Freitag, 26.6.2015

Bingo! Alles richtig gemacht: Nächste Woche ist Durian Chanee bei Tropenkost im Angebot!!! Schleckschmatzfreu.

Zwei sehr nette (f)rohe Emails versüßten mir den weiteren Morgen.

Nach der anstrengenden Woche habe ich heute mittags Schluss gemacht und im Garten gegessen.

Zwischen dreizehn und vierzehn Uhr gab es:

- etwa zwei Hände voll Erdbeeren, am besten waren die Walderdbeeren, gefolgt von einer kleinen Sorte von Manufaktum und die Großen waren eher optisch gut, haben aber alle schnell gesperrt
- etwa eine Hand voll rote und schwarze Johannisbeeren, schnell gesperrt
- die ersten beiden Stachelbeeren, mehr waren leider noch nicht reif
- die allererste Himbeere, sofort gesperrt und ausgespuckt
- ein paar himmlisch leckere Maulbeeren, vermutlich mit einigen Hundehaaren, weil ich die runtergefallenen schwarzen natürlich bevorzugt habe
- 10 wunderbar reife Kiwis
- fast eine ganze traumhaft leckere Ananas, die ich gestern als Flugware im Bioladen gekauft habe, etwa 1200g brutto und eine Scheibe blieb übrig

Nachmittags habe ich mich in meinem Kräuterbeet ausgetobt. Dort wuchs mir schon zu viel durcheinander. Und vor allem wollte ich die vereinzelt wachsenden Erdbeeren frei legen. Bei mir wächst nichts in Reih und Glied, was beim Erdbeeren ernten einer Ostereiersuche gleich kommt.
Kohlrabis werden hier nichts, schade. Der übrige Kohl sieht besser aus.
Außerdem habe ich die Tischtennisplatte und zwei weitere große Platten unter den Maulbeerbaum gestellt, um die Früchte besser auffangen zu können. In den Herkunftsländern werden sie wohl auf weiße Laken geschüttelt, aber die Reifestadien sind doch sehr unterschiedlich. Ich glaube, das wird so ganz gut sein.

Allerdings habe ich per E-Mail auch eine unangenehme Nachricht bekommen, die ich für ein Missverständnis hielt und mit einer schnellen Antwort eine rasche Korrektur erhoffte.

Abends gab es ab 18:00 Uhr innerhalb der nächsten fünfzig Minuten :

- 372g Nacken vom Lamm. Bei der Ankunft war ich etwas überrascht, weil er diesmal mittig durchgeschnitten war. Aber so schlecht war das nun auch nicht, weil dadurch das komplette Rückenmark frei lag und er gut essbar war. Aber kompakte Stücke sind mir dennoch lieber. Ich mag das lange Abknabbern.
- 328g traumhaft leckeren Bries, sooooo unglaublich gut, voll saftiger Drüsen, wenig Fett und etwas Blut, himmlisch
- 42g Niere, was knapp ein Stück war, leider ohne Fett, aber super salzig und sehr gut

Den restlichen Abend haben wir bei einem örtlichen Stadtfest verbracht. Wir sind über zwei Stunden spazieren gegangen und ich habe meinem Mann die Neuerungen der Stadt gezeigt.
Eine sehr schön ruhig gelegene Plattform am See habe ich auch heute erst entdeckt und wird mir vielleicht so manches ungestörte Mittagessen in der Woche bescheren.
Die Geschäfte hatten alle bis Mitternacht geöffnet, was hier ein absolutes Novum ist, so dass ich mir gleich noch zwei von diesen leckeren Flugananas mitnehmen konnte. Ich hoffe, dass sie nicht der Auslöser meiner nachmittäglichen Nachricht war. Wenn doch, werde ich es bald wissen.

Samstag, 27.6.2015

Die gestrige Vitamin-C-reiche Nahrung hat mich sehr erfrischt.

Für den Hund gab es am Morgen eine Rehkeule, die mir schon zu alt war. Er hatte seinen Spaß daran. Du liebes teures Tier. Nie wieder kaufe ich ein ganzes Reh, das schaffe ich nie und nimmer.

Heute war wieder Enkeltag. Der Schwiegersohn musste arbeiten und Töchterchen fand ein wenig Unterstützung zur Beschäftigung ihrer Kinderlein hilfreich.

