Ich schreibe mein Tagebuch ja primär für mich, um Erlebnisse festzuhalten, Gedanken zu sortieren und schlichtweg als Notizbuch für mein Futter. Falls es aber jemanden interessiert, was ich in den letzten Tagen so gegessen und erlebt habe, der ist herzlich eingeladen, meinen Aufzeichnungen zu folgen.

Montag, 10.8.2015

Das Mittagessen begann um elf im Auto. Es gab 6 überreife Bananen Amban. Das ist eine große Bananensorte. Die Schale war mir heute zu hart. Nur das nahrhafte, cremig-weiche Fruchtfleisch war interessant und super lecker. Von dem gelieferten Büschel blieb eine Banane übrig. Eine Bauchsperre beendete das Mahl, gefolgt von der Aufstoßsperre und rundum Zufriedenheit. So muss das sein.
Später habe ich das Gewicht der letzten Banane ermittelt: 165 g brutto.

Nachmittags waren wir im Heimatort meines Mannes. Ich war erstmals seit über drei Jahren im Haus meiner Schwiegereltern. Es wird wunderschön sein, wenn es fertig umgebaut ist.
Ich bekam große Lust, das in der kurzen Zeit bereits deutlich zugewachsene Grundstück zu säubern. Darauf freue ich mich schon. Ich werde mir ein Zelt (vermutlich ein Gossamer) kaufen und darin dort die nächsten beiden Sommer übernachten. Das wollte ich mir ohnehin für Ausflüge in die Wildnis zulegen. Nun ergibt es auch für das geplante Wasserwandern einen zusätzlichen Sinn. Eigentlich haben wir gar keine Zeit mehr zum Arbeiten gehen, haben wir mal wieder festgestellt. Hihi.

Fast daneben hat mein Mann ein Grundstück, auf dem wir vor knapp 25 Jahren bauen wollten. Uns wurde die Baugenehmigung verwehrt und wir waren zu jung und unerfahren, um dagegen aufzubegehren. Viel zu neu und undurchsichtig war dieses System nach der Wende für uns. Wer weiß, wozu es gut war. Meine Gesundheit war damals bereits angegriffen. Hätte ich auch dort zur Rohkost gefunden?
Nun wachsen auf diesem Grundstück zumindest diverse Obstbäume. Zu meiner Freude trägt der Reneklodenbaum viele, noch harte Früchte.

In unmittelbarer Nähe befindet sich ein etwas verwilderter Boddeneinstieg für die Kajaks. Vorsichtshalber wollten wir aber gucken, außerdem war mir nach einer Badepause. Und wir staunten nicht schlecht, was da geschaffen wurde: ein richtig klasse Strand, direkt am Ostseeradweg gelegen. Kaum besucht. Ich konnte das Glück kaum fassen. Nun bekommt der dortige Aufenthalt noch einen zusätzlichen Anreiz. Warum sind wir nur jemals weggezogen, fragen wir uns immer wieder, wenn wir in die dortige Schönheit der Natur eintauchen.

Die Vermieterin begrüßte uns am Nachmittag mit der etwas vorwurfsvollen Ansage, dass ein furchtbar stinkendes Paket angekommen sei. Nein, kein Durian o.ä. Ich konnte meine Hände in Unschuld waschen. Mein Mann hatte einen Wagen zum Transport der Kajaks bestellt und die Reifen stanken bestialisch. Herstellung erfolgt übrigens in Berlin am noblen Kudamm und nicht in China.

Das Abendessen begann bereits um dreiviertel vier und bestand aus drei Sapote Mamey, von denen 466 g essbarer Anteil war.
Um fünf gab es noch einen Nachschlag in Form einer Papaya Sunrise mit 696 g.

Später habe ich massive Blähungen. Hmpf.

Abends haben wir einen schönen Strandspaziergang gemacht, bei dem ich mein erstes Ostseebad genommen habe und erstaunt über das warme Wasser war.

Ich nahm überall intensiven und angenehm riechenden Fischgeruch war. Das passt gerade gut.

