Mittwoch, 23.9.2015

Heute Nacht fand eine Personalversammlung in meinem früheren Kinderzimmer statt. Mir war es sehr unangenehm, wie alt der Teppich und die ganze Einrichtung war. Im Fußboden waren sogar Löcher. Dennoch saßen wir alle einträchtig auf der Erde. Beim Aufwachen überwog der Impuls, sofort dieses Zimmer zu renovieren. Aber dann wurde mir bewusst, dass mein Kinderzimmer schon lange Geschichte ist, es ohnehin nie so aussah wie im Traum und dass in meiner jetzigen Umgebung eigentlich alles so ist, wie ich es optisch haben möchte. Mal sehen, was mir zu diesem Thema noch für Ideen kommen. Manchmal hat man ja blinde Flecken.

In einem weiteren Traum habe ich einem Rohköstler erklärt, wie man Kassia auch ohne Nussknacker öffnen kann. Bei weichen Schoten muss man einfach nur mit der Hand auf die Naht drücken und dann springt sie auf.

Ich esse derzeit ab und zu morgens 2 bis 5 Plättchen. Sie sperrt sehr schnell. Ich öffne sie derzeit nur mit der Hand. Keine Ahnung, was mir dieser Traum sagen wollte. Den vermissten Handnussknacker habe ich schon längst wiedergefunden.

Dann habe ich zu meiner großen Freude im realen Leben gesehen, dass Orkos mal wieder Pilifrüchte anbietet. Kann ich nur empfehlen. Das Fruchtfleisch ist in etwa mit der Safu vergleichbar und darunter ist eine sehr köstliche frische Nuss. Wunderbar. Ohnehin gibt es mal wieder einige lange nicht gesehene Produkte von den Philippinen, wobei mich erst einmal nichts davon anspricht. Ist gut so bei den astronomischen Preisen.

Auch das Brot meines Mannes, was mich gestern Morgen aufgrund seines guten Geruchs zum Quinoa geführt hat und abends immer noch ungewöhnlich anziehend vor sich hin duftete, war heute morgen wieder auf seinen üblichen stumpfen nichtssagenden Geruch reduziert.

Für mich waren die frischen Erdnüsse das beste Lebensmittel meiner Auswahl und daher habe ich die gestern gelieferte Tüte mit 500 g eingepackt. Aber es kam anders:

Mittags war ich im Bioladen und habe die Lieferung von Frau Moor abgeholt. Dabei fielen mir mal wieder die frischen blauen Feigen auf. Mit 99 Cent das Stück nicht gerade ein Schnäppchen. Aber heute habe ich mir mal die 12 reifsten ausgesucht.

Anschließend war ich bei der Vietnamesin, wo ich mir im Winter immer den Koriander gekauft habe. Ich wollte mal einen Unterschied zwischen den Feigen feststellen und habe, da mich auch diese noch größeren, tiefdunklen Feigen durch ihre Reife ansprachen, fünf Stück für je 75 Cent gekauft. Wenig später gab es dieses Festmahl am See sitzend. Ich habe keinen wirklichen Unterschied festgestellt. Beide Sorten waren wunderbar reif und intensiv. Genau bei der letzten kam auch ein erstes Brennen auf der Zunge. Die Menge lag deutlich unter meiner sonstigen. Aber mit fast 16 € für diese Mahlzeit sollte es ja mal auch genug sein.

Die Innereien von Frau Moor sehen erst einmal gut aus und duften sehr intensiv. Sie bietet jeweils am Sonntag eine Führung zu ihren Tieren an. Da werde ich irgendwann mal mitgehen.

Um 16:10 Uhr war ich Nummer sieben in der telefonischen Warteschleife bei Orkos. Das habe ich nicht mal vor Weihnachten erlebt.

Auch zum Abendessen um 17 Uhr gab es wieder Feigen, so wie gestern die halbgetrockneten. Am liebsten waren mir die noch etwas grünen, weil sie am weichesten und frischesten waren. Nach 820 g war ich wunschlos glücklich, habe aber zugleich das Gefühl, es reicht jetzt mit den Feigen.

Es lagen 44 Stiele auf dem Tisch, ein paar kleine habe ich auch mit dem harten Stielende gegessen. Das wäre beim Stückpreis im Bioladen ein teurer Spaß geworden. Wenn ich jetzt in einer Großstadt leben würde, wäre ich vermutlich täglich bei einem türkischen Obststand und würde frische Feigen essen.

Hat jemand die Feigen im Supermarkt mal probiert? Bei mir ist es Jahre her und ich habe keine durchschlagende Erinnerung mehr. Vermutlich waren sie mir zu unreif. Aber mein momentaner Absatz würde wohl jede verfügbare Menge übersteigen.

Und dann habe ich mir so überlegt, dass mir im Urlaub vielleicht ein Fehler unterlaufen ist, als ich glaubte, weil keine Pflaumen gut rochen, brauche ich auch kein anderes süßes Obst. Ich nahm an, der Instinkt würde sich so behelfen, wie es in der Natur üblich ist und sich das nächstbeste Produkt auswählen, was von den Inhaltsstoffen ähnlich gelagert ist. Und dennoch hatte ich immer wieder die Feigen im Kopf.
Aber auch gestern und heute hatten weder zuckersüße Birnen noch Renekloden, nicht einmal frische Datteln und Durian in der ganzen Frucht auch nur ein Minimum Anziehungskraft. Da staunt die Biene selbst noch nach so vielen Jahren. Aber das Schöne daran ist, dass es mit roher Nahrung nie langweilig ist.