Zu diesem Zweck hatte ich u.a. Tiere aus Holz zum selber Bemalen im Gepäck.

Für meine mittägliche Auswahl hatte ich mir drei alte Beli aufgeschlagen, außerdem getrocknete Pilze und Algen eingepackt. Das waren die am besten riechenden Produkte am Morgen.

Um halb eins hatte ich auf einem Berliner Spielplatz eine absolute himmlische Phase mit den drei Beli. Der Wahnsinn! Endlich mal eine wirklich wilde Frucht. Das bereits angetrocknete Fruchtfleisch war im Inneren in einzelne Kammern unterteilt, die wie mit Sirup gefüllt erschienen. Als Krönung gab es noch ein paar knackige Kerne dazu.

Alle Kombinationen oder gar Mischungen scheinen auf solchen ursprünglichen Produkten zu beruhen.

Trotz der kleinen Menge war ich anschließend zufrieden. Keinerlei Gelüste auf noch irgendwas. Perfekt. Und den ganzen Nachmittag hatte ich noch den Geschmack nach würziger Petersilie im Mund.

Es war mein zweiter Versuch mit dieser Frucht und mit Sicherheit nicht mein letzter.

Bei P4F lese ich dazu: "Beli ist in der ayurvedischen Medizin ein wichtiges und potentes Heilmittel. Sie wirkt verdauungsregulierend und appetitanregend, steigert Kraft und Körpergewicht, erhöht die Absorptionsfähigkeit des Darms und fördert das Wohlbefinden. Beli hilft auch bei Herzproblemen und Ruhr."

Die Schalen der Beli waren für Maria im Sandkasten ideal. Sie hatte ihre Buddelförmchen vergessen und war ganz traurig. Dank der harten Schalen war das Problem schnell gelöst. Sogar der Deckel passte oben drauf, weil die Früchte in zwei Teile zersprungen waren. Dadurch habe ich jetzt aber keine verzehrte Mengenangabe, brutto waren es 367g.

Zu meiner großen Erleichterung klärte sich kurz darauf das gestrige Missverständnis auf. Am Morgen hatte das noch ganz anders ausgesehen und für einige Unruhe gesorgt. Aber nun war wieder alles im Lot. Danke an die Belifrüchte.

Marlene hat mich zwei mal ordentlich angepullert, aber die übrigen Pfützen gingen brav ins Schälchen.

Und sie hat mir am Oberarm einen Knutschfleck genuckelt. Aus Ermangelung von Nahrung hat sie sich für diese Alternative entschieden. Das war lustig, wie sie sich daran festgesaugt hat.

Süß ist, dass ihr meine Tochter gerade die Hemdchen und Jäckchen anzieht, die noch aus ihrer Babyzeit stammen. Sie hat sich nie davon trennen können und jetzt findet sie diese Bekleidung für das Windelfrei besser als die heute üblichen Bodys, weil sie somit bei kleinen Katastrophen nicht das ganze Kind umziehen muss. Zudem sind diese Sachen 100x gewaschen, somit absolut frei von Schadstoffen, aber noch blütenweiß. Manchmal sah Marlene aus wie ihre Mama vor 30 Jahren. War eine schöne Erinnerung.

Am späten Nachmittag hatten wir aus unserer Sicht allen drei Kindern genügend Aufmerksamkeit gewidmet und den Rückweg angetreten. So ein bisschen wollte ich vom Tag auch für mich haben.

Zu Hause haben wir es uns am Kamin gemütlich gemacht, während draußen die Welt unter ging. Wir sahen den Film "Anna Karenina". Der war schon sehr fesselnd und zeigte mir mal wieder, dass Liebe nicht erzwungen werden kann und selbst die größten Gefühle gehegt und gepflegt werden müssen.

Eigentlich esse ich nie vor dem Fernseher, heute war es mal eine Ausnahme. Es gab ab halb sieben erneut ein gut gereiftes tropisches Exemplar: eine Kokosnusspagode. Sie lag seit einigen Wochen im kühlen Schlafzimmer und hatte in den letzten Tagen mehrfach knapp den Auswahlsieg verpasst. Heute nun war sie fällig. Der Saft war bereits völlig eingetrocknet, das Fleisch aber cremig-weich fermentiert. Als Krönung hatten sich ein paar blaugrüne Schimmelaugen gebildet.

