Sonntag, 15.11.2015

Trotz des latenten Durstes habe ich gestern nichts mehr getrunken. Ich habe nämlich für mich in dieser Situation etwas Hilfreicheres herausgefunden: Abkühlung. Ohnehin hatte ich ein Sauerstoffdefizit und bin daher noch eine Stunde durch die klare Abendluft spaziert. Dabei habe ich so viel Kraft entwickelt, dass ich am liebsten noch zum Sport gefahren wäre. Aber am Wochenende ist dort schon zeitig Schluss.

Eine weitere Möglichkeit sich abends nicht mehr mit Wasser zu belasten, besteht darin, den Mund kalt auszuspülen. Das ist für mich eine treffsichere Methode, um herauszufinden, ob der Wasserbedarf so eklatant ist, dass er auch gestillt werden muss. Wenn ich das Wasser schlucken möchte, dann tue ich es auch. Oft reicht es aber auch ohne das. Und morgens bin ich dann erstaunlicherweise gar nicht mehr durstig.

Man mag diese Methoden als uninstinktiv belächeln, aber für mich haben sie sich im Falle des Falles als sinnvoller herausgestellt, als sich abends noch einen viertel ist gar halben Liter Wasser reinzuzwitschern. Dann bin ich nachts wieder mehrfach unterwegs...

Ich habe wunderbar 9 h geschlafen. Da mein Mann in aller Herrgottsfrühe in den Norden gefahren ist, um u.a. diverse Bäume zu pflanzen und der Sohn erst mitten in der Nacht von einer Feier gekommen ist, habe ich die ruhige Gunst der Stunde genutzt und bin bis um zehn im Bett geblieben. War das schöööön. Eigentlich wollte ich zum Sport, aber ich hatte einfach keine Lust. Ich habe statt dessen weiter das Gehirn trainiert. Es goss in Strömen und im Bett war es einfach nur nett.

Halb elf gab es dann mehrere Schlucke Meerwasser, wie übrigens gestern vor dem Fleisch auch, und innerhalb der nächsten halben Stunde etwa einen halben Liter Wasser.

Gegen zwölf haben der Sohnemann und ich gegessen. Bei mir gab es himmlischste Durianrollen. Sie zerfielen regelrecht auf der Zunge. Der Frische hätte besser nicht sein können. Nach 290 g gab es die Sperre durch einen Hustenreiz. So zufrieden war ich lange nicht. War das lecker!

Anschließend sind wir beide zu unserem Bungalow gefahren. Er wollte dort das Geschirr durchstöbern, um seine Küchenausstattung zu erweitern. Ich bin froh über jedes Stück, was weg ist. Zu Hause setzten wir diese Aufgabe fort. Von mir aus hätte er viel mehr nehmen können, wir zwei Hanseln brauchen doch nicht viel und für Familienfeiern ist immer noch genug da.

Ich war übrigens mit den Füßen noch einmal im See, ganz nach Pfarrer Kneipp. Wenn es nicht so geregnet hätte, wäre ich auch ganz reingehüpft. So kalt empfand ich das Wasser gar nicht.

Das Abendessen begann gegen fünf und bestand erneut aus Durianrollen. Sie waren zwar nicht so himmlisch wie zum Mittag, und jetzt wäre mir die frische Variante auch lieber gewesen, aber es war mit Abstand das beste verfügbare Produkt und Durian ist auch bei sehr gutem Geschmack noch lecker genug. Erneut beendete ein Hustenreiz die Mahlzeit, 215 g waren in meinem Bauch.

Auch bei der frischen Frucht habe ich oft beide Mahlzeiten des Tages davon gegessen. Dann kommt nichts durcheinander. Mein Magen ist nämlich nach Fleisch in letzter Zeit immer wieder etwas gereizt, ich muss daher etwas aufpassen. Erst dachte ich, es liegt an der Kombination zum mittäglichen Obst, aber nach Nüssen oder gestern mono war er heute auch zu spüren. Insofern habe ich nichts gegen ein paar fleischlose Abende.

Die Frage der Frische stelle ich mir auch immer wieder. Bei Fleisch brauche ich aber mindestens zehn Tage Vorlauf, nur Wild bekomme ich schneller besorgt. Das wiederum mag ich durch diverse Belastungen nicht fortlaufend. Gerade im Herbst ziehe ich Weidefleisch vor. Und im Berliner Bioladen ist es mir suspekt und auch zu teuer, zudem sehr zeitintensiv in der Besorgung.

Gleiches Spiel beim Durian. Mitunter will ich ihn über viele Wochen nicht, dann aber am liebsten sofort. Oft genug lagen frische Früchte herum und ich kam irgendwie in den Verwertungszwang für das teure Zeug. Insofern sind die Rollen mal eine Zwischenlösung.

Ansonsten ist für mich für 2016 schon das Ziel, viel weniger von allem zu Hause zu haben. Nachdem ich 2014 wieder auf den Geschmack regionaler Genüsse kam und sie in diesem Jahr in voller Breite genossen habe, will ich mich im nächsten Jahr gerade mit den schlecht sperrenden Früchten wie Birnen und Feigen viel mehr zurückhalten.

Im Gegenzug habe ich mich aber auch von dem Grundsatz, völlig auf Trockenprodukte zu verzichten, verabschiedet. Es gab Momente, da wären sie vermutlich besser gewesen als viel zu viel frisches Obst.

Und jetzt habe ich die leise Vorahnung, dass mir in diesem Jahr wieder die Datteln gut tun werden. Im letzten Jahr hatte ich sie ja fast komplett ausgeblendet. Aber diesmal freue ich mich schon riesig auf das Datteltestset. Beinahe wäre ich schon versucht gewesen, hier nach einer Mitbestellmöglichkeit für das Dattelangebot bei Orkos zu fragen, aber ich will lieber nicht so viele Vorräte haben und wirklich situativ neu entscheiden.