Dienstag, 11.8.2015

Der Besuch bei den beiden rotnasigen Fischern fiel im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser. Es gewitterte gewaltig. Sie verkaufen nur zwei Stunden und nur, wenn sie auf See waren. Das erschien mir heute sehr unwahrscheinlich.

Vormittags haben wir hier einen Platz zum Einstieg in die Kajaks gesucht und gefunden. Wir wohnen zum Glück in unmittelbarer Nähe des Hafens. Zingst hat eine Ostsee- und eine Boddenseite. Sehr praktisch.

Ab halb zwölf gab es 17 g Zwiebelchen und 671 g Kohlrabi, ein großes Exemplar aus Deutschland, kurz zuvor beim örtlichen Edeka gekauft. Die scheinen eine gute Quelle dafür zu haben, denn trotz konventionellen Anbaus riecht oder schmeckt er nie nach Chemie. Da habe ich auch schon anderes erlebt.
Gemüse tut mir immer wieder gut. Es baut ein schönes inneres Gleichgewicht auf. Zwar ist es weder sofort noch anhaltend sättigend, aber dann gibt es eben ein zeitiges Abendessen. Kurzzeitig war ich versucht, noch ein paar Haselnüsse zu knacken, aber nach einer kurzen Überwindung war der Appetit darauf auch vorbei.

Um meine Obstversorgung muss mir nicht bange sein. Ich habe bei Edeka wunderbare Zwetschgen aus Ungarn gesehen. Zudem gibt es diverse Beeren und reife Aprikosen. Auch sehr gut duftende Melonen, aber damit bin ich nach den schlechten Erfahrungen eher vorsichtig. Zum Glück stehe ich nicht auf Kirschen. Die haben hier nämlich den stolzen Preis von sage und schreibe 14,90 €/kg.

Nachmittags waren wir mit den Enkeln am Strand. Es war bedeckt, aber mild und regenfrei.

Das Abendessen fand ab halb fünf statt und bestand aus 103 g Leber und 504 g Schulter vom Lamm. Eine Stunde später war ich fertig. Interessant waren besonders die rundum getrockneten Ränder und der kleine Fettanteil.
Eigentlich hatte das Rind anziehender gerochen, aber es ließ sich zu meiner Verwunderung einfach nicht kauen. Also habe ich eine trockene Randschicht abgeschnitten, aber auch das weiche Fleisch sperrte sofort mehrfach. Die Lammleber war dann sehr gut, aber eben nur eine Vorspeise. Insgesamt deutet jedoch alles auf eine Lammpause hin. Es schmeckt nicht mehr himmlisch.

In einem der drei Edeka-Läden gibt es einen Fleischer mit Angeboten von Gut Darß. Dort waren Kalb und diverses Wildfleisch erhältlich. Letzteres ebenso bei einem Fleischer um die Ecke. Bio-Eier habe ich auch gesehen, aber die sind mir suspekt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie getreidefrei gehalten werden.

Kurze Zeit später gab es noch ein paar Zwiebelchen. Dabei fielen einige in das Gras. Vielleicht haben unsere Vermieter nun das Glück, im nächsten Jahr diese leckeren Zwiebelchen zu essen. Fragen werde ich sie danach nicht. Grundsätzlich haben sie viel Garten und auch unser Grundstücksanteil ist herrlich großzügig. Zudem sind wir überwiegend die einzigen Urlaubsgäste, was besonders angenehm ist, aber die Vermieterin hat schon einen etwas herben Umgangston. Als pensionierte Lehrerin war das im Schulalltag vielleicht notwendig, aber mir ist das nicht besonders angenehm. Daher war ich auch nicht traurig, als sie sich heute auf eine Kreuzfahrtreise begab und ihren Mann mit uns alleine ließ. Er ist froh, wenn er nichts sagen muss. Die erste Woche wird also von dieser Seite her sehr ruhig verlaufen.

Abends waren wir wieder am Strand und ich bin ein Stück geschwommen. War viel buntes Treiben, Musik, die Tanzschule, ausgelassene lachende Kinder, die ihren Spaß hatten.

Mittwoch, 12.8.2015

Da ich mich seit den vielen Bananen Planta vom Sonntag verstopft fühle, gab es erst einmal Kassia bis zur Sperre.