So ein Lebensmittel ist sicher nicht jedermanns Sache, aber für mich war es in Geschmack und Konsistenz der perfekte Camembert. Dieses Rezept der Natur fällt jedesmal anders aus und ist in keinem Buch zu finden.

Die verzehrte Menge betrug nur 65g, war aber als fetter Bestandteil des Essens ausreichend.

Anschließend gab es einen großen Kohlrabi aus dem Bioladen, der kurz vor dem Ende nach 663g sperrte.

So ganz und gar satt war ich nicht, aber der Bauch war voll und ich hätte nichts gewusst, was jetzt noch gepasst hätte. Also habe ich mich an Burgers Aromatherapie erinnert und während des Fernsehens immer wieder den göttlichen Duft aus der leeren Kokosnussschale inhaliert. Und wie ihr seht, bin ich dabei nicht Hungers gestorben.

Sonntag, 28.6.2015

Ich genieße jetzt den sehr viel tieferen Schlaf als noch vor einem Jahr.
Aber irgendwie fehlt mir gerade etwas die Energie. Und mir ist kalt.

Daher begann ich den Vormittag gemächlich und radelte dick angezogen im Regen zu den Bäumen mit den Kirschen und Maulbeeren. Bald wurde mir von der Bewegung schön warm und später kam auch die Sonne heraus.

Die Beute bestand aus etwa einem Kilo Maulbeeren und zwei Kilo Kirschen.

Da habe ich mich schon gefragt, ob es notwendig war, Longans zu Hause zu haben oder Sapote Mamey und Chico zu bestellen. Aber wie erklärt sich die unwiderstehliche Anziehung der Tropenfrüchte wenn nicht durch ihre genetische Anpassung? Dennoch hätte ich nichts dagegen, mich derzeit weitestgehend regional zu orientieren.

Ein großes Tier, ähnlich wie ein Rind, aber mit Fell und imposanten Hörnern sah mir dabei zu. Auch ein Pferd weidete. Mindestens eines von beiden roch sehr angenehm.

Mittags war mit der frischen Ernte oder Beeren aus dem Garten nichts zu machen, schade. Wobei das wohl ein Luxusproblem ist. Spätestens morgen würde mein Körper wohl alles nehmen, was er in der Natur finden kann, wenn keine tropischen Alternativen vorhanden wären.

So aber gab es heute nach Vogelmiere und ein paar anderen Kostproben aus dem Kräutergarten 490g von der zweiten Durianfrucht. Also entweder ist mir ein Auswahlfehler unterlaufen oder er war wirklich so wässrig und geschmacksarm wie ich ihn empfunden habe. Dabei hatte er super lecker geduftet. Spaßeshalber habe ich mal überlegt, mir Durianrollen zu bestellen, um solche wässrigen Exemplare gehaltvoller werden zu lassen. Aber das kann ja nicht im Sinne des Erfinders sein. Vielleicht ist mein Bedarf an Durian auch vorerst gestillt. Gut, dass ich noch nichts bestellt habe.

Satt und zufrieden fühlen sich jedenfalls anders an. Daher gab es anschließend 78g einer reifen Kokosnuss vom thailändischen Markt, die inzwischen eine dünne Schimmelschicht gebildet hatte. Pilze habe ich auch pur probiert, thailändische Shitake und heimischen Parasol, aber bei beiden fehlte mir was.

Die Sättigung erreichte ich mit einer alten Kokosnuss Kopyor. Was für ein Hammer! Ich bin ja gerade zu faul, um Bilder zu machen, aber der Kenner hat genügend Phantasie. Der Saft war bis auf einen Fingerhut voll eingetrocknet, das Fruchtfleisch hatte eine Farbe wie Elfenbein. Mich überrascht ja nicht mehr so vieles, aber was ich da nach dem Öffnen erblickte, beeindruckte mich sehr: lauter ebenmäßig angeordnete Flocken in einem Bett aus Schnee. Ein optisches Highlight und geschmacklich so lecker, zudem völlig ohne Aufwand hergestellt.

Aber wenn mein Körper Wochen oder Monate braucht, um ein Produkt anziehend zu finden, kann der Bedarf nicht so groß sein. Also kann ich mir mit einer Nachbestellung Zeit lassen, wie bei den Beli auch.

