zirkulierenden Stoffen (Blut, Lymphe) oder in den Zellvakuolen sowie dem Bindegewebe
    (Amylose), im Fettgewebe oder auch in den Zell- und Gewebestrukturen (Membrane, Kollagen,
    Bälkchenstruktur der Knochen, Zahnbein usw.) gespeichert finden.

    20. Die gegenwärtigen Untersuchungen über die Verdauung haben von diesen anormalen
    Molekülen noch keine Notiz genommen, deren 'Umwandlung eine Art paradoxe (= vom
    genetischen Code nicht vorgesehene) Verdauung darstellen, die wir "Parabolismus" nennen.
    Einige dieser Substanzen können Störungen aller Art hervorrufen. (So viele verschiedene
    Störungen wie es Arten von Substanzen und Funktionen im Organismus gibt). Mit anderen
    Worten, die kulinarische Vergiftung leitet eine "molekulare Pathologie" ein, die teilweise oder im
    ganzen die Ursache für zahlreiche Krankheiten sein kann.

    21. Der Begriff der Intoxikation, wie ihn die Medizin versteht, bezieht sich entweder auf
    chemische Substanzen, auf Vergiftungen durch Nahrungsmittel, die zufällig durch
    Bakterienentwicklung verseucht sind, auf den Verzehr von giftigen Pflanzen oder auf irgend eine
    Unverträglichkeit des Organismus sowie, in pathologischen Fällen, auf ein Übermaß an
    Abfallprodukten des normalen Stoffwechsels. Die alternativen medizinischen Richtungen legen
    mehr Gewicht auf die Ernährung, aber gegenwärtig hat es den Anschein, dass weder von der einen
    noch von der andern Seite ein deutlicher Unterschied zwischen ursprünglichen und nicht-
    ursprünglichen Toxinen
    gemacht wird.
    Bestimmte Moleküle in den ursprünglichen Nahrungsmitteln sind in der Tat toxisch, ebenso wie
    gewisse Abfallprodukte der Verdauung. Diese Moleküle haben jedoch seit eh und je existiert, so
    dass unser genetischer Code ihre Ausscheidungen auf den normalen Wegen zu programmieren
    versteht (Detoxikation). Auf neue Moleküle, die aus dieser Programmierung herausfallen, trifft
    dies nicht unbedingt zu. Sie müssen wahrscheinlich durch alle möglichen unvorhergesehenen
    Mechanismen (ergänzende Ausscheidungsorgane) und über viel längere Zeiträume hinweg
    ausgeschieden werden. In diesem Fall sprechen wir von nicht -ursprünglichen Toxinen; die vom
    Kochen oder nicht-ursprünglicher Nahrung herrühren, und von Detoxination.

    22. Verschwindend geringe Mengen an parasitären Molekülen genügen, um schwerste Störungen
    hervorzurufen (20 millionstel Gramm für das Toxin des Botulismus). Es ist daher gar nicht
    einfach, diese nicht-ursprünglichen Toxine, die in alle Lebensprozesse mit ihrer bekannten
    Komplexität verwickelt sein können, ausfindig zu machen. Bei der auf diesem Gebiet
    herrschenden Unklarheit wurde es möglich, mit Hilfe des Geruchssinns den Mangel an
    analytischen Mitteln auszugleichen. Die Erfahrung zeigt, dass jede Substanz, die den Organismus
    verlässt und dabei einen anormalen Geruch verbreitet, von einem pathologischen Prozess herrührt.
    Dies ist der Fall bei vielen Substanzen kulinarischen Ursprungs, deren charakteristische Gerüche
    man nach einer gewissen Entgiftungszeit in Schweiß, Urin, Stuhl, Atem, Talg, Ohrenschmalz
    usw. wieder erkennt. Dies gibt uns gleichzeitig die Mittel in die Hand, die flauen Gefühle und
    andere Symptome, die mit diesen Ausscheidungsprozessen verbunden sein können, richtig zu
    interpretieren (durch den Vergleich von Symptomen und Gerüchen).

    23. Die ganze Medizin wurde aufgebaut, ohne die parasitären Substanzen kulinarischen
    Ursprungs im Organismus zu berücksichtigen. Es ist daher angebracht, die gesamte Nosologie in
    Beziehung zu diesem Postulat neu zu überdenken, da selbiges eine einleuchtende Begründung für
    die Veränderung der körperlichen Konstitution darstellt.
    Aufgrund des Prinzips der Homöostase (Trend des Organismus, sein Gleichgewicht und seine
    Unversehrtheit spontan wiederherzustellen) lassen sich gewisse Detoxinationsprozesse
    erwarten, die dazu bestimmt sind, wenigstens einen Teil der nicht-ursprünglichen Toxine wieder
    auszuscheiden. Solche Prozesse sind von verschiedenen Zeichen begleitet, die die Medizin - in
    Unkenntnis der der molekularen Pathlolgie - mit echten Krankheitssymptomen verwechseln
    könnte. Man muss sich also innerhalb der gesamten Krankheiten auf eine gewisse Anzahl
    "nützlicher Krankheiten" oder Detoxinationsprozesse (oder auch "Orthopathien") gefasst
    machen, die in Wirklichkeit dazu bestimmt sind, die Gesundheit wieder herzustellen. Solch eine
    grundsätzliche Verwechslung hat äußerst schwerwiegende Folgen. Denn alle therapeutischen
    Methoden, die man als heilsam für diese Krankheiten betrachtet, unterbrechen in Wirklichkeit nur
    den vom Körper gewollten Prozess und halten ihn in einem Zustand der Vergiftung, die mit den
    Jahren zunimmt und wirklichen Krankheiten sowie dem vorzeitigen Altern den Weg bereitet. Zur
    Bestimmung, welche Krankheiten diesen Orthopathien zuzuordnen sind, könnte man folgende
    Kriterien heranziehen :

    24.
    a) Positive Bilanz :
    Nach einer Gesundung muss eine "nützliche Krankheit" eine Verbesserung der
    Gesamtkonstitution bewirkt haben, die sich z.B. durch die Verringerung der Symptome
    wirklicher Krankheiten äußert.

    b) Programm:
    Ein vom Körper programmierter Prozess läuft wahrscheinlich so ab, wie er auch bei anderen
    Individuen anzutreffen ist.

    c) Spontane Rückentwicklung:
    Ein solcher Prozess muss spontan zur Heilung führen, sofern nicht unvorhergesehene
    Faktoren, wie nicht-ursprüngliche Ernährung, das im Gang befindliche Programm
    vereiteln.

    d) Ausfluss von Stoffen:
    Man beobachtet vermutlich die Ausscheidung von Substanzen in Form von Katarrhen,
    Durchfällen, trübem Urin, Schweiß, Blutungen, Eiter, anormalen Gerüchen usw...

    e) Verhältnismäßigkeit :
    Die Detoxination wird um so länger dauern, tiefgehender sein oder häufiger auftreten, je
    bedeutsamer die Intoxination war - unter dem Vorbehalt, dass der Körper infolge einer
    übermäßigen Intoxination (vgl. § 31) sich nicht schon in einem Zustand der "Toleranz"
    befindet.

    t) Übertragbarkeit:
    Es ist für eine Art nützlich, dass ein Programm der Detoxination, das von einem Individuum
    ausgearbeitet wurde, sich auf andere übertragen lässt, so dass gewisse nützliche Krankheiten
    "ansteckend" sein können.

    g) Neubeginn:
    Ein zur Ausscheidung einer bestimmten Sorte von Toxinen bestimmter Prozess wird sich
    tendenziell intensivieren, wenn man eine gewisse Menge der gleichen Gifte (z.B. aufgrund
    einer "Ausnahme") ins Blut bringt.

    h) Heilbarkeit :
    Durch verschiedene Eingriffe, die den Körper bei seiner Arbeit stören können, lässt sich
    dieser Prozess relativ leicht unterbrechen. Man läuft dabei Gefahr, diese Unterbrechungen
    für "Heilungen" zu halten.

    i) Umkehrbarkeit : ,.
    Nach der Heilung sollen alle Symptome ohne Folgeerscheinung (z.B. sichtbare Narben)
    verschwunden sein.

    j) Existenz einer abgeschwächten (latenten) Form :
    Die Krankheit kann auch ohne die typischen Symptome (also nur sehr viel weniger schwer)
    verlaufen, obwohl die entsprechenden Bakterien oder Viren nachweisbar sind.


    25. Die Erfahrung scheint zu zeigen, dass die meisten so genannten ansteckenden Krankheiten den
    vorstehenden Kriterien entsprechen, wenn die Ernährungsweise die von der Instinktotherapie
    aufgestellten Normen genau einhält. Es ist infolgedessen notwendig, die klassische Auffassung
    vom Virus und der Bakterie, die hinfort nicht mehr zwingend als pathogen wirksam betrachtet
    werden können, neu in Frage zu stellen. Der Virus fügt in Wirklichkeit der Zelle ein DNS- oder
    RNS-Fragment hinzu, das, makroskopischer Beobachtung entsprechend, als eine Art
    zusätzliches Programm einzugreifen scheint, indem es den genetischen Code ergänzt und ihm die
    Möglichkeit gibt, verschiedene Arten toxischer Stoffe, die ursprünglich nicht vorgesehen waren
    (eben jene nicht-ursprünglichen Moleküle), auszuscheiden. Die Bakterien scheinen vom Körper
    (der unter instinktotherapeutischen Bedingungen ihre Vermehrung vollständig kontrolliert) dazu
    benutzt zu werden, um durch eine "Zwischenperson" über Enzyme zu verfügen, die in der Lage
    sind, nicht-ursprüngliche Moleküle und ihre unerwünschten Derivate, die außerhalb der
    Kompetenz seiner eigenen Enzyme stehen (weil von vornherein an ursprüngliche Moleküle
    angepasst), abzubauen.

    26. Anstelle mit Antibiotika, Impfungen, Desinfizierungen usw. gegen die Mikroben zu kämpfen,
    wäre es also vielmehr die Aufgabe der Medizin darüber zu wachen, dass es dem Organismus
    gelingt, den Prozess der Detoxination, mit dem die Mikroben in Verbindung stehen, in
    befriedigender Weise zu kontrollieren; ja es wäre sogar ihre Aufgabe, Mittel zu suchen, die
    derartige Prozesse auslösen, um so die Integrität der körperlichen Konstitution wieder
    herzustellen und dadurch wirklichen Krankheiten vorzubeugen. Beim aktuellen Stand der Dinge
    könnten die scheinbaren Erfolge, die bei Infektionskrankheiten erreicht werden, die Ursache für
    die durch Krebs und Herzkranzgefäßkrankheiten erhöhte Sterblichkeitsrate sein, und zwar durch
    eine allgemein erhöhte Vergiftung.

    27. Es ist angebracht, insbesondere die medizinische Interpretation von drei Phänomenen neu zu
    überdenken, deren Bedeutung erst unter dem Postulat klar wird, dass sich im Organismus fremde
    Substanzen befinden:
    Der Schleimhautkatarrh, der den Austritt von fremden Stoffen in Form von anormal dickem
    Schleim ermöglicht, wobei die normalen Wege der Absonderung ausnahmsweise als
    Ausscheidungsorgane für unerwünschte Substanzen dienen.
    Die Hautausschläge aller Art, die so etwas wie ein Sicherheitsventil sind, das eine
    Austrittsmöglichkeit für die Substanzen liefert, die nicht auf anderen Wegen ausgeschieden
    werden können.
    Die Entzündung, bei der eine Wirkung darin besteht, dass weiße Blutkörperchen durch die
    erweiterten Wände der Kapillaren treten, um so eine Säuberungsarbeit im Gewebe zu bewirken.
    Diese Vorgänge müssen respektiert werden, solange sie nicht die Grenze des "Erträglichen"
    überschreiten, ein Kriterium, das unter den Bedingungen der Instinktotherapie immer eingehalten
    zu werden scheint.

    28. Die in Blut und Lymphe oberhalb von bestimmten kritischen Konzentrationen vorhandenen
    Toxine können diverse Funktionen des Organismus stören (ohne dass es sich diesmal um
    Detoxinationsvorgänge handelt); insbesondere die Verdauung, den Stoffwechsel, die
    Nierenausscheidung und den Stuhlgang, den Blutkreislauf, den Wärmehaushalt sowie die Arbeit
    von Leber, Gallenblase und Pankreas, den Wuchs von Haaren und Nägeln, die
    Talgabsonderungen und die der endokrinen Drüsen. Das gleiche gilt auch für das gesamte
    Nervensystem. Diese Störungen (oder auch funktionelle Krankheiten)verschwinden relativ
    schnell, sobald die Zufuhr an Nahrungstoxinen aufhört, sie sind leicht umzusteuern. Dennoch
    treten sie jedesmal von neuem auf, wenn der Grad der Vergiftung die kritische Grenze übersteigt,
    entweder unter Einwirkung einer neuen Zufuhr von Nahrungsgiften ("Ausnahmen" ), oder durch
    eine Detoxination, die die früher angehäuften Gifte wieder ins Blut bringt.
    Die Rückkehr der alten Symptome dieser Art ermöglicht folglich, einen Prozess der Detoxination
    zu diagnostizieren, solange kein neuerlich zugeführtes schadhaftes Nahrungsmittel daran
    schuld ist.

    29. Werden gewisse Grenzen überschritten, so ist zu vermuten, dass die Anhäufung der Giftstoffe
    die Entartung verschiedener Strukturen nach sich zieht: Die Zellvakuolen breiten sich auf die
    ganze Zelle aus und hindern die Lebensprozesse; durch äußerst konzentrierte Stoffablagerungen
    in den Säften bilden sich Steine, die Gewebe zeigen Fett- und Kalkabsonderungen, das Zahnbein
    kann eine dunklere Farbe annehmen, die auf die Stoffe zurückzuführen ist, die durch das Blut
    herangeführt werden und sich von der Wurzel aus verteilen, die Bildung der Knochenbälkchen
    (mikroskopische Struktur der Knochen) ist anormal, in das Kollagen dringen Eiweißarten ein, die
    die Geschmeidigkeit der Gewebe verändern usw. Zu diesen Störungen, die weit weniger
    umkehrbar sind als die vorangegangenen, kommen noch die Entartungen, die den autoimmunen
    Krankheiten zuzuschreiben sind.