Heute stand der erste Ausflug mit den Kajaks im Bodden an. Die für den Transport gekauften Wagen erwiesen sich als wahrer Segen. Schluss mit der Schlepperei.

Das Wetter war trüb, aber windstill und somit nahezu ideal. Keine Sonnenbrandgefahr, denn die verstärkte Einstrahlung ist hier trotz des fortgeschrittenen Sommers immer noch zu bemerken. Dennoch ist es erstaunlich, wie sehr sich das Wetter gedreht hat. Angesagt war für die ganze Woche ausnahmslos Sonne. Zum Glück habe ich aus den Vorjahren gelernt und bin bis auf Schnee und Eis für alle Witterungen bestens ausgestattet.

Um dreiviertel zehn machten wir uns auf den Weg zum etwa 250 m entfernten Bootsverleih. Gegen einen kleinen Obolus durften wir hier unsere Kajaks zu Wasser lassen. Im Hafenbecken, wo diverse Yachten und Fähren ankern, war der Höhenunterschied zu groß für einen gefahrlosen Einstieg.

Ich saß keine Minute im Boot, da fuhr die Wasserschutzpolizei so dicht an mir vorbei, dass ich schon befürchtete, durch die entstandenen Wellen zu kentern. Und das, ohne die Eskimo-Rolle zu können, durch die man sich mit dem Boot wieder aufrichten kann. Und meine Schwimmweste hatte ich ganz und gar zu Hause vergessen, aber das war erst einmal mein kleinstes Problem. Im Hafengebiet war ich noch sehr ängstlich und verfluchte jeden dieser Wellen erzeugenden Ausflugsdampfer. Dann kamen wir in ruhigere Gewässer und ich konnte mich entspannen. Die erste Pullerpause fand mitten im Bodden auf einer Salzwiese statt, auf der Rinder grasten. Keine Sorge, ich setzte mich vor den Elektrozaun. Wenn diese Tiere wirklich nichts anderes bekommen als dieses üppig wachsende Grünzeug, könnte es besser nicht sein.

Das Mittagessen fand anschließend irgendwann gegen zwölf auf dem Wasser statt. Es gab 300 g Mirabellen brutto. Gleich bei der ersten Frucht hatte ich das Gefühl einer suboptimalen Auswahl. Die Schalen störten. Tja, es war aber morgens das beste Produkt gewesen. Und so etwas abgeschlafft und mit dem Wunsch nach einer süßen Energiequelle war ich schon. Aber nach der kleinen Menge war es dann auch genug. Sie hat für einen guten Energieschub gesorgt.

Inzwischen waren wir auf einem sehr breiten Boddenabschnitt angekommen. Weit und breit niemand außer uns. Wunderbar. Nur in einiger Entfernung ein kleines Fischerdorf. Aber der Wind war hier bedeutend stärker und somit auch die Wellen. Daher entschlossen wir uns zur Umkehr. Bloß nichts bei der Wassertaufe riskieren. Die Strömung war nicht zu unterschätzen und kostete einige Kraft, aber ich konnte gut mithalten. Und an das schaukelnde Boot hatten wir uns inzwischen auch gewöhnt. Der Bodden ist halt kein Binnensee.

Zum Ende hin merkte ich aber meine Arme deutlich und war froh, dass mein Mann seinen Wunsch nach Besichtigung der Gegenrichtung aufgrund des Hafenverkehrs aufgab und wir an Land gingen. Es war aber auch interessant zu erfahren, dass kurze Pausen ausreichten, um mich ein Stück weit zu regenerieren.

Auf einen Milchsäureüberschuss hatte ich aber keine Lust. Für unser Debüt war ich sehr zufrieden. Nun wird mir der Brustkorb einer Löwin wachsen. Hoffe ich zumindest. Und Arme wie Drahtseile. Hihi.

Dazu muss aber auch ordentlich was eingeworfen werden. Ab um vier gab es daher überreife Bananen Galan, aufgrund der bereits schimmligen Schale ausgelöffelt: 1117 g. Wieder mal in letzter Zeit hatte ich ein besseres Gefühl abends mit Obst als mit Fleisch.
Die Stärke war bereits überwiegend in Fruchtzucker umgewandelt worden. Was für ein leckeres Törtchen der Natur. So viele Bäcker, Konditoren und Hausfrauen versuchen sich an dieser Perfektion und niemandem wird sie je gelingen.

