Samstag, 25.4.2015

Heute hatte ich nach 5h Schlaf bereits eindeutig ausgeschlafen. Mit dem Gedanken: "Ein schöner Tag beginnt" bin ich halb sechs aus dem Bett gesprungen.

Mein Mann fuhr zu dieser frühen Morgenstunde zur Baustelle nach Stralsund. Es ist zwar sehr arbeitsintensiv - sein Elternhaus ist derzeit bis auf die Grundmauern entkernt - aber es war immer sein größter Wunsch, dieses Haus für die Familie zu erhalten. Und da ich es wichtig finde, dass man seine Träume auch leben kann, unterstütze ich ihn auf meine Art und kümmere mich um Haus, Hof und Hund. Zum Glück muss ich nicht ständig bespaßt werden und kann mich gut alleine beschäftigen.

Ich nutzte daher die Zeit für ein ausgiebiges Aufräumen im Haus. Die nächsten 4h vergingen wie im Flug. Insbesondere habe ich beschlossen, dass der Winter vorbei ist, habe die warmen Schuhe geputzt (ich mag nur noch Schuhcreme auf der Basis von Bienenwachs) und weggeräumt. Im Gegenzug habe ich die Frühjahrsmodelle hervorgeholt und dabei erfreut festgestellt, dass ich keine weiteren Schuhe benötige. Ich weiß nicht, ob es an der Rohkost oder am Alter oder an beidem liegt, aber mir fällt auf, dass ich heute viel weniger zum Glücklichsein brauche.

Für den Hund begann der kulinarische Morgen mit Lammleber. Nach den 500g, die mit 2 Bissen verschwunden waren, guckte er mich fragend an, wo die Hauptmahlzeit bleibt. Also habe ich ihm meine letzte getrocknete Lammschulter gegeben. Damit war er einverstanden.

Vom Sohn erhalte ich Bilder von einem Ausflug an die australische Südküste. Er ist mit einem Känguru zu sehen, winzige Pinguine auf einem weiteren Bild, aber vor allem sieht er ausgesprochen glücklich und zufrieden aus. Das war für ihn lange Zeit anders. Umso mehr freut es mich.

Dann bin ich ich zum Wildhof gefahren. Die Idee, nun doch das Auto zu nehmen, um damit ein paar Besorgungen zu verbinden, war goldrichtig. Es warteten nämlich ein Kopf, zwei ganze komplette Seiten und Schultern auf mich. Bis auf eine Schulter nahm ich alles mit. Es ist zwar kaum Flomenfett am den Rippen, aber dafür der ganze Bauchlappen. Und was mich besonders fasziniert hat: dicke Klumpen Blut. Das Fleisch war wie gewünscht nicht eingeschweißt und gerade erst vom Chef für mich gebracht worden. So ein netter Mensch. Daaaaaaaaanke. Für den Transport konnte ich mir eine Plastikkiste ausleihen.

Um halb zwölf gab es dann von diesem frischen Fleisch als erstes alles von dem aufliegenden Blut, das hätte gerne noch viel mehr sein können, dann so eine schleimige Schicht und diverse Sehnen. Danach ultrazartes Fleisch aus der Schulter und von den Rippen. Ich aß überall dort, wo noch Blut dran war. Die drei Teile sind schwerer, als meine Waage Kapazität hat, daher kann ich die Menge nur schätzen, in etwa so wie gestern, ca. 600g.

Jetzt weiß ich endgültig, dass Fleisch nicht reifen muss, um traumhaft gut zu sein. Dazu gab es nur wenig Fett, dafür aber ein paar Knochensplitter.
Immer, wenn ich denke, noch besser geht es nicht mehr, werde ich eines Besseren belehrt.

Die Verkäuferin sagte mir, dass die Jäger schon in den Startlöchern stehen und es nun auch bald wieder frisches Reh geben wird. Sie freute sich sehr über meine Begeisterung für die Produkte und als ich ihr sagte, dass ich schon die Tage gezählt habe, bis sie wieder da sind, war sie hin und weg.