    (GCB)

    Kommentar


    • #32
      INSTINKTOTHERAPIE - Notizen zum Einführungskurs 2


      30. Der Organismus verfügt über eine Art Polizeisystem, das dazu bestimmt ist, fremde Zellen
      und Moleküle zu erkennen und zu zerstören. Man nennt es das Immunsystem, dessen
      hauptsächliche Agenten die weißen Blutkörperchen darstellen (einige von ihnen sind fähig,
      Antikörper zu bilden), und als Ergänzung Eiweißarten, die auf Abfallbeseitigung spezialisiert
      sind. Dieses System ist zur vollständigen Aufrechterhaltung des Organismus unabdingbar und
      war zunächst an fremde Elemente in der ursprünglichen Umgebung genetisch angepasst. Es ist
      also nicht unbedingt in der Lage, auf die nicht-ursprünglichen Moleküle korrekt zu reagieren,
      ebenso wenig wie auf Krebszellen, die nicht in seiner Programmierung vorgesehen sind (z.B.
      Zellen, die durch das Eindringen eines nicht-ursprünglichen Moleküls in den Kern vom Krebs
      befallen sind).

      31. Wenn das Immunsystem zu regelmäßig von einem fremden Molekül beansprucht wird, streikt
      es : In einem solchen immunologischen Toleranzzustand lässt der Organismus diejenigen
      Moleküle ein, die ihn von Grund auf unterminieren, sich in die Zellen einschleichen, sich auf den
      Membranen festsetzen usw. Wenn nun gelegentlich eine Krebszelle auftritt, kann es sein, daß die
      Moleküle seiner Membrane, die durch das Immunsystem erkannt werden sollten, zufällig unter
      die Klasse der "tolerierten" Moleküle fallen, so dass die Zelle weder erkannt noch zerstört wird und
      die Bildung eines Tumors einleitet. Um den Prozess umzukehren, muss das Immunsystem aus dem
      Toleranzzustand heraustreten, dies erfordert insbesondere, dass jede weitere Zuführung fremder
      Moleküle durch die Ernährung aufhört. Die anderen Zellen des Körpers jedoch, die durch die
      gleichen Moleküle gekennzeichnet sind, werden ebenfalls als fremd erkannt und zerstört. Daher
      die schnelle Abmagerung, die allgemein mit Krebs oft verbunden ist.

      32. Gewisse Virusarten scheinen den Auftrag zu haben, den Abbau und die Erneuerung der Zellen
      zu programmieren, die verschiedenen Organen angehören, die besonders leicht einer Entartung
      ausgesetzt sind (Rückenmarkscheide, Gelenkköpfe, Nieren usw.). Wenn diese Zellen von
      fremden Molekülen überrannt werden, kann das Immunsystem, das mit ihrem Abbau beauftragt
      ist, seine Arbeit derartig beschleunigen, dass der Vernarbungsprozeß, der normalerweise genügt,
      um die im Abbau befindlichen Zellen allmählich zu ersetzen, nicht mehr in der Lage ist, mit dem
      Tempo Schritt zu halten, insbesondere wenn die Virentätigkeit durch zusätzliche Aufnahme von
      fremden Molekülen durch die Nahrung verstärkt wird. Daraus folgt eine scheinbare
      Selbstzerstörung, die sich stabilisieren kann, wenn man zur ursprünglichen Nahrung zurückkehrt,
      und durch eine langsame Vernarbung abgelöst werden kann. Diese Hypothese wird bestätigt bei
      der Beobachtung der so genannten „autoimmunen" Krankheiten, wie Multiple Sklerose,
      rheumatische Gelenksentzündungen und Haut-TBC.

      33. Die gleiche Theorie (die auf den "gekreuzten Toleranzen" beruht) liefert uns ebenfalls eine
      Erklärung für die Allergien: Wenn die Gewebe fremde Moleküle (Antigene) aus der Nahrung
      angehäuft haben, reicht ein winziger, aber auf einem überraschenden Weg eindringender Faktor
      (Pollen, Staub, Medikamente) um den Organismus aus dem Toleranzzustand wachzurufen. Dies
      zeigt sich durch eine unverhältnismäßig große Entzündung. So wird verständlich, wie die
      Entgiftung, die durch die ursprüngliche Ernährung eingeleitet wird, es ermöglicht, die
      verschiedensten Allergien zu heilen (die Gräserpollen-Allergie verschwindet, sobald die
      Giftstoffe eliminiert sind, die durch den früheren Verzehr von erhitztem Getreide in Form von
      Brot, Kuchen usw. zugeführt wurden).

      34. Die im Blut anwesenden anormalen Moleküle können das Funktionieren der Neuronen und
      Synapsen entweder durch Hemmung oder Erhöhung ihrer Reizbarkeit stören. Die über das
      normale Maß hinaus gesteigerten nervlichen Einwirkungen können den Zustand der
      Selbsterregung (Rückkoppelung) hervorrufen, der sich durch alle möglichen Veränderungen des
      psychischen Gleichgewichts äußern kann, von der einfachen Tendenz zur Zwangsvorstellung bis
      zur Schizophrenie. Man stellt in der Tat fest, dass mit der Instinktotherapie Angst, Stress und
      Aggressivität schnell abnehmen sowie dass Schlaflosigkeit, unruhige Träume, "Ticks" usw.
      verschwinden. Insbesondere der Sexualinstinkt wird durch keinerlei endogene Reize mehr
      gestört, so dass er spontan dazu neigt, seine ursprüngliche Funktion wieder aufzunehmen, die auf
      dem zu beruhen scheint, was die Alten" sakrale Erotik" nannten. Das führt uns dazu, die gesamte
      Psychoanalyse neu zu überdenken (Metapsychoanalyse ).

      35. Die Gesundheit wird nicht mehr als Abwesenheit von Krankheiten definiert, sondern im
      Gegenteil als die Fähigkeit des Organismus, auf die fremden Stoffe zu reagieren; das heißt, dass
      nützliche Krankheiten auftreten müssen, solange die Entgiftung dauert. Dank der instinktiven
      Regulierung der Nahrungsportionen bleiben die von außen beobachtbaren Zeichen minimal (die
      Organe schweigen!) oder sie bleiben zumindest ohne größere Bedeutung. Unter den
      herkömmlichen Ernährungsbedingungen lässt die Neigung zu Entzündungen die üblichen
      Symptome hervortreten, so dass die Abwesenheit von sichtbaren Störungen eher die Abwesenheit
      einer Reaktionsfähigkeit (immunologische Toleranz) und somit eine eine schlechte Gesundheit
      anzeigt.
      Abschließend lässt sich sagen, dass fehlende Symptome entweder ein Anzeichen von fehlender
      Vergiftung oder von fehlender Entgiftung ist. Die Gesundheit ist die Fähigkeit des Organismus,
      seine Integrität (= normaler genetischer Code + normale molekulare Strukturen)
      aufrechtzuerhalten oder wiederherzustellen.

      36. Das Experiment zeigt, daß die Entgiftung ungefähr genauso lange dauert wie vorher die
      Vergiftung gedauert hat. Dabei entsprechen die aufeinander folgenden Phasen der Entgiftung den
      Toleranzzuständen, wie diese durch die verschiedenen Giftsorten verursacht worden sind. Die
      heftigsten Entgiftungserscheinungen stellen sich für gewöhnlich am Anfang ein (daher die
      Notwendigkeit, sich bei einem ersten Versuch einen guten Rahmen zu schaffen). Die
      Verbesserung des Allgemeinzustandes und die Heilung von Krankheiten beginnt, wenn der Grad
      der Vergiftung wieder unterhalb der kritischen Grenze liegt, was umso schneller der Fall ist, je
      weniger weit der Beginn der Krankheit zurück liegt. So heilen wirkliche Krankheiten relativ
      schnell aus, während Störungen und nützliche Krankheiten bis zur vollständigen Ausscheidung
      der Fremdstoffe auftreten (und zwar in stark abgeschwächter Form, sofern das
      Nahrungsgleichgewicht gewahrt ist).

      37. Wenn man die allgemeine Verbreitung des Kochens in Betracht zieht, ist es schwierig,
      abzuschätzen, wie alt der Mensch ursprünglich hätte werden können. Die Vergiftung trägt
      sicherlich die Schuld an einem pathologischen Altern, das das programmierte genetische Altern
      überdeckt. Das Immunsystem greift zu sehr vergiftete Zellen an. Dies ist eine Veranlassung für
      mikroskopisch kleine Entzündungen, die die Tendenz zu sichtbaren Entzündungen verstärken
      (welche durch die Unausgeglichenheiten und Vergiftungen der zubereiteten Nahrung sowieso
      gesteigert wird). Die Organe bilden somit mikroskopisch kleine "Löcher", die von nicht-
      spezialisierten Narbenzellen ausgefüllt werden, so dass die benachbarten funktionellen Zellen
      noch mehr beansprucht sind. Daher stammt die beschleunigte Entwicklung zur Insuffizienz von
      Niere, Leber, Herzkranzgefäßen, Gehirn, usw. (Theorie des autoimmunen Alterns). Sobald die
      Vergiftung durch das Kochen aufhört, wird dieser Alterungsprozess durch die abnehmende
      Entzündungstendenz gehemmt und die funktionellen Zellen ersetzen zunehmend die
      Narbenzellen (wenigstens teilweise). Daher rührt die Verjüngung, die man z.B. bei älteren
      Personen beobachtet, die die Instinktotherapie lange genug praktizieren.

      38. Ein Gewichtsverlust kann entweder das Ausscheiden von Fremdstoffen oder den Verlust von
      nützlichen Stoffen (Reserven, aufgelöste Zellen, Entwässerung) anzeigen. Der Übergang zur
      Instinktotherapie ist gewöhnlich von einem ersten Gewichtsverlust begleitet. Dieser entsteht
      teilweise durch den Abbau von im Körper zur Kompensierung von Kochsalz gespeichertem
      Wasser (ungefähr l kg), und teilweise durch die Ausscheidung unerwünschter Substanzen, die
      sich durch die Wirkung von Toleranzzuständen angehäuft haben. Man darf ein solches vom
      Organismus "gewolltes" Abmagern nicht mit einem pathologischen Abmagern verwechseln, wie
      es durch Nahrungsentzug, durch eine Verdauungsstörung oder einen autoimmunen Prozess
      entsteht, der der genetischen Kontrolle entgleitet. Paradoxerweise kann die Entgiftung manchmal
      von einer Gewichtszunahme begleitet sein, sei es, dass die Detoxination durch eine ausnehmend
      hohe Konzentration von Giften im Darm gehemmt wird (" Ausnahmen ", Verstopfung, zu schnelle
      Zellentgiftung), sei es, dass die Gifte, die ausgeschieden werden sollen, für den übrigen
      Organismus (insb. das Nervensystem), zu gefährlich sind. In diesen Fällen werden sie
      wahrscheinlich in den Fettgeweben abgelagert. Es kann demnach nicht ratsam sein, das
      Abmagern durch starke Mittel zu forcieren (Sauna, Massagen, übertriebene Anstrengungen). Auf
      die Phase des anfänglichen Gewichtsverlusts folgt eine Wiederherstellung der Muskulatur und
      eine Stabilisierung des normalen Gewichts.

      39. Verschiedene Faktoren können die Entgiftung stimulieren und dementsprechende Symptome
      treten auf.
      Das Abkühlen des Körpers beschleunigt die Wärmebildung und bringt die abgelagerten Stoffe in
      Bewegung. Deswegen steht der Schleimhautkatarrh mit Kälteeinwirkung in Zusammenhang
      ("Erkältung"!). Die verlängerte Erwärmung beschleunigt die Austauschvorgänge und provoziert
      die Freisetzung bestimmter Gifte; dieselbe Wirkung haben Überanstrengung. Schocks, längere
      Ruhe
      und Schlafmangel; der Verzehr eines neuen Nahrungsmittels sowie das Forcieren der
      instinktiven Sperre mit einem Nahrungsmittel, das zunächst besonders gut den Bedürfnissen des
      Organismus entsprach, können die Zellen veranlassen, unerwünschte Stoffe, die früher
      abgelagert wurden, auszuscheiden und durch -entsprechende Moleküle, die durch das Blut
      herbeigeführt werden, zu ersetzen (Gesetz des Austauschs).
      Sonnenbestrahlung ruft eine Hautentzündung und ein Ausscheiden der in den subkutanen
      Fettgeweben angesammelten Giften hervor. Nach einer ausreichenden Zeit ursprünglicher
      Ernährung verursachen jedoch sogar lange Sonnenbestrahlungen weder den klassischen
      Sonnenbrand mit Rötung und Blasen noch einen Sonnenstich.
      In jedem dieser Fälle äußert sich der Entgiftungsprozess durch das Auftreten leichter
      Unpässlichkeiten (Schwitzen, Unwohlsein, Durst usw.), was einen Toleranzabbruch anzeigen
      kann. Man erkennt diesen manchmal auch an einer schlagartigen Veränderung der
      Geschmacksvorlieben und Abneigungen, sowie an unangenehmen Gerüchen der
      ausgeschiedenen Stoffe (Stuhl, Urin, Atem, Haut, Gase usw.).