Nach einer kleinen Pause folgten die vorerst letzten 6 Bananen Planta aus dem Asialaden, 785 g. So ganz koscher sind die mir nicht. Die letzten waren sehr merkwürdig nachgereift.

Als ich eine Stunde später fertig war, hatte ich zuvor die letzten 98 g der Durianrollen verputzt. Letztere insbesondere unter dem Aspekt, dass Durian bei mir sämtliche Verstopfung beseitigt.

Nun bin ich gerade mal 50 h hier und schon sind sämtliche konzentrierten Kohlenhydrate weg. Nun wird es spannend, hihi. Jetzt sind vier Sorten Pflaumen da, dazu saures Obst. Bloß gut, dass ich überhaupt so viel hier zur Verfügung hatte. Mal sehen, wie es weiter geht. Lust, bei Orkos für nächste Woche frische Feigen, Durian und Sapoten zu bestellen, habe ich vorerst nicht.

Abends waren wir lange mit den Enkeln am Strand. Wie auch gestern klarte es am Abend auf.

Marlene lacht nun schon bewusst bei Wohlbefinden und ganz besonders, wenn ich sie im Gesicht streichel. Das liebt sie. Und ich kann mich daran nicht satt sehen.
Ich war nur kurz im Wasser und fühlte mich heute schon genug abgekühlt.

Per Rad sind wir über den Deich zurück geradelt. Der Zeltplatz und Caravanstellplatz sind so voll wie noch nie von uns gesehen. Dicht gedrängt stehen die Autos und Zelte. Ich will gar nicht wissen, wann da mal Ruhe einkehrt.

Die abendliche Mahlzeit hat mich sehr gut regeneriert. Keinerlei Probleme mit den Armen oder der Energie, so dass ich noch bis Mitternacht lese.

Donnerstag, 13.8.2015

Schön ausgeschlafen bin ich bei strahlendem Sonnenschein aufgewacht. Zu meiner Freude habe ich keinerlei Muskelkater in den Armen. Und das, obwohl ich sonst überwiegend nur einen Stift festhalte, hihi. Mit meiner momentanen Fitness bin ich ganz zufrieden.

Heute war Biomarkt. Auch wusste ich aus den Vorjahren von einer Frau, die im Ort Gemüse, Tomaten und Kräuter aus dem Garten verkauft. Für mich hatte heute weder das eine noch das andere einen Reiz.

Statt dessen waren wir zeitig am Strand, wo ich als erstes einen langen Spaziergang unternahm. Da mit kleinen Kindern immer endlos viel mitzuschleppen ist und somit ein Bollerwagen vonnöten, gehen wir in diesen gemeinsamen Tagen an einen sehr belebten, aber schnell erreichbaren Strandabschnitt. Es füllte sich zusehends und so war mir eine ungestörte Zeit willkommen. Vorbei ging es am Sportstrand, wo gerade Anfänger Unterricht im Surfen bekamen. Ein schöner Ganzkörpersport. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr und habe mir im warmen Sand ein Plätzchen für meine Kraftübungen gesucht. Anschließend bin ich zurück gelaufen.

Inzwischen waren die Enkel eingetroffen. Mario und Maria hatten einen riesigen Spaß daran, mich im Sand einzugraben. Ich habe immer wieder ganz tief geatmet oder mit den Zehen gewackelt, so dass sie immer wieder Sand nachholen mussten. Anschließend war ich kurz im Wasser.

Zum Mittagessen gab es den besten Fenchel meines Lebens, erneut vom Bio-Acker der Tochter. Die Knollen waren verhältnismäßig klein, hatten aber viele kleine Ableger, die ich so mag und vor allem unendlich viel Kraut. Im Bioladen ist das oft sehr dürftig, bei Orkos nicht anders. Das war nun mal absolut komplett. Die Wurzel war auch dabei und erinnerte mich an Möhren. So ein schlichtes, aber höchst zufrieden stellendes Mahl. Zwei kleine Knollen mit viel Kraut habe ich gegessen.

