Sehr zeitig hatte ich ausgeschlafen und widmete mich einer geraumen Zeit der inneren Besinnung. Um 5 Uhr hatte ich einen Puls von 50 und eine Atemfrequenz von 5 Atemzügen/Minuten. Das sind die Parameter, bei denen ich mich am wohlsten fühle.

Danach folgten diversen Hausarbeiten. Insbesondere den Bücherschrank wollte ich endlich mal wieder aufräumen und Bücher veräußern. Ich wurde aber sehr bald bei dieser Arbeit unterbrochen, weil ich durch die typischen Symptome einer Frühschwangerschaft von meinem baldigen dritten Enkelkind erfuhr.

Ich freue mich sehr. Es gibt doch nichts Schöneres, als dem Wachsen eines kleinen Erdenbürgers zusehen zu können. Leider wird es kein Rohkostkind werden, aber es wird in Liebe und Geborgenheit mit sehr viel vergleichsweise guter Nahrung aufwachsen. Und es hat ja mich…

Nach dieser frohen Botschaft bin ich sehr schwungvoll und mit vielen Gedanken im Kopf etwa 13km zum Reiterhof geradelt, habe 20 Minuten Einzelunterricht an der Lounge genossen und bin danach weniger schwungvoll retour geradelt.

Inzwischen war es mittags, aber so richtig Appetit hatte ich noch nicht; viel mehr dürstete ich nach einem körperlichen Ausgleich für die heute bisher wenig beanspruchte Arm-, Bauch- und Rückenmuskulatur und absolvierte ein entsprechendes Programm ohne Geräte. Danach schlossen sich diverse Dehn- und Streckübungen an.

Nach einer erfrischenden Dusche war ich um 13:30 Uhr essbereit. Gleichzeitig wollte ich es aber richtig warm haben; also heizte ich mir die Infrarotkabine auf 40°C vor und ging derweil auf Kräutersuche. Weit kam ich damit nicht, weil ich einem kräuteressenden Tier den Vorzug ab: dem Weiderind. Nach nur 135g hat mich eine ultrascharfe Sperre ereilt, wie ich sie bei Fleisch wohl noch nie erlebt habe: Es war, als hätte ich auf Pfeffer gebissen, der Geschmack wurde ätzend scharf und ich suchte das Fleisch rein optisch wirklich nach eventuellem Pfeffer ab…

Nach einer Pause roch die Rinderniere sehr gut und ich aß von ihr 480g. Hier trafen sich eine Bauch- mit einer Geschmackssperre und ich hätte das Essen definitiv beenden sollen und müssen.

So folgte ich aber meinem Impuls zum Fetten und legte noch 79g Knochenmark und 243g Thymusdrüse mit viel Fett nach. Das war wieder durch den Nachteil der schnellen Verfügbarkeit möglich: Kühlschrank auf und rein in den Bauch. Während ich ohnehin bis auf die tierischen Produkte immer mehr von der Vorratshaltung abkomme, halte ich das nun auch hierbei eher für angebracht. Weil wer viel hat, der (fr)isst auch viel.

Nachmittags war ich nochmal 3h spazieren und sammelte reife Hagebutten.

Anschließend gab es nach einem Glas Wasser eine außergewöhnlich große Portion Kassia. Da kam mir wieder die Aussage eines Rohköstlers in den Sinn, dass eine Überlastung immer eine andere nach sich ziehe. Mit einem Puls von 55 ging ich dann aber in völligem inneren Frieden um 22 Uhr schlafen.