      40. Ein Nahrungsstoff kann nur assimiliert werden, wenn alle zu seiner Verdauung nötigen
      Substanzen im Organismus vorhanden sind (Gesetz des Minimums). Pflanzliche Eiweiße sollen
      nach wissenschaftlichen Erkenntnissen tierisches Eiweiß nicht ersetzen können, denn sie
      enthalten nicht genügend Lysin, eine der acht unentbehrlichen Aminosäuren. Die Beobachtung
      der Alliästhesiemechanismen scheint tatsächlich die Unmöglichkeit eines vollkommenen
      Vegetarismus zu zeigen. Darüber hinaus zeigt sich die Notwendigkeit, genügend verschiedene
      Quellen von Eiweißarten zur Verfügung zu haben (Eier, Schalentiere, verschiedene Sorten von
      Fleisch und Fisch), wenigstens um eine optimale therapeutische Wirkung zu erzielen. Es scheint
      sogar, dass es nicht nur um diese Aminosäuren geht, und dass das Problem der zusammengehörigen
      Nahrungsstoffe viel komplexer ist, als es die moderne Diätetik denken lässt. Mit dem Kochen tritt
      dieses Problem viel weniger in Erscheinung, da die Nahrungsmoleküle durch die
      Wärmebehandlung teilweise zerlegt werden und dadurch Verdauungsstufen übersprungen
      werden können. Es ist daher wichtig, die verfügbare Auswahl so weit als möglich zu variieren.

      41. Nach einer Zeit strikter Durchführung der Instinktotherapie kann die Tatsache, die
      Mundschleimhaut mit einem nicht-ursprünglichen Nahrungsmittel in Berührung zu bringen
      (indem man es einige Augenblicke kaut oder gar verzehrt) ein Toleranzabbruch auslösen. Das
      Immunsystem wird so von außen sensibilisiert. Man kann aufgrund solcher Reize ziemlich
      heftige Reaktionen beobachten (Muskelkater, Fieber, besondere Ausdünstungen).



      ll. Praktische Ratschläge

      Auf jeden Fall ist es absolut notwendig, den Einführungskurs zu besuchen und danach noch
      einmal gründlich zu durchdenken. (Diese Kurse gibt es nicht mehr, ich glaube nur noch Bernd Bieder
      bietet so einen ähnlichen Kurs an)

      Am besten sehen Sie einen dreiwöchigen Aufenthalt in Montramé vor. Es wird demnächst einen regelmäßig
      wiederkehrenden dreiwöchigen Zyklus von Seminaren geben, bei dem an jedem Tag ein wichtiges Thema der
      Instinktotherapie durch genommen wird. (diese Kur-Möglichkeit besteht nicht mehr soweit ich gehört habe)

      Außerdem sollten Sie, damit Ihnen ein erfolgreicher Übergang zur Instinktotherapie gelingt,
      folgende Punkte beachten :

      1. Bereiten Sie sich psychologisch auf die Umstellung vor. Es gibt zahlreiche Indizien für die
      genetische Nicht-Anpassung des Menschen an die herkömmliche Ernährung (z.B. Übergewicht,
      Schwitzen, Verdauungsprobleme, Erkrankungen, Nervosität, Aggressivität). Machen Sie sich
      dies bewusst, indem Sie sich und Ihre Umgebung beobachten.

      2. Bereiten Sie ebenfalls Ihre Umgebung darauf vor, indem Sie ankündigen, ein zeitlich
      begrenztes Experiment zu machen und achten Sie darauf, niemanden mit Schuldgefühlen zu
      belasten, was seine eigene Ernährung betrifft.

      3. Wenn der Übergang nicht in Montramé geschehen ist, nehmen Sie sich für den "großen Sprung"
      von vornherein einen bestimmten Tag fest vor.

      4. Entfernen Sie am Abend vorher alle Vorräte aus Schränken, Keksdosen, Pralinenschachteln ...

      5. Praktizieren Sie die ursprüngliche Ernährung ohne "Übergangszeit" von Anfang an
      hundertprozentig (die allmählichen Übergänge schlagen fehl, aufgrund der
      Unausgewogenheiten, des Mangels an Vergnügen und der zu starken Entgiftung).

      6. Achten Sie auf die Qualität des Proviants : Ein einziges selbst indirekt denaturiertes
      Nahrungsmittel (Fleisch, Fisch, Eier etc.) stellt den ganzen Versuch in Frage.

      7. Bereiten Sie sich darauf vor, den "Versuchungen" zu widerstehen. Jede "Ausnahme"
      vergrößert das anfängliche Gefühl der Frustration (Überlastung + Verdauungsstörung =
      Minderung des Vergnügens) und kann die Entgiftung zu stark werden lassen.

      8. Sollte der Organismus zu intensiv reagieren, bleiben Sie in der "angenehmen Phase". Essen Sie
      keinen Bissen mehr als bis zur instinktiven Sperre oder einem ersten Ekelgefühl. Besorgen Sie
      sich eine ausreichende Anzahl an Gemüse (Petersilie, Kohl und Kartoffeln haben meistens eine
      entzündungshemmende Wirkung) und gehen Sie mit süßen Früchten, Honig, Trockenfrüchten
      etc. vorsichtig um. Ziehen Sie die Möglichkeit in Betracht, dass vielleicht durch Hitze oder
      Bestrahlung denaturierte Produkte auf Ihrem Tisch an Ihrer Entzündung Schuld tragen.

      9. Vergessen Sie nicht, einmal am Tag Manna (Kassie) zu probieren (oder auch öfter, nämlich
      jedes Mal, wenn die Entgiftungsreaktion gemindert werden muss). Bei Durchfall Johannisbrot
      probieren (während der Mahlzeit).

      10. Wenn es Probleme gibt, oder auch um diesen vorzubeugen, kommen Sie, ohne zu lange zu
      warten, ein zweites Mal nach Montramé.

      11. Je dringender die therapeutische Notwendigkeit der Instinktotherapie ist, umso wichtiger ist
      es, eine ausreichende Auswahl an Nahrungsmitteln zur Verfügung zu haben, die jedem Kriterium
      der Instinktotherapie entsprechen (z.B. Orkos Produkte). Achtung: Fleisch, Eier, getrocknete
      Früchte, bestimmte Samen, Oliven, Honig und Pollen sind im Handel praktisch immer
      denaturiert.

      12. Es ist prinzipiell vorzuziehen, bei jeder Mahlzeit so wenig verschiedene Nahrungsmittel wie
      möglich zu sich zu nehmen. Dennoch ist es notwendig, so viel Auswahl wie möglich zu haben.
      Erfahrungsgemäß ist es am besten, folgende Nahrungsmittelgruppen anzubieten:
      a) Mittagessen: Zuerst frische Früchte. Wenn keine Frucht anziehend wirkt, probieren Sie
      Ölfrüchte und Samen. Sollte auch davon nichts attraktiv erscheinen, greifen Sie evtl. zu Gemüse.
      Falls Sie sich mit Gemüse nicht gesättigt fühlen, können Sie danach wieder auf die Früchte
      zurückgreifen.
      b) Abendessen : Beginnen Sie damit, alle Sorten Proteine durchzuriechen (Ölfrüchte,
      Meeresfrüchte, Fisch, Fleisch, Eier und auch Avocados, Oliven, Hülsenfrüchte, Kokosnüsse
      usw.).
      Es ist nicht notwendig, jeden Tag Proteine einzunehmen, aber begrenzen Sie sich normalerweise
      auf eine Sorte Proteine pro Mahlzeit.
      Probieren Sie anschließend das Gemüse. Wenn Sie sich dann nicht gesättigt fühlen, dürfen Sie
      sich entweder eine frische Fruchtsorte, eine getrocknete Fruchtsorte, Datteln, Feigen, Rosinen
      oder Honig aussuchen.
      Dabei muss man jedoch folgende Regeln beachten:

      14. Nach Fleisch ist es prinzipiell besser, nichts mehr zu essen. Riechen Sie immer alle
      Nahrungsmittel einer Gruppe nacheinander durch; kratzen Sie die Oberfläche von denjenigen an,
      bei denen der Geruch nicht deutlich wahrnehmbar ist. Man kann bei diesen Nahrungsmitteln auch
      einen Einschnitt machen oder das Nahrungsmittel mit dem Atem erwärmen (und evtl. probieren
      ohne hinunterzuschlucken).
      Gehen Sie danach noch mal diejenigen durch, die am anziehendsten gerochen oder geschmeckt
      haben, bis eines von ihnen über die anderen die Oberhand gewinnt. Man darf im Prinzip nur in
      das. was einem wortwörtlich das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt
      (Speichelreflex).

      15. Essen Sie das ausgewählte Nahrungsmittel bis zur instinktiven Sperre (Übergang von der
      "himmlischen" zur angenehmen Phase), vor allem wenn Sie die Entgiftung verhindern oder
      bremsen wollen. Wenn man eine Entgiftungsreaktion auslösen will, kann man leicht forcieren.
      Ein Gefühl des Ekels zeigt gewöhnlich das Heraustreten aus der Toleranz an.
      So kann man die Tätigkeit des Immunsystems regulieren. Jede Anregung ist allerdings bei
      Autoimmunkrankheiten zu meiden.

      16. Vom ersten zum zweiten Nahrungsmittel darf man nur dann übergehen. wenn man sich von
      dem ersten nicht gesättigt fühlt. Noch vorsichtiger sollte man mit jedem weiteren Nahrungsmittel sein.
      Jeder Bissen zuviel würde nur die Verdauung überlasten und Störungen hervorrufen.

      17. Wenn in einer Nahrungsmittelgruppe nichts gut erscheint, geht man sofort, ohne etwas zu
      essen, zur nächsten Gruppe über. Wenn bei einer Mahlzeit kein Nahrungsmittel gut ist, fastet man
      bis zur nächsten Mahlzeit. Es ist manchmal heilsam, den Verdauungstrakt in Ruhe zu lassen.
      Wenn während mehrerer Tage nichts gut schmeckt, sollte man sich nicht weiter beunruhigen. Der
      Organismus braucht wahrscheinlich ein längeres Fasten (instinktives Fasten). In diesem Fall sind
      Wasser und Manna ganz besonders wichtig. Probieren Sie jeden Tag, ob irgend ein
      Nahrungsmittel anziehend wirkt. In diesem Fall sollten Sie das Fasten mit diesem Nahrungsmittel
      brechen.
      Wenn gar nichts besonders gut schmeckt und daraus ein Zustand der Frustration folgt (körperlich
      oder psychisch), sucht man , ob nicht ein Nahrungsmittel in der zur Verfügung stehenden Auswahl
      fehlt. Hüten Sie sich vor vorgefassten Meinungen gegen das eine oder andere Produkt (Fleisch,
      exotische Früchte usw.). Achten Sie gleichzeitig darauf, dass sich nicht aus Unachtsamkeit ein
      denaturiertes Nahrungsmittel in Ihrer Auswahl eingeschlichen hat.

      18. Niemals dürfen Sie ein neues Nahrungsmittel zu schnell nach dem vorangegangenen zum
      Mund führen, um jede Geschmacksüberlagerung zu vermeiden. Schließen Sie ebenfalls aus, das
      ein Nahrungsmittel durch den Saft eines anderen beeinträchtigt wird (Messer abwischen!). Stets
      ohne Hast kauen und warten, bis sich der Schluckreflex spontan äußert. Zwingen Sie sich nicht,
      länger zu kauen als spontan.

      19. Essen Sie nichts zwischen den Mahlzeiten. Das kompliziert nur die Verdauung und öffnet den
      Weg zur Bulimie. Essen Sie nichts zum Frühstück um nicht die nächtliche Entgiftungsphase zu
      unterbrechen, die sich bis zum Mittagessen hinziehen soll. Das „Loch im Magen“ ist ein Zeichen
      von starker Entgiftung und darf nicht mit Hunger verwechselt werden, der sich hauptsächlich
      durch den Geruchssinn äußert.

      20. Verwechseln Sie auch nicht Hunger und Durst. Versuchen Sie bei jedem Gefühl der
      Unzufriedenheit zwischen den Mahlzeiten, Wasser zu trinken. Man muss mehrere Sorten
      Mineralwasser von verschiedener Zusammensetzung und auch hochfiltriertes Wasser haben, und
      wählt dann jedes Mal das beste aus. Man trinkt bis zur instinktiven Sperre (parasitäre
      Geschmacksempfindungen und leichter Widerstand beim Hinunterschlucken). Trinken Sie nie
      chloriertes Leitungswasser.

      21. Waschen Sie die Nahrungsmittel lieber nicht. Schälen oder Abreiben ist in jedem Fall besser.
      Verwenden Sie vor allem kein chloriertes Leitungswasser zum Waschen
      (Geschmacksveränderung!) Weichen Sie niemals die Trockenfrüchte ein.

      22. Essen Sie nie auf "gut Glück", auch nicht nach der Vorstellung oder Erinnerung, die man von
      einem Nahrungsmittel haben kann. Die Wahrnehmungsveränderungen in Geruch und
      Geschmack sowie Ekelgefühle sind als einzige in der Lage, genau und rechtzeitig die
      tatsächlichen Bedürfnisse, die genauen Dosierung (manchmal winzige, manchmal riesige),
      nicht zusammenpassende Verbindungen usw. anzuzeigen. Eine strenge Disziplin vor allem am
      Anfang ist notwendig, um gegen den unbewussten paranoiden Widerstand anzukämpfen, der
      jeden kulinarisch erzogenen Menschen glauben lässt, er könne das Nahrungsmittel essen, von
      dem er vorher beschlossen hat, es gut zu finden.

      23. Manna (Cassia) spielt eine wesentliche Rolle für die Erleichterung und Regulierung der Entgiftung.
      Es wirkt hauptsächlich nach zwei Richtungen hin: Es aktiviert die Darmentleerung, was eine
      bessere Ausscheidung der Gifte aus dem Blut durch den Stuhlgang ermöglicht, und es scheint
      auch die Ausscheidungsvorgänge der Zellen zu erleichtern, indem es direkt auf die
      Durchlässigkeit der Zellmembran einwirkt. Vergessen Sie nicht, dass ein Ekelgefühl bei Manna
      zweierlei Bedeutungen haben kann: Entweder, dass Sie eine zu starke Ausscheidung entwickeln
      würden oder, dass Ihr Organismus eine gewisse Trägheit überwinden muss, um einen bestimmten
      Ausscheidungsprozess in Gang zu setzen.