Der Nachmittag war so richtig schön. Wir haben erzählt, mit den Kindern gekuschelt. Jeder hatte aber auch mal Zeit für sich. Erst halb sechs gingen wir alle nach Hause.

Das Abendessen fand ab halb acht statt. Es wurde bei der Tochter gegrillt und das dauert ja immer. Bei mir gab es eine Ananas von der Fruchtlawine, 1078 g brutto. War heute sehr passend und ich habe nichts vermisst. Anschließend war die Verdauung kein Thema mehr.

Die Enkel hatten einen Salat aus Gänseblümchen zubereitet, d.h. sie hatten die Blumen fein zerpflückt. Ich hätte ihnen zuliebe gerne davon gegessen, aber da ging heute gar nichts. Ich habe sie gelobt und mich bedankt, aber auch erklärt, dass ich darauf gerade gar keinen Hunger habe. Das haben sie verstanden und selber daran genascht.

Freitag, 14.8.2015

Als ich um sechs aufwache, stürmt und windet es, aber die Sonne steht bereits wieder in den Startlöchern.

Wir treffen uns wieder zeitig mit den Enkeln am Strand. Frühes Erscheinen sichert bekanntlich die besten Plätze. Es ist mir absolut schleierhaft, wie man sich freiwillig diesem Massenbetrieb aussetzen will, während ein paar Kilometer weiter gähnende Leere herrscht. Die meisten Urlauber sind sowieso per Rad unterwegs, auch mit kleinen Kindern, die sie oft im Anhänger hinter sich herziehen. Aber der Weg scheint dennoch abschreckend zu wirken. Das soll mir nur Recht sein. Ab Sonntag werden wir dort himmlische Ruhe haben.

Heute haben wir uns ein ausreichend großes Areal mit Windschutz und Strandmuschel abgesteckt, um nicht wieder fast die Füße des Nachbarn vor Augen zu haben. Es ist schon erstaunlich, wie unterschiedlich die Bedürfnisse nach räumlicher Distanz sind. Unsere Nachbarn krochen uns gestern regelrecht auf den Leib. Wenigstens waren uns an beiden Tagen keine Raucher in unmittelbarer Nähe vergönnt. Und da wir uns unmittelbar am und mit Blick auf das Meer positioniert hatten, war es auch relativ egal, was neben und hinter uns für ein Trubel war. Der Wind wehte ohnehin alles weg.

Ich bin am Vormittag mit den Enkeln am Strand spazieren gegangen und habe mit ihnen Muscheln und andere Fundstücke gesammelt. Das war richtig schön. Mario war so emsig und voll bei der Sache. Maria hat jede noch so tote Qualle retten wollen und ins Wasser geworfen.
Ich hatte ein super Körpergefühl und war froh, entschieden anders als so manche andere Oma auszusehen.

Anschließend gab es bei mir 1231 g brutto kleine gelbe Renekloden. Sie erinnerten mich von der Farbe und Konsistenz an frische Bahri-Datteln. Danach war die mitgenommene Portion alle und es folgte eine Aufstoßsperre. So ganz leicht war ich dennoch überlastet, wie mir später die Bauchfülle signalisierte. Das Mittagsschläfchen gehörte vielleicht auch dazu, wobei ich das genauso auch einem körperlichen Bedürfnis nach Ruhe und Regeneration zuschreiben konnte. Jedenfalls war ich anschließend tiefenentspannt und im Urlaub angekommen.

Nachmittags war ich erneut und im stürmischen Wind spazieren.
Mehr als zwei mal mag ich am Tag nicht in die 18 Grad kalte Ostsee gehen. Heute waren im aufgewühlten Wasser zahlreiche Algen dabei. Mario hatte zudem eine lebende Miesmuschel gefunden. Der Bedarf an beidem war gleich null.

Das Abendessen fand ab dreiviertel sechs statt und bestand nach ein paar Zwiebelchen aus einem 500 g Glas Oliven Nyon Extra, wovon 367 g essbarer Anteil waren. Gläsersperren sind mir ebenso suspekt wie Päckchensperren. Dennoch war es so, dass es genau beim letzten Bissen auch genug war.

