Nochmal zurück zum Thema Ballaststoffe: ich forsche da gerade noch über die verschiedenen Arten:
An der Entstehung einer Vielzahl von Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Nahrungs-allergien und Darmproblemen sind sowohl eine gestörte Entwicklung des Immunsystems als auch Entzündungen der Darmschleimhaut beteiligt.
Im Vordergrund der Behandlung von Darmproblemen und auch von Nahrungsmittelallergien steht neben einer Darmreinigung eine Umstimmung der Darmflora. Nach unserer Erfahrung sind die Stabilisierung der Darmschleimhaut und eine Ernährungsumstellung die wichtigsten Schritte.
Nahrungsmittel, gegen die eine Unverträglichkeit oder eine Allergie besteht, lösen oft ein besonderes Verlangen bis hin zum Heißhunger aus. Diese Nahrungsmittel sollten Sie langsam aber stetig aus Ihrem Speiseplan verbannen. Ebenso gehört zum erfolgreichen Angehen eine deutliche Reduzierung des Zucker-, Alkohol- und Nikotinkonsums. Der Darm wird in seiner Verdauungsarbeit entlastet, wenn wir nur eine Eiweißart pro Mahlzeit verzehren. Pflanzliche Eiweiße, Fisch und Geflügel können unproblematischer verdaut werden als Schweinefleisch, rotes Fleisch und frische Milch.
Gemüse und Obst sind für uns nicht nur wegen der Vitamine, sondern auch wegen anderer Pflanzenstoffe wichtig. Sie enthalten auch wichtige lösliche Ballaststoffe, die der Körper im Darm in Energieträger und regulierende Stoffe umbaut. Die unterschiedlichen Farben bei Obst und Gemüse signalisieren uns verschiedene Pflanzenstoffe. Erst das Zusammenwirken von roten, blauen, gelben und grünen Früchten erschließt uns das gesamte Spektrum der Wirkung dieser Lebensmittelgruppe.
Kohlehydrate als Beilagen wie Kartoffeln, Reis oder Nudeln haben durchaus ihren Wert. Werden sie jedoch in zu großer Menge genossen und werden sie durch die Zubereitung vom Körper schnell aufgenommen, so machen sie uns nicht nur dick, sondern rufen auch einen erhöhten oxidativen Stress im Körper hervor.
Seit 100 Jahren geht der Verzehr von Ballaststoffen stetig zurück. Parallel dazu sind Zivilisationsleiden wie Verstopfung, Darmprobleme, Osteoporose und Diabetes deutlich angestiegen. Vollkornnudeln, Vollkornreis, Topinambur oder Pellkartoffeln helfen Ihnen, Ihre Blutzuckerbelastung in Grenzen zu halten und die Versorgung mit löslichen Ballaststoffen zu erhöhen.
Die Anzahl der Bakterienzellen im Darm übersteigt die Gesamtzahl der Körperzellen um das Hundertfache. Man geht davon aus, dass die bakterielle Darmflora eine ca. 1.000fach höhere Stoffwechselleistung als die menschlichen Zellen erbringt.
Somit wird die Darmschleimhaut mit einer erheblichen Menge an Stoffwechselprodukten konfrontiert, die für den Menschen verwertbar, aber zum Teil auch schädlich sind, wie die Zellgifte Skatol, Kresol und Bismethyldisulfid. Eine wichtigeernährungsphysiologische Bedeutung nehmen hierbei die kurzkettigen Fettsäuren Essigsäure, Buttersäure und Propionsäure ein. Sie entstehen als Abbauprodukte pflanzlicher Speicherstoffe wie Pektin, Xylane, Inulin und resistente Stärke.
Die kurzkettigen Fettsäuren sind wichtig für die Energieversorgung des Körpers.
Die Dickdarmschleimhaut zieht über 80 % ihres Energiebedarfes aus der Verwertung von Buttersäure. Am Gesamtenergiehaushalt des Körpers (z.B. Herz, Gehirn, Muskeln) sind die kurzkettigen Fettsäuren mit 30 % beteiligt. Darüber hinaus haben sie eine Vielzahl regulatorischer Eigenschaften: kurzkettige Fettsäuren steuern die Darmperistaltik und den Zucker- und Fettstoffwechsel, hemmen Entzündungen und schützen vor Entartung zu Krebszellen. Die ausreichende Versorgung mit Buttersäure bietet aufgrund ihrer die Darmschleimhaut stabilisierenden Wirkung einen Schutz vor dem „leaky gut“-Syndrom.