      24. Die Früchte wurden ausgelesen um roh gegessen zu werden, während das Gemüse ausgelesen
      wurde um gekocht gegessen zu werden. Deswegen sind die ersteren, relativ gesehen, zu gut, und
      die letzteren in unpräpariertem Zustand zu scharf. Daraus entsteht ein Ungleichgewicht in der
      Tätigkeit des Instinkts, das man, besonders am Anfang, teilweise korrigieren kann, indem man
      ein Maximum an Gemüse (bis zur unangenehmen Phase) isst und ein Minimum an Früchten (nur
      bis zur angenehmen Phase). Nach und nach passen sich Geruchs- und Geschmackssinn an diese
      Verschiebung durch die künstliche Auslese an.

      N.B. Diese Notizen zum Kurs sind nur eine Gedächtnishilfe und nicht ausreichend, um eine
      korrekte Praktizierung der Instinktotherapie zu garantieren. Aus den Hunderten von Misserfolgen
      lässt sich ersehen, dass es angebracht wäre, einen Vorbereitungszeitraum auf die Instinktotherapie
      vorzusehen. Dieser sollte, wie schon erwähnt, unbedingt den Einführungskurs sowie nach
      Möglichkeit einen dreiwöchigen Aufenthalt in Montramé umfassen .
      (Wie schon gesagt, Kurs und Aufenthalt gibt es nicht mehr)



      Merkmale der Ausgeglichenheit

      Eine Ernährung, die an die genetischen Veranlagung des Organismus angepasst ist, hat einen
      positiven Einfluss auf seine Organe und Funktionen. Man stellt also mehr oder weniger rasche
      Änderungen in den verschiedenen Gesundheitsbereichen fest, insbesondere die folgenden:
      1. Allgemeines Wohlbefinden, gute Laune, nervliche Entspannung.
      2. Ausbleiben jeglicher Verdauungsbeschwerden, Verschwinden von Magenknurren,
      Übelkeit, Schwerfälligkeit der Verdauung, Aufstoßen, Sodbrennen, Seekrankheit usw.
      3. Ausbleiben von Schwitzen, Exsudaten, starken Talgablagerungen (z.B. in Form von
      Mitessern), fettigen Haaren usw.
      4. Minimale Körpergerüche (Atem, Achseln, Füße, Geschlechtsteile, Urin, Stuhlgang
      usw.)
      5. Leichter Stuhlgang (ein- Oder zweimal am Tag, geformt und nicht schmierend).
      6. Tiefer und leicht zu findender Schlaf; leichtes Erwachen.
      7. Ruhige und leicht zu ertragende Entgiftungskrisen.
      8. Intensives Vergnügen bei den Mahlzeiten, kein Gefühl der Frustration.
      9. Mäßiger Durst, angenehmer Geschmack des Wassers.
      10. Ausdauer bei körperlicher und intellektueller Anstrengung.
      11.Verschwinden von Nervosität, Stress, Ängsten, Reizbarkeit, Schüchternheit,
      Lampenfieber, Schwindel, wirren Träumen usw.
      12. Normalisierung der sexuellen Funktionen und der Menstruation.
      13.Verringerung von Blutungen, blauen Flecken, Blutgeschwülsten, Hämorrhoiden,
      Krampfadern usw.
      14. Normalisierung von Entzündungsvorgängen. Verschwinden von Migräneanfällen.
      Angina, Zahnschmerzen, Stirnhöhlenvereiterungen. Sonnenstichen usw.
      15. Widerstandsfähigkeit gegenüber Infektionen (Desinfektionsmittel und Antibiotika
      überflüssig).
      16. Verschwinden von Allergien, Heuschnupfen, Nesselsucht, Ausschlägen, Asthma usw.
      17. Widerstandsfähigkeit gegenüber Parasiten Oder deren rasche Ausscheidung (Spul-,
      Faden-, Maden-, Bandwürmer, Amöben, Plasmavergiftung. Malaria usw.)
      18. Leichte Virusübertragung. aber spontane Kontrolle der Reaktionen (fast vollständiges
      Ausbleiben der gewöhnlichen Symptome, abgeschwächte Form). _
      19. Verbesserung des Hautbildes, Verschwinden von übermäßigen Hornhäuten, Rissen und
      Schründen, Hühneraugen, überflüssigem Haarwuchs usw.
      20. Verschwinden von feuchten Händen und Füßen.
      21. Verschwinden von Kälteempfindlichkeit. kalten Händen und Füßen usw.
      22. Verbesserung der intellektuellen Klarheit (Geschwindigkeit, Konzentration,
      Gedächtnis, Reflexe, Empfindungsfähigkeit. Intuition).
      23. Verbesserung Oder spontane Heilung von zahlreichen Krankheiten, einschließlich
      Krebs- und Autoimmunkrankheiten.

      (der Verfasser von dem Einführungskurs war wahrscheinlich G.C.Burger. Das war so ein gelber Hefter,
      aber ohne Angabe des Autors)

      Kommentar


      • #33
        Nach dem Krebstod von Nicole Burger wurde natürlich der Fleischverzehr nochmal besonders unter die Lupe genommen.
        - Guy Claude Burger Zum Krebstod Seiner Frau - (Die Sache mit dem Fleisch wird am Ende des Artikels angesprochen)

        In den folgenden Instincto-Magazinen erschien eine Vielzahl von Artikeln zu dem Thema.

        Ausschnitt aus dem Artikel "Krebs unter der Lupe" instinctomagazin juni 1994 (das ist ein ziemlich langer Artikel, und ich habe jetzt nur den letzten Teil herausgenommen, deshalb fehlt etwas der Gesamtzusammenhang)

        Der Fall Fleisch

        Eine Frage Steht noch offen: Warum erscheint das Fleisch als gemeinsamer Nenner bei allen Tumoren, die wir beobachten konnten?
        Ich sehe dafür zwei Gründe: Die Proteine der Säugetiere sind unseren sehr viel näher als alle anderen. Sie sind unsere nächsten Verwandten auf dem Familienstammbaum der Evolution und unterscheiden sich von uns durch eine viel geringere Anzahl an Mutationen als die Vögel, Reptilien, Fische, Krustentiere oder Weichtiere.
        Und Proteine, die denen ähneln, die unser eigener Organismus synthetisiert, können umso leichter unser lmmunsystem in die Irre führen. Die Arbeit unserer Lymphozyten besteht präzise darin, die körpereigenen Antigene von den nicht -körpereigenen Antigenen zu unterscheiden. So erkennt es Bakterien, Viren, Krebszellen und die größeren von draußen stammenden Moleküle (Gifte, Pollen, Staub auf den Schleimhäuten, etc). Das regelmäßige Eindringen von Nahrungsmolekülen, deren Gestaltung den Antigenen stark ähnelt, die er für diese Erkennungsarbeit benutzt, kann das Immunsystem eindeutig sehr viel leichter in die Irre führen. Solche Verwirrungen können das Immunsystem entweder dazu führen, die Zellen des Organismus zu attackieren, die analoge Proteine tragen, oder die fremden oder anormalen Moleküle nicht mehr zu erkennen. So können wir einerseits Autoimmun- und Allergieerkrankungen. und andererseits die bakteriellen, viralen oder krebsartigen Erkrankungen erklären.

        Rinder-Moleküle in unserem Blut
        Jedes von außen stammende Molekül, das die Darmschranke überschreitet und dennoch ausreichend komplex bleibt, um das Immunsystem in Aufregung zu versetzen, kann im Prinzip solche Verwirrung anstiften. Man sollte sich also vor jeder Ernährungsüberlastung hüten, weIcher Art auch immer: Die pflanzlichen wie auch die tierischen Proteine sind Antigene, lösen also immunologische Reaktionen aus, aber dies ist ebenso der Fall für bestimmte Fettstoffe und Polysaccharide (komplexe Zucker).

        Dennoch tragen die Proteine des Fleisches der Säugetiere Folgen von Aminosäuren, die den menschlichen Proteinen am meisten ähneln. Die sind es, die im Falle einer Überlastung am meisten Chancen hätten, unser Immunsystem aus der Bahn zu bringen. Ich kann nur bereuen, daß ich diese Schlußfolgerung nicht ausreichend früh gezogen habe, die doch ziemlich klar, ja sogar mathematisch ist. Ich hätte vielleicht einige Dramen vermeiden können, unter anderem den Tod meiner eigenen Frau. Zu meinen Gunsten muß ich dennoch hinzufügen, daß all meine Warnungen, die vorher auf meiner Intuition basierten, oftmals auf taube Ohren stießen. Besuchet z.B. kaufte häufig Fleisch bei Produzenten, von denen ich ihm abgeraten hatte, da ich beim Test anormale Geschmäcker bemerkt hatte. Sobald ein Fleisch "schlecht aufgezogen" wird, verfälschen die Substanzen, die sich in ihm. anhäufen, das Funktionierendes Geschmackssinnes, meistens verschwindet auch die instinktive Sperre. Das denaturierte Nahrungsmittel ist normalerweise viel faszinierender, und das genügt um eine Fleischboulimie zu erklären; und auch die Möglichkeit, ein ganzes Schwein in drei Monaten zu verschlingen: Das von Patrick erstandene Fleisch kam von einem französischen Produzenten, der eine gewisse Anzahl von Instinctos beliefert, denen ich schon seit langem signaIisiert hatte, daß die Tests negativ waren. Nicht erstaunlich, daß der Instinkt mit einem unter schlechten Bedingungen produzierten Fleisch schlecht funktioniert: Parasitäre Beigeschmäcker können einen dazu bringen, übermäßig viel davon zu essen, leicht zwei bis dreimal mehr als normalerweise. Im Falle von Nicole lag aber doch nur Fleisch vor, das all unseren Aufzuchtskriterien voll entsprach. Wie kommt es, daß sie der Instinkt nicht schützen konnte? Ich hätte früher daran denken sollen: Zuchttiere, wie Kühe, Schweine, Schafe, wurden im Laufe der Generationen gezüchtet, und ihr Fleisch gibt nicht mehr die Geschmäcker ihrer wilden Vorfahren frei. Das Fleisch von Bison, Wildschwein, Gemsen ist extrem stark im Geschmack, und die instinktive Sperre läßt kein Überschreiten zu. Ich konnte dies im Laufe meiner Überlastungsperiode feststellen: Ein Stück Gernsenfleisch .das mir ein Schweizer Freund' geschickt hatte, erschien mir so stark im Geschmack, fast so brennend wie eine wilde Feige, so daß ich gerade einen Bissen schlucken konnte. Es besteht also mit einer gezüchteten Fleischsorte die Gefahr, sich ziemlich leicht zu überlasten, selbst wenn das Tier unter natürlichen Bedingungen aufgezogen wurde: Seine Genetik ist nicht mehr natürlich, .und unsere alliesthesischen Mechanismen können uns nicht normal davor schützen.

        Fleisch: Gebrauchsanweisung
        Die Regel, die ich seitdem mir das Phänomen bewußt ist, lehre, ist folgende: Man sollte nur Fleisch verzehren, das unter korrekten Bedingungen produziert wurde, und dem jeglicher täuschender Geschmack fehlt. Man sollte es nur in der "himmlischen Phase" verzehren, und genau dann aufhören, sobald sein "Bouquet" zu verschwinden beginnt. Zudem sollte man vermeiden, ein anderes Lebensmittel bei derselben Mahlzeit zu verzehren, denn hier besteht das Risiko, die Verdauungsmechanismen zu komplizieren und so den Abbau der fremden Moleküle scheitern zu lassen.

        So verzehrt man also automatisch Fleisch seltener, in weniger häufig aufeinanderfelgenden, aber größeren Rationen. Dies vereinigt alle Vorteile: So kann man über eine Ration an Proteinen an Fettsäuren, an Vitamin B12, etc verfügen, die ausreichend' ist, um alle Zellen des Körpers zu befriedigen; dies garantiert zudem einen so vollständigen Abbau der fremden Proteine wie nur möglich, da die Verdauungsmechanismen weder durch eine Unordnung aufgrund der Menge noch durch die unerwünschten chemischen Reaktionen gestört werden, die aus den schlechten Zusammenstellungen entstehen.
        Eigentlich empfehle ich nun schon seit Jahren, diese selben Regeln, beim Fleischverzehr zu respektieren, einfach aus dem Versuch, die natürlichen Bedingungen wiederherzustellen: Ein Schimpanse findet nicht jeden Tag ein Wildschweinkottelet an einem Zweig abgehängt. Es gibt keinen Kühlschrank im Urwald, und wenn unsere nächsten Tierverwandten ein Ferkelchen erwischen, teilen sie es bei einer Mahlzeit untereinander auf, die Reste werden von den Geiern Ameisen und Würmern gefressen ...
        Die Technik, überlagert von unserem Geist als notorischer "Wiederholungstäter", gestattet es uns unglücklicherweise, jeden Tag wieder neu anzufangen, die gemilderten Geschmäcker der gezüchteten Fleischsorten schützen uns nicht unwiderruflich gegen eine Wiederholung, und die bringt automatisch Unordnung in das Immunsystem.

        Die einzige Lösung: Das Gleichgewicht
        Man sollte aus alldem nicht schlußfolgern, daß Fleisch nun an sich schädlich sei. Die Erfahrung zeigt, daß es eine essentielle Rolle beim Wiederaufbau des Organismus, bei der Gewichtszunahme und bei der Heilung bestimmter Krankheiten spielt, vor allem bei Krebs. Das, was schädlich ist, ist das Ungleichgewicht. Unnötige Ängste gegenüber den tierischen Proteinen aufzubauen, wie es so viele Vegetarier machen, ist ebenso schädlich, wie das aus der' Ernährungslehre stammende Vorurteil, jeden Tag davon essen zu müssen. Jedes Lebensmittel wird schädlich, wenn man es in übertrieben kleinen und vor allem exzessiv großen Mengen verzehrt. Das Ausschließen einer Klasse Lebensmittel kann zu ebenso schädlichen Mängeln führen. Die einzige Lösung kann uns nur der Instinkt geben: Er allein kann uns anzeigen, welches Lebensmittel wir verzehren sollen, und wann wir, vor einer Überlastung, aufhören sollen. Dazu muß man nur seine Gesetze kennen und seine präzisen Mechanismen nicht übergehen

        ~G.C.Burger~


        -An anderer Stelle sagte Burger dass vielleicht in einem seltenen Fall der Körper vielleicht ein Kombination von Fleisch und danach Banane brauchen könnte.