Diese Oliven stammen noch aus der Zeit meiner Vorratshaltung, als ich mich mal im Angebot damit eingedeckt hatte. Inzwischen nehme ich sie vorzugsweise dann zu mir, wenn mir andere fettige Alternativen fehlen, also auf Reisen. Die hiesigen Avocados von Edeka habe ich intuitiv als für mich ungeeignet eingestuft.
Zwei Gläser stehen noch zu Hause, dann ist erst mal damit Schluss. Wirklich natürlich ist so ein Produkt ja nicht. Dagegen spricht auch die vorübergehende Übelkeit nach der Mahlzeit.

Abschließend gab es drei hervorragende Mairübchen von Edeka mit einem Gewicht von 199 g.

Später rumpelt und pumpelt es in meinem Bauch, so dass ich noch ein paar Plättchen Kassia lutschte.

Während mein Mann mit dem Schwiegersohn die Kajaks in sein Elternhaus fuhr, habe ich es mir nach einem kurzen Spaziergang zu den Enkeln lesend und einem Hörbuch lauschend im Bett bequem gemacht.

Intensive Gelüste auf Fleisch habe ich heldenhaft mit ein paar Plättchen Kassia bekämpft.

Samstag, 15.8.2015

Am liebsten würde ich schon zeitig inlinern. Aber ich will meinen Mann durch meinen Aufbruch nicht wecken und lese daher mein neues Buch von Ian McEwan "Ein Kind zur Zeit" weiter. Hierin beschreibt der Autor wieder in sehr ausdrucksstarker und für mich ergreifender Sprache das Verschwinden eines dreijährigen Mädchens und das anschließende, fast wortlose Auseinander gehen der Ehe. Das Thema ist natürlich dramatisch, aber wie er das schriftstellerisch umsetzt, ohne reißerisch zu sein und die Persönlichkeit insbesondere des Vaters vor einem entstehen lässt, ist für mich eine absolute Meisterleistung. Vor allem bettet er über die Tagträume des Vaters so viele weitere Geschichten ein, dass die Ausgangssituation nur die Hülle des Geschehens darstellt. Das macht es sehr vielschichtig und hält die Spannung.
Auch mein aktuelles Hörbuch "Ich gegen Amerika" ist sehr interessant. Es handelt von einem Hamburger Anwalt, der völlig unschuldig in die Fänge der amerikanischen Justiz gerät.
Als Gegenstück zu den aufregenden Themen liegt aber auch reine Entspannungsliteratur daneben: "Gut gegen Nordwind", eine lustige Geschichte, bei der eine Frau aufgrund eines Tippfehlers eine E-Mail zur Kündigung eines Zeitungsabos an einen fremden Mann schickt, die beiden sich näher kennenlernen und ineinander verlieben. Und Kommissar Kluftinger liegt auch mit seinem nächsten Fall bereit. Passend zum Urlaub heißt es "Seegrund".

Heute fahren die Enkel nach Hause. Nach einer kurzen Zwischenstation bei sich werden sie anschließend bei uns weiter urlauben, Haus und Garten hüten und g(en)ießen. Ich habe den Enkeln getrocknete Mango und Papaya von Tropenkost für die Fahrt mitgegeben. Besser als jedes Gummibärchen.

Ich bin nun doch froh, dass wir hier sind und meinem Mann geht es genauso. Die örtliche Veränderung führt zu einer ganz anderen Entspannung als wenn wir nur im Bungalow oder zu Hause geblieben wären. So schön es dort auch ist, aber man bleibt ein Stück im Alltag drin, erlebt werkelnde Nachbarn, geht wenigstens kleinen Verpflichtungen nach usw.

Das Mittagessen fand gegen dreiviertel zwölf auf der heimischen Terrasse mit regionaler Zeitungsschau statt, d.h. ich aß und mein Mann las mir vor. Einen Artikel über Quallen zum Beispiel, das können ja ganz schön giftige Exemplare sein.

Bei mir gab es einen zuvor bei Edeka gekauften Riesenkohlrabi mit 947 g brutto. So knackig, so saftig, so köstlich. 817 g waren netto essbar und ich rundum zufrieden.