Nun sind an diesem Wochenende ein paar Ladenhüter weggekommen, auch nicht schlecht.

Über den Sinn oder Unsinn einer Kombination aus Durian und Kokosnuss kann man streiten, aber zumindest hat sie einen Zweck erfüllt: Ich hatte wieder Kraft, die ich beim Sport sinnvoll eingesetzt habe. Alles war in bester Ordnung. Bei den Geräten hatte ich wieder bei den ersten Wiederholungen das Gefühl, Fliegengewichte aufgelegt zu haben und erst im Verlauf der weiteren 20 bemerkte ich die Last. So gefällt mir das, dann sind weitere Steigerungen in Sicht.

Momentan vermisse ich ja immer wieder mein himmelhochjauchzendes Glücksgefühl, aber wenn ich vom Sport komme, ist es meistens da. Keine Ahnung, wie man ohne das Lebenselixier Bewegung klar kommt.

Ich kam jedenfalls ohne Abendessen klar. Mir geht es rundherum gut und das soll auch so bleiben.

Montag, 29.6.2015

Die gestrige Kombination hat zwar nicht zu Blähungen geführt, aber zu wilden Träumen. Insofern werde ich auf eine Wiederholung verzichten. Aber die Kraft ist mir geblieben.

Morgens hatte ich ein großes Bedürfnis nach Entsorgen, nur keine Zeit für lange Unternehmungen dieser Art. Für den Hund gab es ein großes Stück Rippe vom Frischling. Es war mir zu alt, aber er schnappte schnell zu, bevor ich es mir anders überlege.

Dann radelte ich ins Büro, mal wieder im Regen. Bloß gut, dass jetzt nicht meine Urlaubszeit ist.

Mir ging es so wunderbar nach den gestrigen Produkten und viel besser als nach Nüssen, so dass ich mir eine kleine Bestellung bei Tropenkost gegönnt habe.

Mittags gab es im allerschönsten Sonnenschein ein paar gelbe Blüten von der Wiese und 230g Longans (brutto). Die Schalen habe ich in der Natur gelassen. Was für ein Honigbonbon! Ich könnte wetten, wenn ich mich zu Kirschen "gezwungen" hätte, wäre ich bei einem Vielfachen der Menge gelandet.

Nun war das wieder ein absolut unökologisches Festmahl, aber eine vorherige Prüfung diverser Landesfrüchte hatte überall Fehlanzeige ergeben. Diese kleine Menge hingegen war so überaus köstlich, dass für mich zumindest die Rechtfertigung bleibt - neben ein paar anderen Vorteilen nicht nur für mich - damit gesund und der arbeitenden Bevölkerung noch einige Zeit erhalten zu bleiben.

Am Nachmittag habe ich eine wunderschöne Nachricht erhalten, die meinen beruflichen Alltag erheblich verbessert. Ich führte einen inneren Freudentanz auf.

Das Abendessen begann schon zeitig. Ab 16:15 Uhr gab es auf dem sonnigen Trampolin 15 Blütenfeigen, 1040g, drei Stück blieben übrig. Als süße Ergänzung gab es 177g Bienenbrot, der zwar wieder nur Wabenhonig ohne Pollen, aber nicht minder lecker war. Abschließend gab es ein paar Blüten vom Habichtskraut, bis mich eine Husten- und Niessperre ereilte.

Den Rest des Tages verbrachte ich erst lesend in der Sonne, dann beim Erdbeeren pflücken..

Und jetzt komme ich gerade von unserer ersten kleinen Ausflugsfahrt mit dem Kajak. Das hat riesigen Spaß gemacht. Es ist ein Einerkajak, weil mein Mann erst einmal probieren will, ob ihm das auch zusagt. Als er gepaddelt ist, war ich schwimmen. Nur ein Angler und ein paar Bungalowbesitzer waren noch am Wasser, ansonsten Abendsonne und Stille. Ein paar Enten habe ich aufgescheucht, als ich in entlegenere Teile gefahren bin. Zum Üben reicht dieser kleine See aus und für einen kurzen Abstecher am Abend ist er ideal. Irgendwann geht es aber auf große Fahrt über Flußarme und Seen als Tagesausflug. Und meine Arme wird dieses neue Training auch sehr erfreuen.

War das wieder ein schöner Tag, eine schöne Zeit - sonnige Lebenszeit.