        -Burger hatte gehört dass bestimmte Schimpansen in Afrika das Fleisch bevor sie es aßen in Blätter einwickelten. Er meinte dass es nicht unbedingt gesagt ist dass das auch gut für die Affen ist. Sie sind intelligent!


        -Siehe auch die neuesten Stellungsnahmen von GCB zum Thema Fleisch:

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        • #34
          1991 ließen sich 3 Orkos-Mitarbeiter im indonesischen Urwald aussetzen:

          Es ging darum festzustellen in wieweit unser Organismus noch an das ursprüngliche Leben angepasst ist, also in einem natürlichen Rahmen, ohne menschlichen Einfluss, und vor allem ohne Kochkunst überleben kann.
          Hier ein Ausschnitt aus dem Artikel:

          Im Dschungel von Borneo

          Von unten aus keine Möglichkeit, die Fruchtbäume auseinander zuhalten und zu erkennen, deren Krone sich in luftigen Höhen, meist 30 m über den Boden befindet. Am Boden selbst kann man manchmal Schalenreste finden, und dann abschätzen, welchen Baum wir am ehesten erklimmen könnten. Wir müssen viel stehen lassen, da sie uns unbegehbar scheinen, selbst wenn die Reste der Früchte uns das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen. Der erste Versuch geht gut. Der Baum ist hoch, aber glücklicherweise für uns ringelt sich eine Liane um seinen Stamm bis ganz nach oben, wo ich, oben angekommen, mit einem Stab die Früchte herunterschlagen kann: Orange Kugeln mit zarter Schale, und innen ein göttliches Fruchtfleisch: Ein echtes Sorbet aus Exotenfrüchten! Anscheinend braucht unser Geschmackssinn nicht viel Zeit, um sich an die tiefsten Landesfrüchte zu gewöhnen.

          An diesem Punkt werden wir uns über etwas für unsere Studie besonders wichtiges bewusst: Es ist doch recht schwer, sich hier mit genau der Frucht zu versorgen, die am besten auf die momentanen Bedürfnisse passt.
          Im Wald ist es anscheinend eher der Körper, der sich innerhalb der Grenzen seiner Aufnahmefähigkeit an das
          anpasst, was er findet, je nach den Gegebenheiten der Umgebung. Wenn ihm das, was er antrifft, nicht entgegenkommt, bleibt ihm nichts anderes übrig als noch ein wenig mehr herumzulaufen, um was besseres aufzutreiben…
          So hatten auch wir am nächsten Tag genug von jener orangen Frucht und steuerten nicht mehr auf diese Bäume zu, sondern sollten bald eine andere, uns noch unbekannte Frucht finden, und auch da wieder ein Volltreffer!
          Eine Art kleine , grüne Sapotille mit schmelzenden Fleisch, die stark an eine Pralinencreme erinnerte. Eine der wirklich außerordentlichsten Früchte, die wir antreffen sollten war eine olivenartige Frucht, etwas größer , fettiger, und die exakt, nach einer gelungenen, salzigen, deftigen Mayonnaise schmeckte…

          Also noch eine Entdeckung und Überraschung. Der Wald quillt über vor außergewöhnlich geschmackvollen Früchten, die auch leicht lagerfähig wären, die aber niemals im Handel zu finden sind. Der Mensch scheint diese Reichtümer nicht nur zu ignorieren, sondern hackt und sägt dieses unschätzbare Potential zugrunde, im Namen eines immer nur kurzfristigen Profites.
          Wir haben entgegen aller Warnungen keine Schlangen in den Bäumen gesehen, diese Gefahr wird völlig überschätzt. Und zu den Moskitos: Sie sind da, aber nur in bestimmten Zonen, und man kann ihnen ausweichen. In der Natur gibt es viel weniger davon, als in den Stadt- oder „vermenschlichten“ Zonen, in denen sich die Abfälle häufen. Diese erstaunte uns ziemlich , denn eigentlich waren diese kleinen Tierchen unsere größten Angstmacher vor der Reise gewesen.

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ID: 27367

          Dieses Experiment war wahrhaft erschöpfend, physisch und psychologisch. Aber wir haben viel gelernt, und etwas fundamentales ist uns bewusst geworden: Die im Wald gefundenen Produkte sind deliziös, und unser zivilisierter Geschmackssinn ist noch ausreichend an sie angepasst. Der ursprüngliche Dschungel ist kein feindliches Gebiet, wie man normalerweise vorgibt, er quillt vor Früchten über, die zudem gerade am Aussterben sind, trotz ihres unleugbaren Nähr-, Geschmacks- und Verkaufswertes.

          Ausgehend von der Idee einer Überlebenserfahrung, die auch eine Herausforderung an alle vorgefertigten Meinungen sein sollte, und von einem Bedarf an „Natur pur“ sind wir zurückgekehrt voller Motivation, etwas zu unternehmen um diese Schätze in Gefahr zu schützen. Wir haben also einen Verein gegründet um alle wilden Fruchtsorten der Regenwälder zu sammeln und an einem sicheren Ort ( einem gekauften Terrain etwa ) zu pflanzen.
          Der Wald war die Wiege der Evolution des Menschen. Unsere Art hat alles überrannt, Städte aus Beton konstruiert und macht weiter damit, die Natur, die uns das Leben geschenkt hat , zu zerstören.
          Ob wir wohl jemals den Respekt vor unseren Ursprüngen wieder finden werden…“

          (Quelle: instincto-magazin)

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          • #35
            Der Kartesianismus:

            Neurose des Westens?

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            Es ist ein in unserer Welt der Wissenschaften tief verwurzelter Hochmut, alles abzuweisen, was diesen nicht zur erklären gelingt. Der materialistische Reduktionismus, der unsere Denkweisen dominiert, verurteilt das Übersinnliche a priori und heftet ihm das Etikett des Aberglaubens oder des Scharlatanismus auf. Der Widerspruch wird nur noch größer, wenn übersinnliche Fähigkeiten in großer Anzahl und systematisch verifizierbar auftreten, wie sie jeder im Rahmen der Metapsychoanalyse beobachten kann.


            Mit der empirischen Realität des Übersinnlichen konfrontiert, sieht sich der Kartesianismus, der die Verneinung jeder Interaktion zwischen Geist und Materie sowie die Unfehlbarkeit der Raum-Zeit- Gesetze (was Telepathie und Hellsichtigkeit ausschließt) lehrt, nicht nur einer Argumentationslücke gegenüber, sondern auch an den Pranger gestellt: Man stellt in der Tat fest, dass die der rationalen Vorgehensweise eigene psychologische Einstellung nur schwer mit dem normalen Funktionieren der übersinnlichen Fähigkeiten zu vereinbaren ist. Es ist so als ob das logische Denken, obwohl eine unveräußerliche Komponente unserer Vernunft, sich dem entgegenstellt, was in unserem geistigen Potential über die Aktivität unseres Intellekts allein hinausgehen könnte. Die Art der Konzentration, die dem spekulativen Denken seinen logischen Aufbau ermöglicht, ist sozusagen die Antipode einer anderen Konzentrationsform, oder exakter, einer Art Dezentrierung des Bewusstseins, die einhergeht mit einer inneren Öffnung und dem völligen Verzicht auf individuelle Absichten. Bedingung für die Entfaltung metapsychischer Funktionen. Man stellt allgemein fest, dass die durch ihre intellektuellen Fähigkeiten am meisten hervorstehenden Menschen weniger empfänglich für übersinnliche Fähigkeiten sind als einfachere Geister, die großen theoretischen Erhebungen unzugänglich sind. "Selig sind die arm im Geiste": Sollte dies die Bedeutung des berühmten Bibelsatzes sein?

            In der Tat finden wir uns beim Auftreten übersinnlicher Fähigkeiten in einem doppelten Teufelskreis eingesperrt:
            Wir bedürfen der von Déscartes aufgeführten Denkmethoden, - die keine andere als die gesunder Logik sind - um diese Irrationalen Phänomene zu beobachten, zu vergleichen, bewerten und zu verstehen, während aber dasselbe Denksystem selbst die eventuelle Möglichkeit ihrer Existenz ausschließt: Und der Einbruch rationalen Denkens in das Bewusstsein, unerlässlich, um die besagten Phänomene zu analysieren und zu interpretieren, erläutert gleichsam ihr natürliches Auftreten, aus Gründen die keiner bis heute ans Licht gebracht zu haben scheint. Dieser zweite Punkt ist es, den ich mir hier vorgenommen habe, ein wenig näher zu untersuchen.

            Die Logik ist Teil unserer Psyche. Sie erscheint bereits beim kleinen Kind, und wir können sie nicht von unseren mentalen Fähigkeiten loslösen.
            Wir müssen also akzeptieren, dass sie zu unserer primären Natur gehört, sowie jede andere biologische oder psychologische Funktion. Daher ist es überraschend, dass sie scheinbar inkompatibel mit einer weiteren Einrichtung ist, die unserer Natur innewohnt: Den paranormalen Potentialitäten, die sich spontan entwickeln, sobald die natürlichen Gesetze der Liebe respektiert werden, wie ich sie im Rahmen der Metapsychoanalyse zu definieren versucht habe.

            So gäbe es also eine schon in der Beschaffenheit begründete Unvereinbarkeit zwischen zwei Sektoren unseres psychischen Apparates.
            Solch eine Situation erscheint wenig konform mit der Idee natürlicher Harmonie und der Perfektion der menschlichen Schöpfung, die wir uns aufgrund der Evolutionsgesetze machen können. Wir sehen uns schließlich der Alternative gegenübergestellt: Entweder ist die Natur unvollkommen und sperrt uns in folgenschwere Widersprüche ein, oder aber dieser Widerspruch Ist die Folge von Irrtümern, die wir irgendwo begehen, dieser selben Natur gegenüber. Folgenschwer, weil der Verlust des Paranormalen den Verlust des natürlichen Zugangs zur übersinnlichen Dimension der Realität bedeutet; definitiv die wichtigste. (...) Umgekehrt untersagt uns der Verzicht auf Logik den Zugang zu rationaler Erkenntnis, unerlässlich für die gesunde Bewältigung unseres alltäglichen Lebens und für das Verständnis der Gefühlswelt.

            Vorzugeben, dass die Natur unvollkommen ist und sich mit dem status quo zufrledenzugeben, erzeugt keinen Fortschritt.
            Ein solcher Weg der Resignation darf auf keinen Fall eingegangen werden, bevor man nicht alles versucht hat, das Paradox zu überschreiten. Ein Erforschungsprinzip, das ich zunächst im Bereich der Ernährung und der Gesundheit angewendet habe: Müssen wir Zivilisationskrankheiten und andere Fehlfunktionen unserer Organismen als der Natur innewohnende Unvollkommenheiten akzeptieren, oder im Gegenteil, damit beginnen, nach den eventuellen Fehlern zu suchen, die wir gegenüber der natürlichen Gesetze der Ernährung begehen? Diese Vorgehensweise hat ihre Früchte getragen, und so können wir uns angeregt fühlen, sie gleichermaßen anzuwenden, wenn es sich um unsere psychischen und metapsychischen Fehlfunktionen handelt: Entweder ist die rationale Logik von der Natur so konstruiert, dass sie uns den Zugang zu den übersinnlichen und spirituellen Werten versperrt; oder aber Irrtümer sind in die Art und Weisen, mit denen wir von diesen logischen Funktionen Gebrauch machen, hineingeschlittert - vielleicht in Bezug auf die Art und Weise wie wir sie mit unseren anderen bewussten und unbewussten Funktionen verbinden.

            Solch eine Heuristik könnte uns dabei helfen, ein Problem zu entwirren, für das nichts in unserer Kultur eine zufriedensteIlende Lösung bietet. Wie also müssen wir bei der Hypothese einer Überschreitung der natürlichen Gesetze argumentieren?

            Wenn es einen Irrtum gibt in Bezug auf die Stellung, die das logische Funktionieren in unserer Psyche einnimmt, müssen wir als erstes untersuchen, wie sich diese in unseren anderen psychischen und metapsychischen Funktionen manifestiert und in sie integriert ist,
            und das von den ersten Entwicklungsstadien des Kindes an. In der frühzeitigen Periode sowie die gesamte Erziehung über können wir von Anfang an die perversen Auswirkungen zweier unserer Kultur eigenen Faktoren befürchten, die in offenkundigem Widerspruch zu den natürlichen Gegebenheiten stehen:
            Die der traditionellen Ernährung und der unterdrückenden Moral.

            Der Emährungsinstinkt ist so konzipiert, dass jedes natürliche Lebensmittel, so verzehrt, wie die Natur es bietet, gut schmeckt, wenn es nützlich ist und schlecht wenn es schädlich ist.
            Immer basierte die psychische Strukturierung unserer Vorfahren auf Erfahrungen von Lust und Unlust, die diesem elementaren Gesetz gehorchten - die Unlust, die das Falsche anzeigte, und der Genuss, der zum Richtigen führte. Unter natürlichen Umständen manifestiert sich die Genusswahrnehmung als Garantie für Wohlsein, Gesundheit und Überleben. Ab dem frühesten Alter verstärkt jede alimentäre Erfahrung das Vertrauen, das das Individuum in seinen Instinkt, seinen eigenen Organismus, seine Sinneswahrnehmungen und sein Umfeld im allgemeinen haben kann. So entwickelt sich um die Genusserfahrungen ein Komplex von Harmoniegefühlen, von Sicherheit, Unschuld und, was uns hier vorrangig interessiert, von logischer Kohärenz.