Anschließend wurde das Wetter strahlend schön, so dass wir uns mit dem Rad auf den Weg zu unserem geliebten Strandabschnitt machten. Phantastisch. Gähnende Leere über hunderte Meter, kaum eine Menschenseele. Ich bin nach einer kurzen Erfrischung zu einem langen Spaziergang aufgebrochen. Göttlich. Über weite Strecken nackig. Sonne pur. Weißer Sand. Ruhe. Genau das ist für mich Urlaub. Irgendwann kam ich an die Kernzone des Nationalparks. Hier war Schluss, es folgte eine Absperrung aufgrund der Nutzung als Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet.

Unterwegs habe ich einen angespülten toten etwa 700 g schweren Plattfisch gesehen. Ich nahm ihn selbstverständlich in die Hand und schnupperte an ihm. Kein Bedarf, er stank bereits. Eine Frau guckte etwas erstaunt. Mein Mann war froh, dass er bei der Nummer nicht dabei war, hahaha.
Auf dem Rückweg war nur noch die Schwanzflosse übrig. Da war jemand anderes nicht so wählerisch wie ich.

Bei mir gab es schätzungsweise gegen 15:30 Uhr die letzte Portion Tafelspitz, schon etwas zu trocken und leider fettlos, aber besser als nichts. Nach 560 g war bis auf etwas Haut alles verdrückt. Eine Wespe wollte mich schon eher bremsen, aber ich habe sie kurzerhand in der Glasdose mit einem Stück Fleisch eingesperrt. Friss dich satt, aber nerv nicht.

Insgesamt war ich fünf mal kurz im Wasser, aber ist das dieselbe Ostsee, die ich am Montag kohlenhydratgeschwängert als angenehm warm empfunden habe? Ich hatte ein Temperaturgefühl von knapp über null, wie ein Eisbad. Meinem Mann erging es ähnlich, aber die ganzen Tage schon.

Anschließend vertieften wir uns dermaßen in unsere Bücher, dass uns die heranziehende dunkle Regenfront entging. Im Affentempo sind wir zurück geradelt und erreichten bei den ersten Tropfen die Haustür. Uff. Geschafft.

Ich hatte nur noch Durst und habe etwa 1l Fachinger getrunken. War bis auf ein paar Schlucke am Morgen und vor dem Fleisch die erste richtige Flüssigkeit heute. Ist am Abend nicht so ideal und vermutlich dem trockenen Fleisch geschuldet.

Der Verstand quakt nun wiederholt nach frischen Feigen, hier vor Ort ist da nichts zu machen, aber mal sehen, mir fällt schon was ein. Notfalls muss ich mal auf's Festland in einen Bioladen. Vielleicht tun es aber auch die noch reichlich vorhandenen Mirabellen. Letztlich ist Zucker gleich Zucker, in einem etwas konzentrierter als im anderen.

Abends waren wir noch schön im Ort spazieren, bummeln, flanieren, Ostseefeeling genießen. Zudem war Kunstmarkt mit einer bemerkenswerten Anzahl an Ständen. Ist irgendwie komisch so ohne Enkel im Schlepptau. Keinen vergessen?

Fisch duftete gut, morgen besuche ich die rotnasigen Fischer. Bin mit Proteinen nun ohnehin nicht mehr so gut bestückt.

Habe heute Kichererbsen eingeweicht. Die habe ich zu Beginn der Rohkost geliebt. Später wurden sie von anderen Kohlenhydraten, vornehmlich Datteln und Durian, verdrängt.

Sonntag, 16.8.2015

Die Nacht war etwas unruhig, weil ich das viele Wasser ausgeschieden habe. Aber nach knapp 9h bin ich dennoch schön ausgeschlafen aufgewacht. Nur habe ich eine massive Verspannung im Schultergürtel. Da werde ich mir mal ein paar Dehnungsübungen vor der nächsten Tour ansehen müssen. Ist nämlich recht unangenehm, weil ich kaum den Kopf beugen kann.

