Hallöchen miteinander und schonmal alles nur erdenklich Gute wünsche ich euch!!!

So. Dann will ich mal zusammenfassen, wie ich die heiligen Tage der Kochkost so überlebt habe. Ja leider muss ich überlebt sagen und für all die Gelüste die in mir hoch kamen und die Frustration und das ein oder andere Tränchen, was verdrückt werden wollte habe ich mich doch ganz gut geschlagen.

24.12.
Obst, ansonsten:

Heiligabend gab es bei uns Kartoffelsalat mit Würstchen und für mich eine Rohkostauswahl, die ich einfach vorgeschnibbelt hatte. Und es sollte getrocknetes Wild geben.
Aber das war verschimmelt. Ok... ich ärgere mich jetzt, dass ich es gleich superfrustriert weggeschmissen habe. Hätte ich nachdem ich das Buch von Jens Hafner halb durch habe nicht getan. Aber am heiligen Abend war das einfach ätzend.

Die Einheit "Idylle mit Familie bei selbstgebackenen Keksen und Kuchen" habe ich noch stolz mit meiner ersten Trinkkokusnuss gemeistert (megalecker!), aber als ich dann abends so gar kein Fleisch hatte (ja so schnell wird der Vegetarier zum Raubtier), da wurde ich sehr gereizt. Also aß ich zu meiner Rohkost zwei Wiener. Sehr lecker.
Natürlich kam jetzt die Angst den Nacken hoch, dass ich jetzt in das totale Gelage verfalle und mich allem hingebe, aber das war nicht so. Ich umschiffte den Nachtisch und sonstige Beilagen und blieb bei Wasser.

Körperlich ging es mir insgesamt den Tag nicht so gut. Wieder Kopfschmerzen und Muskelschmerzen. Zum Abend wurde es besser.

25.12.
Mittags gab es Apfel und Kiwi.

Nachmittags glaube ich Mandeln und abends dann wieder das Dilemma: den Fisch, den ich gekauft hatte mochte ich nicht. Sperre. Es gab abends Ente mit Klößen und Rotkohl. Der Klassiker. Zum Nachtisch Lebkuchencreme. Boah die duftete lecker. Ich war total frustriert.
Dieses Mal beschloss ich von Anfang an, dass ich von der Ente etwas Fleisch ohne Haut probieren wollte. Das war dann richtig fein. Klar... gekocht und noch Gewürze dran. Aber es war nicht so viel, sondern irgendwie nur zur Beruhigung: siehst du: du musst nicht zugucken. An dem Abend sagte ich dann auch zu meiner Tochter, dass es mir total schwer fällt und sie ermahnte mich tapfer zu bleiben. Das hatte Erfolg.

26.12.
Mittags Orangen.
Nachmittags Mandeln statt Kekse. Ich schaffe davon aber nie mehr, als eine Hand voll.

Abends gab es Raclette. Da hatte mich eher die Dauer des Essens und die verführerischen Düfte mürbe gemacht. Final bat ich meinen Mann etwas Pute (wollte ich roh nicht probieren, da nicht bio) in das Schälchen ohne sonst was zu garen. Das es nicht schmeckte, blieb es bei ein paar kleinen Stückchen. Hatte aber zur Folge, dass ich frustriert war. Der Abend ging dann irgendwie rum.

Stimmung: ich war auf Ehrlichkeit aus. Schonungslos nutzte ich eine Situation, um mal einen angestauten Frust loszulassen. Unser Besuch wollte aufgrund des Dialoges zwischen mir und meinem Mann dann direkt nach Hause fahren. War nicht weihnachtslike, aber ich konnte irgendwie nicht anders. In mir ist momentan wieder so viel Klarheit und die will irgendwie raus und vergisst dabei den Kontext des anderen. Aber das Gefühl dahinter - oder besser: der Zustand dahinter fühlt sich gut an. Der Besuch ist geblieben.

Ich hatte durch die Kochkost einen deutlichen Unterschied gemerkt: Schwellung im Hals. Wie kurz vor ner dicken Entzündung, die nicht raus kommt.

Gestern und vorgestern lief es dann wieder normal und ich habe je drei Mahlzeiten mit entweder Obst und / oder Gemüse und 1x Ei verbracht. Hals wurde besser.

Für mich sind die Dinge noch nicht wirklich auseinander zu halten, denn ich bin ja der wandelnde Dauerschmerz. Mir tut mal hier und mal da was mehr weh. Mein Kreislauf brüllt immer noch auf, wenn ich zu schnell die Treppen hoch gehe und mir wird schwarz vor Augen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass es langsam besser wird. Irgendwie halte ich länger durch. Muss mir nicht mehr so oft eine Auszeit nehmen. Kann mich länger konzentrieren. Habe mir z.B. das Buch "Die Philosophie des Rohen" schenken lassen und konnte gestern lange darin lesen, ohne die Konzentration zu verlieren. Das ging oft schon nach 2-10 Seiten nicht mehr. Schmerzlich, da ich eine Leseratte bin.

Ja... so ist das gewesen die letzten Tage und ich bin froh, dass es nur diese Ausflüge ins gegarte Fleisch waren und nicht das, was ich phasenweise am liebsten verschlungen hätte.