            Mit dem Auftreten der Kochkunst dreht sich die Situation vollkommen ins Gegenteil um:
            Das veränderte (gekochte, vermischte, gewürzte) Nahrungsmittel erzeugt Genuss unabhängig von seiner Nützlich- oder Schädlichkeit. Das Baby hat angenehme Empfindungen, wenn es am Fläschen saugt und Unwohlsein bei der Verdauung einer seinem Stoffwechsel fremden Milch. Dem älteren Kind werden die Süßigkeiten verboten, die es anziehen und die seine Mutter als schädlich erklärt, während man ihm Zubereitungen vorsetzt, die es hasst, unter dem Vorwand, daß diese gesund seien. Mit fortschreitender Wiederholung entwickeln sich die Genusserfahrungen zu einem Komplex negativer und widersprüchlicher Gefühle, Ängste, Schuldgefühle, Freiheitsverluste, Widerstände und logischer Inkohärenz.
            Die ursprüngliche Gleichung:
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            die das Ernährungsverhalten seit den Ursprüngen steuerte, nimmt eine unbestimmte Form an:
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            Das grundlegendste Bezugssystem, das seit den Ursprüngen der Tierwelt das Überleben im natürlichen Milieu sicherte, zerbricht vollkommen mit dem Auftreten der Kochkunst.
            Die Bedingungen, auf dessen Basis sich die genetische Programmierung unseres psychischen Apparates und seiner Entwicklung vollzogen haben, werden durch eine fragwürdige Basis von Geschmäckern ersetzt, die die alliästhesischen Mechanismen täuschen und umgehen.

            Genuss und Ungenuss spielen also eine vordergründige Rolle in der Strukturierung der Psyche.
            Eine der elementärsten Regeln der Psychologie, die jeder Dompteur anzuwenden weiß, wenn es darum geht, einen braven Hund oder akrobatischen Affen zu fabrizieren: Der Im richtigen Moment verabreichte Leckerbissen fixiert den erwünschten Reflex, und so automatisiert man schließlich selbst die lächerlichsten Verhaltensweisen. Diese Fixierungsmechanismen existieren ohne Zweifel auch beim Menschen.

            Die Psychologie und Psychoanalyse haben erstaunlicherweise bis heute noch nicht die Funktion, die der Gaumengenuss auf die Strukturierung der menschlichen Psyche oder bei der Entstehung ihrer eventuellen Störungen haben kann, in Betracht gezogen.
            Allerdings sind diese hädonischen Erfahrungen entscheidend, zum einen durch ihre Häufigkeit (Multiplizieren der täglichen Nahrungsaufnahmen), zum anderen durch ihre Intensität (Vorrang und Dauer der geschmacklichen Wahrnehmungen). Außerdem treten diese Erfahrungen schon mit den ersten Lebensmonaten des Kindes auf, wenn die Geschmackspapillen, bisher ohne Kontakt mit Nahrung, über ein Maximum an Empfindlichkeit verfügen und eine Sensibilisierungsperiode durchlaufen (mit der die Ausbildung jeglicher Instinkte immer verbunden ist). Unter diesen Umständen schreiben sich die Gegebenheiten des Individuums irreversibel in die tiefsten Schichten seines Unterbewusstseins ein und legen so die späteren Reaktionen und Verhaltensweisen schon in frühzeitlichem Stadium fest.

            Zwangsläufig muss man annehmen, dass eine Entfremdung der ersten Geschmacks- und Verdauungserfahrungen auch eine fundamentale Entfremdung des psychischen Funktionierens zur Folge hat.
            Dieser Einfluss darf unter keinen Umständen vernachlässigt werden. Es handelt sich hier um die Entgleisung eines essentiellen Ordnungszustandes, der durch Unschuld, Logik und Vertrauen in sich und die Natur gefestigt war, in einen Zustand pathogener Missordnung voller Ängste, Zweifel, Verbote, Versuchungen, Schuldgefühle und Inkohärenzen in den Verhältnissen von Ursache und Wirkung.

            Das Kind, das zum Beispiel die Tafel Schokolade oder die Tüte Bonbons stibitzt, die ihm verboten ist, erfährt einen lebhaften Genuss (prägender als ein natürlicher Genuss) , und folgende Elemente fixieren sich mehr und mehr in seinem Unterbewusstsein je älter es wird und je häufiger sich diese Situation wiederholt: Angst, sich Schaden zuzufügen (seine Eltern haben ihm gesagt, dass die Schokolade ungesund sei) der Widerspruch zwischen Genuss und Schädlichkeit, Schuldgefühle, das Verbot zu durchbrechen, Misstrauen in Geschmackssinn und Körper. Umgekehrt wird jedes Mal, wenn es gezwungen wird, die ihm widerstrebende Kürbissuppe oder seinen Spinat herunterzuschlucken, das Missvergnügen auf die Situation von Gehorsam und Unterwerfung, die Ratschläge und das Bild seiner Eltern, den Verzicht auf seine eigenen Wünsche und selbst seinen guten Willen negativ fixieren. In beiden Fällen ist es dieselbe Art von internen Konflikten, die sich herausbildet und an der Basis seiner späteren psychischen Entwicklungen steht. Immer, wenn das Kind ein Vorhaben verwirklichen möchte, wird derselbe Komplex negativer und widersprüchlicher Erfahrungen sein Verhalten beeinflussen und Ängste, Schuldgefühle und Gefühle logischer Inkohärenz vorherrschen lassen.

            Die klassische Psychologie, die das natürliche Funktionieren des Ernährungsinstinktes nicht kennt, hat sich zunächst auf zwischenmenschliche oder umweltbestimmte Faktoren beschränkt, um defekte psychische Strukturierungen zu erklären.
            Der Mangel an Zärtlichkeit, an Anerkennung, intellektueller Stimulierung, an Sicherheit, an klaren Grenzen, an elterlichen Modellen einer ungemäßen Erziehung seien demnach die Gründe für spätere VERHALTENSSTÖRUNGEN. Unerwarteterweise fügte die Psychoanalyse am Anfang dieses Jahrhunderts noch die bis dato vernachlässigte Rolle frühzeitlicher sexueller Impulse und Frustrationen dazu. Die unterdrückende Moral, die die Zurückdrängung der so genannten lnzestimpulse des Kindes beinhaltet, erwies sich als die Hauptursache der Neurose der neuen "Nervenkrankheit", die gerade im Zeitalter des Puritanismus unter dem Etikett der Hysterie (etymologisch Gebärmutter) erstmalig in Erscheinung trat. Die sexuelle Moral wurde so ins Zentrum unbewusster Konflikte, Blockierungen, Schuldgefühle und destruktiver Impulse gerückt, die das Verhalten und die Lebensqualität des als normal angesehen Erwachsenen und als Folge daraufhin das allgemeine Klima unserer modernen Gesellschaft grundlegend veränderten.

            ................ [hier habe ich einen Teil heraus genommen]

            Dieses Problem nimmt jedoch eine ganz andere Dimension ein, wenn man weiß, dass die Finalität des menschlichen sexuellen Instinktes bei weitem das Fortpflanzungsbediirfnis überschreitet, wie auch die Suche nach simplem Genuss.
            Am Anfang des Jahrhunderts, als Freud die Grundlagen seiner Theorie aufstellte, war der Glaube in die materialistische Metaphysik so mächtig, dass sie selbst den mutigsten wissenschaftlichen Geistern jede Infragestellung des biologischen Modells untersagte, auf das die menschliche Psyche reduziert wurde. Die Liebe konnte nur als ein Epiphänomen ohne eigene Bedeutung aufgefasst werden, im Dienst der tierischen Funktionen der Kopulation und des Überlebens der Art.

            Das Experiment der Rückkehr zu natürlichen Werten zeigt, dass dem sexuellen lnstlnkt beim Menschen und vielleicht bei einigen anderen höheren Säugetieren wie Delphinen oder Bonobos, Funktionen ganz anderer Art zukommen.
            Wenn nichts ihr natürliches funktionieren stört, scheinen die verschiedenen Liebesimpulse in der Tat zu einem klar definierten Ziel zu führen: Der Zutragung einer subtilen Energieform zwischen Geist und Körper, die sich vordergründig in der Entfaltung übersinnlicher Fähigkeiten äußert. Eine Beobachtung, die zunächst ohne große Bedeutung erscheinen mag.

            Das Übersinnliche wird in unserer Gesellschaft meist als Illusionen oder Randerscheinungen abgetan, eben aus dem Grunde, dass sie dessen ursprüngliche Dimension verloren hat
            - sowie Musik wenig Bedeutung in einer Gesellschaft von Taubstummen hätte. Die wenigen Medien, Hellsichtige oder Verbieger von Löffeln, die man finden kann, nehmen die Form von Scharlatan- oder Zirkustierfiguren an. Langzeitwirkungen von der Hexenjagd, die früher von einer um ihr Wundermonopol fürchtenden Kirche unternommen wurde. Allerdings lässt eine tiefgehendere Überlegung ganz andere Schlussfolgerungen annehmen: Das Übersinnliche ermöglicht denen, die dessen Ausdrucksformen kennen, sich einer transzendenten Ebene des Kosmos bewusst zu werden, der unserer sinnlichen Wahrnehmung und intellektuellen Analyse unzugänglich ist. Der Weg wird geebnet zu einer zweiten Bewusstseinswerdung. Die Existenz suprasensibler Werte (Jungs "Archetypen"), die ständig zugänglich sind, wenn die paranormalen Fähigkeiten auf natürliche Weise funktionieren, stellt uns vor eine jahrtausend alte Erkenntnis: Dass wir nicht nur aus Materie bestehen, und dass unser Bedürfnis nach spiritueller Entwicklung eine authentische Realität ist, direkt verbunden mit unseren Liebesbestrebungen und definitiv allein in der Lage, unserer Existenz den Sinn zu geben, den wir in ihr suchen.

            Eine Brücke wird so geschlagen zwischen dem Begriff der Liebe , und dem der Göttlichkeit:
            Dem berühmten Ausspruch "Gott ist Liebe" kommt eine unmittelbare Bedeutung zu, die die Einheit zwischen Körper und Geist wiederherstellt, im Widerspruch zu jeder Metaphysik, spirituell oder materialistisch. Über diese Öffnungen allein könnte man endlos dissertieren, allerdings ist das nicht das Ziel dieses Artikels.

            Es geht zunächst vielmehr darum, zu verstehen, warum die rationale Logik, die doch unverzichtbare Instanz unserer Vernunft ist, einen so dominanten Platz in unserer Psyche einnimmt, dass sie die metapsychischen Fähigkeiten unterbindet.
            Wir sehen umgehend, wie sich die erste Unvereinbarkeit abzeichnet. Das natürliche Funktionieren des Instinktes folgt, wie wir es gesehen haben, einer fundamentalen Logik: Was gut schmeckt tut gut, und was schlecht schmeckt ist auch für den Körper schlecht. Diese Basis ist für die korrekte Integrierung des ursächlichen Zusammenhangs in die logische Funktion im allgemeinen notwendig: Besonders prägnant ist sie durch ihre Häufigkeit und die Frühzeitigkeit der mit ihr im Verhältnis stehenden Genusserfahrungen. Die Abwesenheit dieser Basis oder besser, ihre Deorganisation und Widersprüchlichkeiten in einer den natürlichen Gegebenheiten nicht entsprechenden Umgebung führt mit allen sich daraus entwickelnden Ungewissheiten zu Ängsten und inneren Konflikten, die an der Wurzel des logischen Denkens stehen werden. Aber das ist nicht alles. Fragen wir uns auf allgemeinere Art und Weise welche Faktoren in der Lage sind, den Überinvestition des Intellekts auszulösen oder zu verstärken.

            Es ist klar zu sehen, dass das spekulative Denken immer dann stimuliert wird, wenn Gefahren oder Leiden auftreten.
            Wenn Sie völlig entspannt spazieren gehen und plötzlich einen stechenden Schmerz unter Ihrem Fuß spüren, werden Sie sich sofort fragen, ob irgendetwas ihre Schuhsohle durchstoßen hat, ob diese vielleicht ein Loch hat, das einer Wanze Zuritt verschaffte, ob die Sache mit Absicht gemacht wurde, ob sich die Wunde vielleicht infizieren wird, etc. Daraufhin werden Sie einen Moment brauchen, um Ihren Kopf von allen Gedanken frei zu machen. Unser Intellekt reagiert auf jedes Schmerz- oder Angstgefühl unverzüglich mit einem Zuwachs an Aktivität, was auch durchaus natürlich ist. Die Intelligenz hat es dem Menschen immer ermöglicht allen Gefahren zu entkommen, gegen die er sich weder mit Tigerzähnen, noch mit Schildkrötenpanzern, noch mit der Agilität der Gazelle zur Wehr setzen konnte. Die direkte Beziehung zwischen Angst und Intellekt erscheint als ein archaischer Überlebensreflex, Ergebnis einer langen biologischen Evolution, die uns ermöglicht hat, quasi die Gesamtheit aller möglichen Gefahren und tierischen Spezies in den Griff zu bekommen.

            Der Verlust der natürlichen Äußerungen des Ernährungs- und Liebesinstinktes stellt eine doppelte Quelle existentieller Ängste dar.
            Die erste betrifft das körperliche Leben, da eine fehlerhafte Ernährung in freier Wildbahn immer zum unmittelbaren Tod führt durch den Verlust an Wachsamkeit, Kraft oder Schnelligkeit gegenüber den Raubtieren. Dessen Intensität können wir an der Verwirrung messen, die innerhalb einer Fasten- oder Hungerperiode auftritt, and den oft fanatischen Schwärmereien für die eine oder andere Diätform, oder einfach an den Schreien, die ein Säugling ausstößt, wenn man das Stillen unterbricht.

