Montag, 16.11.2015

Morgens war ich zeitig wach und habe zwei Stunden meinen Geist trainiert. Mir bereitet das gerade unglaubliches Vergnügen. Es kommen total witzige Geschichten dabei heraus, wenn man bei Geburtstagen und Telefonnummern die Zahlen durch die Masterbegriffe ersetzt, die zudem oftmals überaus zutreffend für die jeweilige Person sind.

Das Mittagessen bestand aus knapp einem Pfund sahnig schmeckendem Blumenkohl. Himmlisch! Die anschließenden 754 g Äpfel waren ebenfalls sehr lecker. Für die Verdauung sind aber Monomahlzeiten immer besser.

Danach war ich bei einer Fortbildung zum Thema sexueller Missbrauch. Zum Glück muss ich mich im Gegensatz zu den Referenten mit diesem Thema nicht täglich auseinander setzen. Mitunter ist eine solche Anschuldigung das letzte Mittel im Trennungskrieg, um dem verhassten Ex das Kind zu entziehen. Und in einigen wenigen Fällen ist leider auch was dran. Mich hat dieses Thema jedenfalls sehr berührt.

Das Abendessen begann halb sechs und begann mit 206 g Lammkeule. Leider war die Sperre zeitig und unerbittlich.

Die nachfolgenden ca. 150 g Walnüsse konnte ich mir mit einem angeblichen Bedarf noch schön reden. Burger hatte irgendwo mal erwähnt, dass der Instinkt alles regele und es in seltenen Fällen durchaus vorkommen könne, nach Fleisch noch Honig zu brauchen. Ich fand, dass ich noch Walnüsse brauche, hihi.

Spätestens nun hätte Schluss sein müssen. Ich weiß nicht, ob es das aufwühlende Thema des Nachmittags, meine nicht offenen Zähne, ein momentan fehlendes Schlüsselprodukt, mangelnde Disziplin, das vermeintliche Wissen über eine stressige Situation zum morgigen Mittagessen, eine Folge der Durianrollen, allgemeine Fresslust oder einfach die genutzte ruhige Gunst der Stunde war, dass ich mich einem Lustessen hingab. Ich erinnerte mich in diesem Zusammenhang an eine so jahrelang gelebte Praxis eines Rohköstlers.

So folgten 199 g Oliven Nyon Extra. Ich hatte das Glas vor wenigen Tagen geöffnet. Sie waren wunderbar. Eines verstehe ich nicht: Es ist das vorletzte Glas einer Lieferung von vor 2, 3 oder noch mehr Jahren. Warum werden sie nicht ranzig? Sie schmeckten einfach total frisch und lecker. Ich bin jetzt sehr auf den Unterschied zu den wirklich frischen Oliven von Jörg gespannt.

Und weil es nun sowieso egal war, konnte ich auch noch 159 g wunderbare Haselnüsse in aller Ruhe verspeisen.

Um acht war ich schließlich mit dem opulenten Mahl fertig. Oft genug habe ich die externen Sperren verflucht, auch, wenn ich an deren Sinnhaftigkeit glaube. Nun wünsche ich sie mir wieder regelrecht herbei. Das war wohl der Sinn dieser Erfahrung. Zum Glück wohne ich nicht alleine. Es wäre für mich kein Vorteil, wenn ich zu jeder Tages - und Nachtzeit hemmungslos futtern könnte. Ein bisschen soziale Kontrolle ist für mich besser.

Ungewöhnlich ging der Abend weiter: Ich habe mich an den Herd gestellt und für den Sohn gekocht. Das war ein ganz komisches Gefühl, weil es Monate her ist und ich inzwischen auch fast alle Gewürze entsorgt habe.

Die Strafen für meine Fressorgie folgten noch am selben Abend: Ich entwickelte ein Skutom. Dabei schieben sich Eiweiße vor die Linse und man hat lauter bunte Formen im Sehfeld. Vor ein paar Jahren bin ich in einer ähnlichen Situation in heller Aufregung zum Augenarzt gefahren. Daher wusste ich die Situation einzuschätzen. Nachdem ich die Meridiane der Wirbelsäule durch eine rückwärtige Massage am Türrahmen aktiviert hatte, war der Spuk nach ein paar Minuten zum Glück wieder vorbei.
Die Kopfschmerzen hielten sich etwas länger. Und ich hasse Kopfschmerzen, habe ich glücklicherweise nur sehr selten.
Und das dritte Übel im Bunde war das Gefühl einer Entzündung einer Brustdrüse, ähnlich wie beim Milchstau in der Stillphase.
In Anbetracht des Artikels von Herrn Burger, den Ralph dankenswerterweise hier kürzlich verlinkt hat, bin ich hellwach geworden. Keine dauerhaften Proteinüberlastungen!

Sowas wie heute Abend sollte ich mir über Lichtjahre verkneifen. Keine Ahnung, wie man solche Mehrfachkombis mit Proteinen über Jahre aushält. Ich bin davon jedenfalls auf lange Zeit geheilt. Hoffe ich zumindest.