Nachmittags bin ich dann in die Sauna des Fitnessstudios geradelt. Das hat die Welt noch nicht gesehen, dass ich bei schönstem Wetter so wie gestern Gewichte stemme oder wie heute mich braten lasse. Aber wie heißt es so schön: Wenn du etwas erreichen willst, was du noch nie hattest, musst du etwas tun, was du noch nie getan hast.
Wobei ich mit instinktiver Rohkost auch schon mal bei über 60kg lag. Mein Standardgewicht mit Kochkost und jahrelang auch mit der Rohkost lag aber immer bei 53kg. Mal sehen, wie es jetzt weiter geht... Und wo es endet.

Anschließend war ich mit den Beinen und Armen im See. Das Fleisch hat mich so gut gewärmt, dass die Abkühlung eine Wohltat war.

Zu Hause gab es um 17 Uhr 1l Fachinger.

Um 19 Uhr gab es sehr viele Zwiebelchen. Anschließend begann ein üppiges Mahl: 322g frische Erdnüsse, da fehlte mir aber das Konzentrierte, also folgten 173g Haselnüsse aus dem Garten und ca. 100g Oliven. Dann 1 Kohlrabi von Orkos, der jene aus dem Bioladen stets und ständig im Geschmack um Dimensionen überragt und abschließend gab es gut 800g Kirschtomaten, eine fantastische Zuchtsorte, hahaha, habe selten so gute gegessen. Himmlisch!

Keine Frage, das war zu viel durcheinander und ich habe die Telefonsperre nach wenigen Haselnüssen ignoriert, dafür aber gerne den Auftrag meines Mannes ausgeführt: mich weiter zu mästen.

Naja, aber besser für die Verdauung ist es, wenn ich nach Fleisch nichts mehr an dem Tag esse. Insofern passt es mir auch immer am besten, wenn ich Fleisch erst am späten Nachmittag esse.

Gleichzeitig wird mir mit dieser Futterei auch klar, dass es momentan einfach (fast) nur das Fleisch ist, womit ich zufrieden werde. Und somit spare ich mir vorerst alle weiteren
Bestellungen für Erdnüsse etc. Honig spukt auch immer wieder in meinem Kopf herum, erst recht nach dem Artikel von Matthias über die Ernährung diverser Stämme eben auch gerade mit Honig. Aber ich weiß, dass das momentan zu keinem guten Ende führt.

Für morgen ist mein Plan, mal total faul bis mittags im Bett zu bleiben und zu lesen - davon träume ich schon die ganze Woche - und dann zum Sport zu radeln.

Sonntag, 26.4.2015

War ich eine Schlafmütze: 10h habe ich wunderbar geschlafen, zwar zwischendurch das verschwitzte Schlafzeug gewechselt, aber mir ist die lange Erholung deutlich anzusehen. Der Hund hat es wohl auch genossen, dass mal so richtig Ruhe im Haus war und ebenfalls so lange ausgeruht.

Mich lacht das Trampolin an und ich lache zurück, lasse mich aber nicht verführen. Habe keine Lust auf einen schmerzenden Fuß. Es ist deutlich besser, inzwischen vermute ich etwas überanstrengte Sehnen als Ursache, aber ganz gut ist es halt auch nicht.