            Die zweite betrifft das spirituelle Leben: Das Scheitern des sexuellen Instinktes in Bezug auf seine metapsychische Finalität hat den Verlust der höheren Bedeutung unserer Existenz zur Folge. Von übersinnlichen Fähigkeiten entbehrt, befinden wir uns unseren spirituellen Potentialitäten gegenüber ein wenig wie ein Blinder, der zu einer Bergbesteigung aufbricht und unfähig Ist, den Weg vor ihm zu erkennen. die Tücken und Fallen zu umgehen, die Hindernisse wegzuräumen und die Landschaft zu betrachten, die sich vor seinen Augen ausbreitet.

            Diese unglücklichen unserer Kultur innewohnenden Umstände konfrontieren uns permanent, mit einer doppelten Todesangst: Die Angst vor dem körperlichen, und die vor dem spirituellen Tod.
            Und das praktisch seit der Geburt, da es sich um genetisch programmierte Reaktionen handelt (wie der Grimassenreftex eines Babys, wenn eine Frucht zu sauer ist, oder der des Armeverschränkens. wenn man es allein zurücklässt). Entgegen der Spekulationen verschiedener Verhaltensforscher ist das Baby schon sehr früh, selbst schon als Fötus, in der Lage, auf bestimmte Auslöserschemen zu reagieren, die Gefahren anzeigen, Die Angst hat beim Tier schon immer existiert, ihr Sitz ist das instinktive Gehirn, dessen Erbe wir an der Basis unseres Hirnstammes tragen. Sie ist daher auch beim Menschen angeboren.

            Seit seinen friihesten Lebensjahren erleidet das Kind Ängste, hervorgebracht durch das Scheitern seiner fundamentalen Instinkte. Als Folge reagiert es schon in den ersten Stadien seiner Entwicklung mit einer konstanten Überstimulierung seiner beginnenden intellektuellen Fähigkeiten.
            Da es keinen Ausweg aus seinen inneren Konflikten findet, bleibt ihm nur die Flucht ins Geistige, vor allem in die rationale Logik, der Hauptkomponente seines Intellekts. In eine Logik aber, die, wie wir schon gesehen haben, durch das Scheitern ihrer genussbestimmten Strukturen fehlgeleitet, dominant wird. Das erklärt den enormen, fast ''irrationalen'' Stellenwert, die die Vernunft beim Erwachsenen und allgemein in unserer Kultur einnimmt.

            Eine solche Flucht- und Absicherungsposition ist per Definition neurotischer Natur.
            Die Energie, die auf harmonische Weise die Ernährungs-, Liebes- und metapsychischen Funktionen ernähren sollte, wird in den Abwehrwegen des Intellekts fehlgeleitet. Das rationale Denken Ist zwar eine unveräußerliche Funktion der normalen Psyche, verliert aber seine natürliche Stellung - die der Unterordnung unter die Intuition und den subtilen Botschaften der übersinnlichen Wahrnehmung - und verankert sich in den verzerrten Windungen der Neurose. Es ist daher nicht erstaunlich, dass die Hindernisse enorm sind, sich von dieser mentalen Hyperaktivität zu befreien. Wir sind die Opfer einer pathologischen Identifizierung mit unserem eigenen Verstand, so sehr, dass wir die Loslösung und innere Ruhe verlieren, die für die Entfaltung der transzendenten Funktionen notwendig sind. Das Problem wird noch heikler, als das metapsychische Funktionieren auf einem subtilem Gleichgewicht zwischen dem für die Empfängnis der archetypischen Botschaften vorteilhaften Öffnungszustand und der für ihre Interpretation erforderlichen mentalen Aktivität beruht.

            Definitiv beherrscht die kartesianische Funktion, die wir nur als eine Art Werkzeug benutzen sollten, das man aus seinem Etui herauszieht, wenn es uns nützlich sein kann, unser Bewusstsein auf solche Weise, dass sie uns den so viel wichtigeren Zugang zur Übersinnlichkeit versperrt.
            Im Laufe der Jahrhunderte hat sich schließlich unsere gesamte Kultur auf der Grundlage dieses neurotischen Modells aufgebaut und versorgt uns heute mit Alibis und Rechtfertigungsformulierungen (Sieg über den Animismus, Fortschritt, Menschenrechte, etc.), die wir benötigen, um unsere Illusionen von Normalität und Überlegenheit aufrechtzuerhalten.

            Die mentale Funktion auf ihren Platz zurückzusetzen ist für uns genauso schwierig wie für einen Gourmand, sich von seiner Fresssucht zu befreien oder für einen sexuell Besessenen, seine Obsessionen hinter sich zu lassen: Beide Fälle sind In der Neurose verwurzelt. Die Intensität der Ängste, die auftreten, wenn wir versuchen, dieser Überinvestition des rationalen Denkens zu entkommen, ist durch die Konfusionen der beteiligten psychischen Energien nicht weit von denen entfernt, die ein Verzicht auf unsere physische Existenz und auf unser Liebesleben mit all seinen spirituellen Auswirkungen auslösen würde, also dem wertvollsten, was wir haben.

            Überdies führt uns unser gesamter Lebensrahmen ständig auf das Gleis der Überintellektualisierung zurück:
            Technische Anforderungen, Konflikte in der Liebe, in Gesellschaft und Politik, rassistische und totalitäre Bedrohungen, religiöser Dogmatismus. Bis hin zu unserer Sprache, die sich durch entsprechende semantische Entgleisungen nach diesem neurotischen Denkmodell gebildet hat. Die Worte und Symbole sind von ihren ursprünglich transzendenten Inhalten geleert und sperren uns in ein Zierrat mentaler Konstruktionen ein, die nicht mehr viel gemein mit der natürlichen Wahrnehmung des Kosmos und seinem tieferen Wesens haben.


            Zu diesen Punkten fügt sich noch ein weiterer, nicht weniger bedeutender hinzu:
            Das Scheitern der fundamentalen Instinkte hat nicht nur eine Neurotlslerung der verschiedenen psychischen Funktionen zur Folge, es kann bis zu einer Beeinflussung der Ich-Struktur selbst führen, das heißt Störungen psychotischer Art den Weg ebnen.

            Die Neurose wird durch die Fehlleitung von Impulsenergien charakterisiert, an denen der Betroffene unter vollem Bewusstsein Opfer anormaler Tendenzen zu sein, leidet - selbst wenn er sich In der Lage sieht, sie zu kontrollieren. Die Grenze zur Psychose wird dann überschritten, wenn eine Identifizierung des Ichs mit den pathologischen Verhaltensweisen stattfindet, so dass der Betroffene diese nicht mehr als Störungen empfindet. Der Neurotiker könnte zum Beispiel sagen: "Seltsam, immer wenn ich von Napoleon höre, gibt es irgendetwas in mir das nicht erträgt dass er so berühmt gewesen ist. Der Psychotiker hingegen würde behaupten: "Ich bin die Wiedergeburt Napoleons und jeder lehnt es ab, mich anzuerkennen." Sein Ich ist nicht mehr Beobachter sondern Zentrum der psychischen Störungen geworden und mit ihnen verwachsen.

            Untersuchen wir einmal, was sich in der frühen Kindheit in Bezug auf die Position des Ichs ereignet, zunächst gegenüber dem Emährungsinstinkt.
            Unter natürlichen Bedingungen kann der höchste Genuss nur nach der Befragung des Geruchssinn erreicht werden:
            Das dem Geruchssinn angenehmste Lebensmittel ist auch das, welches den Bedürfnissen des Körpers am besten entspricht, also das, welches den höchsten Genuss erzeugen wird. Im natürlichen Funktionieren der alliästhesischen Mechanismen (Variabilität der Geruchs- und Geschmackswahrnehmungen) kann das Kind Genuss oder Missvergnügen nicht vorhersehen. Jedes Mal aufs Neue muss es sich fragen: „Welches ist das Lebensmittel, das am besten schmecken wird?" Sein Geruchssinn weist ihm den Weg und mit der Zeit wird der so erreichte Genuss den Befragungsszustand als den Grundzustand fixieren.

            Das Gegenbeispiel läuft in dieselbe Richtung: Ein natürliches Lebensmittel, in das das Kind zufällig durch intellektuelle Entscheidung, hineinbeißt hätte alle Gründe, nicht seinen wirklichen Bedürfnissen zu entsprechen, also eine schlechte Geschmacksempfindung auszulösen. Der dem Mentalen eine vorrangige Stellung einräumende Zustand ("Ich mag Erdbeeren, also müssen sie gut schmecken") wird sich in den meisten Fällen mit einem Genussverlust bezahlt machen, sogar durch prägend unangenehme Erfahrungen (saurer Geschmack, Brennen auf der Zunge, schmerzhaftes Hinunterschlucken). So lernt das Kind, dass nur der Befragungszustand - also jener des Verzichts auf die Vorherrschung des Intellekts - ihm ein Maximum an Genuss sichert. Die elementarsten Regeln der Biologie weisen so der mentalen Aktivität einen untergeordneten Platz zu. Unter Naturbedingungen lernt der Intellekt sozusagen von Anfang an, dem Instinkt zu gehorchen.

            Im Rahmen der Kochkunst dreht sich die Situation um. Die Kochrezepte sind so erstellt, dass sie die alliästhesischen Mechanismen umgehen, um eine Veränderung der Geschmäcker vom Angenehmen ins Unangenehme zu vermeiden.
            Sie ermöglichen es, von wahren Bedürfnissen unabhängige Genüsse zu erreichen, die systematisch den Geschmacksvorstellungen entsprechen, die man sich vorher gemacht hat. Mit fortschreitender Wiederholung fixiert der Genuss in der Psyche die Vorherrschung des Intellekts über den Instinkt. Das Kind fixiert die Möglichkeit, Genuss aus seinen willkürlichen Auswahlen heraus zu erreichen. So entwickelt sich schon in den ersten Lebensjahren eine Verwechslung zwischen Wunsch und Wirklichkeit: Es reicht aus dass das Ich wünscht, der Genuss verwirklicht sich jedes Mal. Durch unzulängliche Gegenerfahrungen nimmt das Ich gegenüber der Realität eine immer beherrschendere Stellung ein, die fundamentale Funktion des Wunsches wird weit reichend entstellt.

            Eine Abdriftung derselben Art produziert sich rund um den sexuellen Instinkt.
            Unter natürlichen Bedingungen stellt man fest, dass sexueller Genuss nur erreicht werden kann, wenn die Affinitäten unter den Partnern und ihre Bewusstseinszustände einen geeigneten Energieaustausch gestatten. Die Natur der Liebesimpulse ist die, dass nur ein Zustand der Befragung und des Gehorsams gegenüber den überbewussten Gegebenheiten die körperliche Verwirklichung der Liebe ermöglicht. Eine mental gesteuerte sexuelle Beziehung schlägt in den meisten Fällen fehl und lässt Gefühle von Enttäuschung, Depression oder Ekel hinter sich. Das Spiel von Genuss und Missgenuss fixiert, wie vorhergehend, den Befragungszustand als fundamentalen Zustand und den Zustand mentaler Vorherrschung als eine Ausnahmeverfassung, unvereinbar mit wahren Befriedigungen und im allgemeinen enttäuschend.

            Im Rahmen der üblichen Ernährung dreht sich die Situation ins Gegenteil um: Die Erregung des Nervensystems durch die Einwirkung verschiedener Toxine (Alkaloide, Exorphine, Maillard-Moleküle, Gluten. etc.) ermöglicht es, sexuellen Genuss unabhängig von einem wahren Energieaustausch zu erreichen - was zu schon von vornherein zum Scheitern verurteilten Beziehungen, zu kompulsiver Masturbation, ehelichen Verpflichtungen, Prostitution, etc. führt. Der Genuss, der Dank der Übererregung der Sinne regelmäßig erreichbar ist, festigt noch einmal die mentale Vorherrschung, die zur Verdunkelung der subtilen Intuitionen führt, die zum Liebesprozess und seiner spirituellen Funktion gehören. Wir finden also auf der sexuellen Ebene, wie auf der Ebene der Ernährung dieselbe Verwechslung zwischen Wunsch und Wirklichkeit wieder.

            Eine solche Verwechslung, die das Ich dazu bringt, systematisch die Möglichkeiten des Wirklichen vorherzusagen, ist per definitionem psychotischer Natur.
            Anders ausgedrückt erzeugt das Scheitern des Ernährungs- und Liebesinstinkts paranoide Tendenzen, die sich ganz besonders in einer der charakteristischsten des Ichs ausdrücken werden: Dem rationalen Denken.

            Ist es nicht genau das was sich in unserer Kultur beobachten lässt: Die Illusion alles zu wissen (denken wir an die Medizin ... ), die Illusion die Natur beherrschen zu können (das ökologische Desaster sollte uns zur Ordnung rufen), die Illusion. alles mit Hilfe der Vernunft machen zu können, der Fortschritt, Kriege, Religionen, mit all den Folgen. die wir sehr gut kennen ... Wir glauben, dass das psychische Funktionieren, das wir bei uns selbst und bei anderen beobachten können, normal ist. Aber näher betrachtet erweist sich die Paranoia als allgegenwärtig, sie hat sich sozusagen in unsere Lebens- und Denkweise eingefügt. Ihre Gegenwart lässt sich an den vielen Widersprüchen feststellen an denen unsere Gesellschaft leidet. Nicht umsonst spricht man von der prometheuischen Kultur: Derjenige, der Zeus das Feuer stahl, um den Menschen das Kochen zu ermöglichen, sah zweifellos nicht die weit reichenden Konsequenzen seiner Tat voraus, die durch seine beispielhafte Bestrafung symbolisiert werden. Der Kult, den wir um Vernunft und Wissenschaft machen heiligt die höchsten Errungenschaften des Geistes und wir bleiben blind gegenüber all den Desastern, deren gefährliche Erzeuger wir sind.