Und ich habe Hunger. Seit gestern Abend schon. Auf Fett. Gut Darß hat heute geschlossen. Ich tendiere dazu, mir bei meinem bewährten Anbieter die geliebten fetten Lammrippen zu bestellen. Gerade das Knochengebälk darin hat mir so gut getan und meine Hüftschmerzen in kurzer Zeit verschwinden lassen. Mir geht es wie in den Vorjahren, dass ich wenig Lust auf Experimente mit dem hiesigen Fleisch und langatmige Erklärungen für die kurze Zeit hier habe. Zudem ist es fast ausnahmslos vakuumiert und wer weiß, wie lange schon.

Aber die Verdauung klappt nun wie am Schnürchen. Sehr gut.

Vormittags habe ich mir im Nieselregen ein Filet vom Dorsch geholt. Der Fang war von heute. Auf meine Frage nach Makrelen wurden mir welche in 6 - 8 Wochen in Aussicht gestellt. Verschickt werden sie leider nicht. Schade. Im Oktober gibt es hier auch massenhaft die Hundsrose, die ich so sehr mag. Und Traubenkirschen in Hülle und Fülle. Na mal sehen, vielleicht ergibt sich da was.

Das Mittagessen begann heute schon um dreiviertel elf und fand bereits wieder draußen statt. Auch wenn es unwahrscheinlich ist, dass ich derzeit in der Natur ein altes Nest mit Haselnüssen gefunden hätte, so waren sie für mich heute absolut super. Vor ein paar Tagen habe ich sie alt und staubig empfunden. Von 668 g waren 321 g essbarer Anteil. Stammen aus dem Garten. So lecker. Eine Stunde später war ich damit fertig. Anschließend gab es wieder drei Mairübchen von Edeka, vermutlich wieder um die 200 g. Die sind einfach fantastisch.

Nachmittags waren wir auf dem Kunstmarkt bummeln. Dort war auch wieder der Imker des Ortes. Ich fragte auch in diesem Jahr erfolglos nach Wabenhonig. Er sagte, dass Wabenhonig hier untypisch sei und eher im Mittelmeerraum angeboten werde. Zudem kristallisiere hier jeder Honig aus und das sehe nicht schön aus. Mein Mann bedankte sich hinterher bei mir, dass ich nicht versucht habe, den Imker zu belehren. Hihi. Wäre sowieso vergebliche Liebesmüh gewesen.

Anschließend sind wir bei zunehmender Sonne an den Strand gegangen. Einfach nur so, ohne Badesachen. Gelaufen, bis wir keine Lust mehr hatten, uns dann in den warmen Sand fallen lassen, Augen zu und geträumt. Urlaubsschlaraffenland an Ruhe und Entspannung. Mir war so wohlig nach den Nüssen, einfach nur schön.

Das Abendessen fand ab viertel sechs statt und bestand aus dem Dorschfilet. 318 g waren essbar, 25 g Abfall. Gleich der erste Bissen signalisierte den Volltreffer. So herrlich salzig. Dorsch ist zwar sehr mager, aber durch die Nüsse war das fehlende Fett kein Problem.
Wenn ich mir überlege, dass ich vom Fleisch oft mindestens das Doppelte esse und das Filet riesengroß war, mannomann. Ob das immer so gut ist?
Und nach endlos langer Zeit mal ganz brav und gesittet mit Messer und Gabel gespeist. Bevor ich es noch ganz verlerne.
Fisch hat den Vorteil, dass ich ihn mit Gemüse kombinieren kann. Es gab daher im Anschluss einen erneut sehr schmackhaften Kohlrabi mit 741 g. Nach 50 Minuten war der Schmaus beendet.

Irgendwas scheint mit dem Fisch nicht gestimmt zu haben. Eine riesige Fresslust etwas später kann ich mir vielleicht noch aufgrund des kalorienarmen Essens erklären, aber warum wurde ich in Hals und Nase zunehmend verschleimt??? Bei Fleisch hätte ich jetzt diverse Phantasien, aber nach Fisch, der heute morgen noch in der Ostsee schwamm? Was kann der gefressen haben, was mir nicht gut tat? Oder vielleicht doch die Kombination? Hat jemand eine Idee? Habe jedenfalls Kassia gelutscht, ging relativ viel.