Dieser Versuch zeigte, dass bestimmte Ballaststoffe aus Gemüse nicht nur gegen C. difficile wirken, sondern auch die körpereigenen Bifidobakterien zum Wachstum anregen, sodass man sich Probiotika-Zufuhr sparen kann:
Clostridium difficile is the principal etiologic agent of pseudomembranous colitis and is a major cause of nosocomial antibiotic-associated diarrhea. A limited degree of success in controlling C. difficile infection has been achieved by using probiotics; however, prebiotics can also be used to change bacterial community structure and metabolism in the large gut, although the effects of these carbohydrates on suppression of clostridial pathogens have not been well characterized. The aims of this study were to investigate the bifidogenicity of three nondigestible oligosaccharide (NDO) preparations in normal and antibiotic-treated fecal microbiotas in vitro and their abilities to increase barrier resistance against colonization by C. difficile by using cultural and molecular techniques. Fecal cultures from three healthy volunteers were challenged with a toxigenic strain of C. difficile, and molecular probes were used to monitor growth of the pathogen, together with growth of bifidobacterial and bacteroides populations, over a time course. Evidence of colonization resistance was assessed by determining viable bacterial counts, short-chain fatty acid formation, and cytotoxic activity. Chemostat studies were then performed to determine whether there was a direct correlation between bifidobacteria and C. difficile suppression. NDO were shown to stimulate bifidobacterial growth, and there were concomitant reductions in C. difficile populations. However, in the presence of clindamycin, activity against bifidobacteria was augmented in the presence of NDO, resulting in a further loss of colonization resistance. In the absence of clindamycin, NDO enhanced colonization resistance against C. difficile, although this could not be attributed to bifidobacterium-induced inhibitory phenomena.
(….) Populations of lactobacilli have been reported to be significantly smaller in C. difficile-positive hospitalized patients, while patients in whom the populations of lactobacilli remained relatively unchanged after antimicrobial treatment were less likely to be colonized by the pathogen.
The use of nondigestible oligosaccharides (NDO) as prebiotic agents may provide a useful approach for restoring or improving colonization resistance in compromised patients, since members of a host's indigenous microbiota would be stimulated instead of having foreign organisms introduced, as would be the case with probiotics. The ability of NDO to stimulate growth of bifidobacteria in the human colon has been well documented (14, 19, 21), and several authors have reported beneficial effects of these carbohydrates with respect to prevention or alleviation of diarrheal symptoms. In a recent study Oli et al. evaluated the use of oral electrolyte solutions in combination with fructooligosaccharides (FOS) for the treatment of acute secretory diarrhea induced by cholera toxin in pigs (30). While FOS supplementation did not result in a reduction in the duration of diarrhea, pigs treated with an oral electrolyte solution alone were found to have significantly higher lumen and mucosal populations of enterobacteria, indicating that FOS accelerated recovery of beneficial microorganisms to the detriment of potentially pathogenic species.
FOS have also been investigated to determine their ability to increase colonization resistance against C. difficile infection in animal models, in which they increased the mean survival time of animals with antibiotic-induced colitis;
Präbiotika
Präbiotische Lebensmittel enthalten keine lebenden Organismen sondern unverdauliche Kohlenhydrate. Sie wirken als lösliche Ballaststoffe, die im menschlichen Dünndarm nicht verdaut und aufgenommen werden. Ihr Wirkungsort ist der Dickdarm. Hier dienen sie den erwünschten Milchsäurebakterien und Bifidusbakterien als Nahrung ("bifidogener Effekt"). Dort fördern sie gezielt das Wachstum von Bifidobakterien, die die präbiotischen Substanzen vergären und daraus Energie gewinnen. Durch die gebildeten kurzkettigen Fettsäuren sinkt der pH-Wert, das Milieu des Darmes wird sauer wodurch wiederum das Wachstum der Bifidusbakterien gefördert wird. Diese Mikroorganismen haben dadurch eine Wettbewerbsvorteil gegenüber Krankheitserregern und senken die Zahl der krankheitserregenden Keime.
Die wichtigsten Präbiotika sind Inulin, ein pflanzliches Reservekohlenhydrat, oder dessen Bruchstücke aus Oligofructose. Inulin kommt in über 30.000 Pflanzenarten vor. Grosse Mengen sind z.B. in Chicorée und Topinambur-Pilz (bis 20 %), Knoblauch (zwischen 9 und 16 %), enthalten. Auch Zwiebel, Lauch, Spargel, Artischocke, Banane und Weizen enthalten Inulin. Präbiotika werden v.a. in Form von Milchprodukten, Müslis sowie Brot und Backwaren angeboten. Inulin wird außerdem als Fett- und Zuckerersatz in verschiedenen Lebensmitteln eingesetzt. Es verleiht eine cremige Konsistenz und ein wenig Süße, kann aber nicht verdaut werden und kann somit als vorbeugend gegen Übergewicht beurteilt werden.
Nutzen
Präbiotika und Probiotika werden vielfältige gesundheitsfördernde Wirkungen zugeschrieben. Ein Teil dieser Effekte gilt inzwischen als gesichert:
Neben den als gesichert geltenden Wirkungen werden eine Reihe weiterer gesundheitsfördernder Effekte diskutiert. Hierzu gehören unter anderem
Bei Wiederkäuern geht es überhaupt nicht ohne sie.
Bei Fleischessern wohl (?)
Gedanken : 2 kg wiegt unsere Darmflora.
Dann : Der Stuhl soll bei 'normal' ernährten Menschen schon zu 30 % aus Bakterien bestehen.
Können wir das Eiweiss ( und anderes) nicht aus diesen riesen Mengen an Baktereineiweiss beziehen, das wir täglich ausscheiden ?
Oder ist das zu weit unten und zu kurzzeitig im Colon gelagert ?