            Das Aufkommen des Kartesianismus war eine Revolution, die zweifellos nötig war, um die Menschheit von der animistischen und scholastischen Sklaverei zu befreien. Das Problem liegt vielmehr in der Position, den der reduktionistische Rationalismus mehr und mehr in unserer Beziehung zum Kosmos und zu uns selbst eingenommen hat.
            Durch die vorgehende Demonstration können wir in dem besessenen Charakter unserer Vernunft ein Ungleichgewicht neurotischer Natur feststellen und in den Schwierigkeiten, die wir damit haben, ihr wieder ihren ursprünglichen Platz des Gehorsams dem Instinkt und der Intuition gegenüber einzuräumen, eine Überinvestierung paranoider, also psychotischer, Natur. Unter dieser Perspektive liegt der scheinbare Widerspruch zwischen rationalem Denken und übersinnlichen Fähigkeiten also nicht in einer Unvollkommenheit der Natur begründet, sondern vielmehr in den Störungen, die sich seit der frühen Kindheit in unseren psychischen Strukturen unter dem Einfluss einer den Naturgesetzen nicht entsprechenden Erziehung festsetzen.

            Nehmen wir dabei zur Kenntnis, dass das Aufkommen des materialistischen Reduktionismus der bis dahin beispiellosen Verhärtung der unterdrückenden Moral folgt, die im 18. Jahrhundert durch das Masturbationsverbot markiert wird.
            Es ist sicher kein Zufall, dass der Puritanismus, der Höhepunkt der sexuellen Neurose mit dem Materialismus zusammentrifft, dem Synonym übersinnlichen und spirituellen Scheiterns. Diese Entwicklung ist zweifellos noch tiefer verwurzelt in den ersten Schuldsprüchen der Inquisition, der Hexenjagd und dem Kampf gegen die Fleischeslust, einer Doppeljagd, die im selben Schuss Sexualität und Übersinnlichkeit verteufelte - zwei Pole ein und derselben Funktion.

            Traurige Wandlung einer um Ihr Heiligkeitsmonopol fürchtenden Kirche, die unfähig ist den fundamentalen Irrtum zu entschlüsseln, der selbst am Anfang Ihrer Geschichte steht, symbolisiert im Mythos der Ursünde...


            Guy-Claude Burger - Instincto Magazin Nr.5/1998

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            • #36

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              • #37
                Phytotherapie

                Bei Orkos gab es mal ein Phytotherapie-Set mit 48 Gläschen mit getrockneten Kräutern zum täglichen durch riechen.
                Wäre schön wenn jemand so etwas wieder anbieten würde.

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                • #38
                  Habe eine 20 Jahre alte Beschreibung der Orkos-Produktgruppen gefunden. Das waren die glorreichen Zeiten von Orkos-Diffusion. Heute sehen die Produktbeschreibungen und Garantien weniger ausführlich aus.

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                  • #39
                    Instincto und Wasser

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                    • #40
                      Instincto und Fasten

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                      • #41
                        Broschüre - Instinctotherapie 1

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                        • #42
                          Broschüre - Instinctotherapie 2

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                            Während der langen Leidenszeit von mehr als einem Dreivierteljahr auf ihrem nur 27 Fuß (etwa neun Meter) langen Boot hätten sie sich allein von rohem Fisch, Enten und Möwen ernährt, berichteten sie dem Sender. Ihren Durst hätten sie mit aufgefangenem Regenwasser gestillt. Zwei Wochen lang haben sie auch mal hungern müssen, weil sie nichts gefangen hatten, sagte der Fischer Jesús Vidaña. "Manchmal hat uns der Magen wehgetan. Es gab auch Zeiten, da konnten wir uns zu dritt eine Ente teilen", erinnert sich der 61-Jährige.
                            http://www.welt.de/print-welt/articl...-gerettet.html
                            Am 28. November geht mittags leichter Regen nieder, sie können einen halben Liter auffangen, für jeden einen Schluck.
                            Der junge Miguel trinkt Salzwasser.
                            Jesús isst die Zahncreme.
                            Sie haben die Angelhaken ausgehängt, aber keine Köder, nur Stoff-Fetzen.
                            Salvadors Speer ist fertig, als Schaft hat er ein Stück aus der hölzernen Sitzbank herausgeschnitzt. Anfang Dezember nähert sich eine Dorade dem Boot. Salvador wirft den Speer, aber die Dorade weicht mit einer fließenden Bewegung aus. Der Speer versinkt, von der schweren Spitze gezogen, als dunkler Punkt im Blau; Salvador hat vergessen, eine Schnur an den Schaft zu binden. Er bricht, zornig auf sich selbst, die Triebwelle aus dem zweiten Motor, macht sich ans Schleifen. Etwa am 5. Dezember verirren sich ein paar fliegende Fische ins Boot, auf der Flucht vor Doraden. Salvador kann die zappelnden Tiere erhaschen, er schneidet sie in fünf gleiche Stücke, jeder der Männer kriegt ein fingerlanges Stück Fisch. Die Gräten verwendet Jesús als Angelköder, ergebnislos.
                            Huh!, das klingt heftig. (Also bei der Schildkröte glaube ich hätte ich nicht mitgemacht) (Da kann ich die anderen beiden verstehen)
                            Zwei oder drei Tage nach dem Sturm, das Wetter hat aufgeklart, sehen die fünf Männer eine grüne Meeresschildkröte. Salvador springt ins Wasser, eine Schnur ums Handgelenk, die ihn mit dem Boot verbindet. Er kann die Schildkröte hinten am Panzer fassen. Sofort beginnt sie mit heftigen Flossenschlägen abwärtszuschwimmen. Salvador drückt sie mit aller Kraft hinten herunter, lenkt ihre Schwimmbewegungen aufwärts. Vom Boot aus wirft Lucio eine Schlinge um eine Vorderflosse. So können sie das Tier, das mit seinen krallenbewehrten Flossen schlägt, ins Boot hieven. Sie drehen sie um. Die Schildkröte zieht Kopf und Flossen ein. Salvador drückt das Messer schräg in die Kopföffnung, schlägt es mit dem Schleifstein tief in die Hautwülste. Der Reptilienkopf schnellt vor, beißt um sich. Jesús hat das zweite Messer parat, schneidet den Kopf ab, legt ihn beiseite, wo er noch eine Weile wie erstaunt blinzelt und um sich schnappt. Für jeden ein Blechbecher Blut, es muss getrunken werden, solange es warm ist, es gerinnt schnell.
                            "Will nicht", sagt Juan, der Käpt'n, als Salvador ihm eine Blechtasse hinhält.
                            "Nein", sagt Miguel.
                            Die anderen drei Männer lösen den Panzer von der Bauchplatte, sie verschlingen die noch zuckenden, dampfenden Muskeln, die Därme, das Fett, sie knacken die Knochen, lutschen sie aus. Mehrmals, erinnern sich Salvador und die anderen heute, bieten sie Juan und Miguel etwas an, vergebens.
                            Es ist die wohl unglaublichste Geschichte des Jahres 2006: Mexikanische Fischer treiben neun Monate hilflos auf dem Pazifik, werden 4500 Seemeilen entfernt von zu Hause gerettet - nun sollen sie Helden sein und bald Stars werden im globalen Filmbusiness. Von Ralf Hoppe

                            Ein treibendes Boot in dieser unermesslichen Weite ist für Meerestiere eine Art Erlebnispark. Kleine Fische interessieren sich brennend für die Algen, Würmer und winzigen Muscheln, die sich am Rumpf festsetzen; die kleinen Tiere locken größere an. Haie nutzen den Schatten, den das Boot wirft, als Deckung. Manche rempeln das Boot an, wie um herauszufinden, was es damit auf sich hat, ob es als Beute taugt.
                            Haie sehen die Fischer fast täglich. Blauhaie, schmal, schlank, nervös; Sandhaie,
                            mit spitzer Schnauze; auch große Weißflossenhaie, stämmige Ungetüme mit Längen bis zu vier Metern. Eines Nachmittags Anfang Februar schwimmt ein Sandhai nur wenige Handbreit unter der Oberfläche backbords neben dem Boot. Salvador greift zum Speer, und er trifft den Hai, von vorn und kurz hinterm Kopf. Der Hai versucht abzutauchen. Aber die Speerspitze sitzt in einem für das Tier ungünstigen Winkel, der Hai kann nicht fliehen. Aus der Wunde strömt eine dunkle Blutfahne.
                            "Halt ihn, lass ihn nicht entkommen!"
                            Salvador übergibt den Speerschaft an Jesús, reißt sich das Hemd herunter.
                            "Das Messer!"
                            Die Messer der Fischer sind bessere Küchenmesser, die Klinge etwa 20 Zentimeter lang. Salvador klemmt sie quer zwischen die Zähne. Springt über Bord, packt den Hai mit beiden Händen an der Schwanzflosse, dreht sie mit aller verbliebenen Kraft, wie man einen riesigen Schlüssel drehen würde. Der Hai ist etwa eineinhalb Meter lang, in der Körpermitte dick wie ein junger Baum. Aber er könnte mühelos einen Arm abbeißen.
                            Jesús hängt an der Bordwand, bemüht, den Speer tiefer ins Muskelfleisch zu bohren. Salvador muss die peitschende Schwanzflosse festhalten, mit der linken Hand hat er jetzt eine der Seitenflossen gepackt. Die Schwanzflosse darf er auf keinen Fall loslassen; doch wie den Stich führen?
                            "Mehr Haie", brüllt Lucio, "da!"
                            Salvador, Kopf unter Wasser, hört nichts, sieht fast nichts, das Wasser schaumig und aufgewirbelt, aber er muss die Hand freihaben, er nimmt das Messer aus dem Mund und beißt zu, mit aller Kraft. Er beißt in die raue, mit zahllosen kleinen Widerhaken besetzte Schwanzflosse des Sandhais. Von den Flossenschlägen wird sein Kopf hin- und hergeworfen.
                            Salvador holt mit der rechten Hand aus. Sticht zu, das Messer rutscht ab, sein Kopf fliegt, er sticht wieder, hat Glück diesmal, die Klinge dringt ins Auge, nahe dem kleinen Gehirn des Tieres, dessen Bewegungen schlagartig ruhig werden, der Körper weich, schlapp. Lucio beugt sich über die Bordwand, packt die Rückenfinne und zieht, zusammen mit Jesús, erst den Hai, dann Salvador ins Boot. Das Messer steckt im Auge, die Kiefer schnappen noch. Lucio dreht die Klinge ins Hirn.
                            Salvador bekommt das Herz und die Leber, die anderen beiden bestehen darauf. Sein Gesicht, Arme und Brust sind zerkratzt, die Lippen aufgerissen, zwei Zähne locker. Zusammen essen sie den Mageninhalt, das Hirn, die Augen, sie lutschen an den Knorpeln, brechen das Rückgrat, um an die gelbe, krümelige Gelatine zwischen den Wirbeln zu kommen. Sie legen Streifen aus, um sie an der Salzluft zu dörren.
                            http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-50034738.html

                            Von März an regnet es fast täglich. Immer öfter kommen Vögel - die keinen Schlafplatz an Land brauchen - und lassen sich auf dem Boot nieder, vor allem Tölpel, drollig aussehende Vögel mit bläulichen Füßen, ausdauernde Flieger und hervorragende Taucher. Das Pech dieser Tölpel ist, dass sie offenbar kaum Erfahrung mit Menschen haben. Die Männer ducken sich, sind reglos, sobald ein Vogel heranfliegt. Der Tölpel watschelt übers Deck, inspiziert eine Weile, und sobald er seinen Schnabel unters Gefieder schiebt, springen sie auf und erschlagen ihn mit dem Speerschaft.
                            In den neun Monaten ihrer Reise fangen sie etwa 60 bis 70 Vögel. Die Männer essen die Knochen und knabbern die Schwimmfüße. Sie erbeuten etwa ein halbes Dutzend Schildkröten, Doraden, drei oder vier kleinere Haie, dazu Muscheln, Algen, Würmer, die sie regelmäßig vom Bootsboden pflücken - so kommen sie pro Kopf auf vielleicht 200 oder 300 Gramm rohes Fleisch beziehungsweise Fisch täglich. Sie haben rostige Nägel, an denen sie lutschen, der Mineralien wegen.
                            Die Ernährung ist einseitig, aber erhält sie am Leben. Mit regelmäßigerem Essen kehrt ihr Stuhlgang zurück, ungefähr alle zwei Wochen, eine Prozedur, die sie verkrampft vor Schmerzen an der Bordwand erledigen.
                            http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-50034738.html
                            Doch im neunten Monat, im Juli, scheinen ihre Reserven aufgezehrt. Sie leiden an Muskelschwund. Jesús hat Nierenkoliken. Aus Lucios Ohren sickert Blut. Salvadors Augen haben schon länger gejuckt, im Juli sieht er einen dunklen Fleck, der jeden Tag größer wird. Sie dämmern oft.
                            Der Juli ist der Monat, wo das langsame Sterben beginnt.
                            "Ich habe keine Angst vor dem Tod", sagt Salvador eines Abends, "nicht mit euch." Die Männer weinen, umarmen sich.
                            Doch dann - sie sind zu jenem Zeitpunkt zu apathisch, um sich an Details zu erinnern -, am 9. August, werden sie von einem Thunfisch-Fänger der taiwanesischen Koo's Fishing Company gefunden, westlich der Marshall-Inseln.
                            Die Männer werden an Bord medizinisch behandelt und mit Suppen und Frühlingsrollen gepäppelt.
                            Es ist die wohl unglaublichste Geschichte des Jahres 2006: Mexikanische Fischer treiben neun Monate hilflos auf dem Pazifik, werden 4500 Seemeilen entfernt von zu Hause gerettet - nun sollen sie Helden sein und bald Stars werden im globalen Filmbusiness. Von Ralf Hoppe

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                            • #44
                              Hmm, hätten die nicht auch Algen essen können?

                              LG, Ralph
                              instinktiv-roh von 08/2012 bis 07/2019 - Vorstellung - über mich - Rohkost-Tagebuch

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                              • #45

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                                (Die Frage wurde von der Redaktion des Instincto-Magazins (nr.13) beantwortet) (Frühjahr 2007)

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