Auf dem Handy finde ich eine Nachricht meiner Tochter, ob ich mit in den Tierpark komme. Hm, während ich noch überlege, wie ich meinen geplanten faulen Tag verteidige, habe ich sie schon am Ohr und höre sofort, dass was nicht stimmt. Ihr Bauch wird alle 15 Minuten hart. Sie ist in der 34. SSW, somit ist es dafür deutlich zu früh. Vielleicht Senkwehen? Die Hebamme habe ihr gesagt, außer hinlegen könne man nichts mehr machen, weil ab dieser SSW keine Wehenhemmer mehr eingesetzt werden. Man gehe davon aus, dass es dann Gründe gebe, warum das Baby geboren werden wolle, z. B. weil es die Plazenta nicht mehr richtig versorge. Ich selber habe bei den Söhnen auch mehrere Wochen liegen müssen, weil sie zu früh kommen wollten. Insofern konnte ich ihr dazu einiges erzählen. Und so schnattern wir den ganzen Vormittag; ich in der Hollywoodschaukel im Sonnenschein sitzend. War richtig schön. Die Kinder waren mit dem Papa im Tierpark und so hatten wir mal ausgiebig Zeit und Ruhe für diverse Themen. War noch schöner als im Bett zu lesen.

Während vormittags die Orangen dufteten, merkte ich zur Mittagszeit, dass mich Essen gerade nicht interessiert. Also radelte ich zum Sport. Das war wieder genau das Richtige für mich. Den Song "Ein Hoch auf dieses Leben" hätte ich am liebsten lauthals mitgesungen.

Das Laufband habe ich mir nur 5 Minuten angetan, war eh schön warm von der 30 minütigen Radtour dort hin.
Die Geräte sind sehr viel besser als jeder Ausdauersport für mich. Sicher nicht ohne Grund. Habe wieder an drei Geräten die Gewichte erhöht, an einem für die Pomuskeln innerhalb der drei Durchgänge sogar zwei mal. Dann habe ich mich wieder lange gedehnt.

Heute hatte der Azubi Dienst. Den mag ich inzwischen fast am meisten. Er ist einfach super nett und bemüht sich, auf alle Fragen eine Antwort zu finden. Heute meinte er, ob ich das Laufband unbedingt zum Leben brauche oder was mich dazu treibe. Es ergebe ja wohl keinen Sinn, den Fuß auf diese Art und Weise nach seinem Befinden zu fragen, um als Antwort zu erhalten: "Bis eben ging es mir gut." Hihi, das hat mich überzeugt. Werde mal vorerst auf den Stepper zur Erwärmung wechseln. Den Crosstrainer hat er mir auch erklärt, aber der sieht so nach Mutti-Sport aus. Aber werde ich alles mal probieren. Und so lange werde ich Sehnen vom wilden Schwein essen und meine eigenen in Ruhe lassen.

Zurück bin ich im leichten Nieselregen geradelt, aber noch rechtzeitig angekommen, um ein paar Dinge vor dem Regen zu retten.

Meine Nachfrage bei der Tochter ergibt, dass sie weiter einen harten Bauch bekommt. Ich rate ihr, erneut bei der Hebamme anzurufen, weil ich es etwas nachlässig finde, einfach gar nichts zu tun. Es sind schließlich noch 6 Wochen, die das Baby eigentlich noch braucht. Wenigstens aber noch 3 Wochen sollte es den Vollkomfort in Mamas Bauch genießen dürfen, bevor der Stress des Lebens in Form von Atmen und trinken losgehen. Was machen Kulturen, wo es keinen Brutkasten gibt? Irgendein Kraut ist doch gegen alles gewachsen.

Da es ihr Wunsch ist, dass ich bei der Geburt dabei bin, wird das Handy nun mein treuer Begleiter sein, so auch zum Abendessen im mittlerweile wieder herrlichen Sonnenschein. Es gab nach ein paar Kräutern, besonders lecker war heute Bärlauch, Futter für die Muckis: 409g herrlich fettige Wildschweinrippen und deren Knochenendstücke. Da waren keine Wünsche offen.

Das war mal wieder so ein Wochenende ganz nach meinem Geschmack: ausgesprochen erholsam. Jetzt muss nur die Püppi noch brav in Mamas Bäuchlein bleiben...

Gerade kam aber erst einmal die Entwarnung. Sie war im Krankenhaus, alles im grünen Bereich, sind Senkwehen. Uff... Sie soll Beruhigungstee trinken und sich mit Lavendelöl einreiben.