Samstag, 17.10.2015

Der zweite Tag des Symposiums zum Kindeswohl war von hitzigen Diskussionen geprägt. Das ist schon ein spannendes Thema, was viele engagierte Mitstreiter hat. Ich habe mich in dieser angeregten Gesellschaft rundum wohl gefühlt und hatte endlich mal wieder das Gefühl, nicht Zeit abzusitzen, sondern bei einem intellektuell anspruchsvollen Spektakel anwesend zu sein.

Interessant fand ich zum Beispiel die Aussage eines Kinderpsychiaters, dass sich bei Kindern Traumen sequentiell, weil entsprechend ihrer kognitiven Reife, auswirken. Das heißt, dass Kinder mitunter belastende Situationen scheinbar verarbeitet und weggesteckt haben, während sie aber Jahre später mit diversen Auffälligkeiten reagieren, wenn keiner mehr den Zusammenhang sieht. Vorher waren sie nicht in der Lage, es zu erfassen.

Ein sehr bekannter Berliner Familien- und Jugendrichter a. D. berichtete, dass 75 % seiner straffälligen Jugendlichen aus getrennten Elternhäusern stammten. Ist also (auch unter epigenetischen Aspekten) was dran an dem oft strapazierten und teilweise belächelten Argument, er/sie habe eine schlechte Kindheit gehabt?!

Warum ist die Gesetzeslage in Deutschland so, dass sie Eltern belohnt, wenn sie nach der Trennung alles dafür tun, den anderen Elternteil zu verbannen, während Verhinderung des Umgangs in anderen Ländern eine Straftat darstellt?!

Und dieses Buch werde ich mir auch mal ansehen: Kindheit ist keine Krankheit.

Auf jeden Fall habe ich die zahlreichen Anregungen aufgesogen und werde mich mit den Inhalten noch öfter befassen.

Momentan schwirren mir im Nachgang zu gestern noch folgende Themen im Kopf herum :

- Darmgehirn: Warum fällt es mir derzeit wieder schwer, deren Signale wie leichten Druck im Magen zu respektieren?
- Langzeitgedächtnis der Zellen (weshalb chronische Schmerzen vermieden werden sollen): mögliche Folgen auch bei fortlaufenden Überlastungen als eine Art Konditionierung?
- Epigenetik, gerade auch für den Zusammenhang zur Ernährung super spannend
- Aufnahme von Informationen über die Haut, zum Beispiel beim Händedruck, den ich im Job oft intuitiv umgehe

Wusstet ihr, dass man inzwischen für 3000 - 4000 € seine DNA sequenzieren kann? Wird in der Medizin schon fleißig angewendet, so der Professor.
Auch die Darstellung der Zellfunktionen in einem 3-D-Film war beeindruckend. Was immer wir tun oder nicht tun, es zieht einen Rattenschwanz hinter sich her.

Na gut, gegessen habe ich heute auch, hihi:

In der Mittagspause war genau Zeit für 1,5 Kohlrabi. Manchmal ist so eine Begrenzung gar nicht schlecht, denn bei mehr Zeit hätte ich am frühen Nachmittag noch etwas gegessen.

So aber gab es ab halb fünf am Kamin sitzend 423 g fette Lammrippen, hälftig aus Fleisch und Fett bestehend. Wird Zeit, dass Nachschub kommt. Erstens wird so fettes Fleisch mit dem Alter nicht besser und zweitens ist es fast alle.