Donnerstag, 8.10.2015

Der emotionale Knoten ist wohl doch noch nicht ganz gelöst, denn ich habe von der Situation geträumt. Dabei ist eigentlich alles zu meiner Zufriedenheit entstanden. Aber es scheint noch eine Diskrepanz zwischen Kopf und Bauch zu bestehen.

Mein Immunsystem scheint gerade in Ordnung zu sein. Gestern spürte ich auf dem Rückweg den Anflug einer Erkältung. Die Nase verschleimte zusehends. Meine letzte Gesprächspartnerin arbeitet in einer Arztpraxis und hatte mir vermutlich ein paar Erreger mitgebracht. Aber noch vor dem Abendessen hatte ich das Gefühl, dass es unter Kontrolle ist. Danach war nichts mehr davon zu spüren. Und am Morgen nun auch nicht. Sehr gut.

Den Vormittag verbrachte ich im Gericht und war nach vier Verhandlungen im Stundentakt ganz schön geschlaucht. Es trifft sich dort ja niemand zum Spaß.

Auf den Rückweg zum Büro habe ich beim Bioladen kurz bei den Auslagen geschnuppert bzw. mit den Fingern am Gemüse gerieben, um den Bedarf zu testen. So muss ich mir nicht zur besten Mittagszeit und somit vielen Fußgängern die Möhren oder den Blumenkohl direkt unter die Nase halten. Ein Mann hat mich ohnehin beäugt, was ich da treibe. Hihi.

Ich habe auf die Schnelle nichts gefunden und bin im Sturmschritt ins Büro gelaufen. Hunger!!!

Als erstes gab es die neun vorgestern gekauften überreifen Kiwis, 586 g. Sehr lecker. Damit war ich aber absolut noch nicht satt. Daher gab es noch einen üppigen Nachschlag mit 1109 g leckeren kleinen knackigen roten Äpfeln. Dann war ich zufrieden und gut gestärkt, der Bauch war voll und die Zahnhälse begannen zu meckern.

Das hätte ich mir nicht träumen lassen, dass ich mal so ein Apfelfan werde. In früheren Jahren konnte ich höchstens zwei Stück essen und das nur ausgesprochen selten. Ich fühlte mich danach stets übersäuert und habe gefroren. Vielleicht brauchte ich jahrelang die Tropenfrüchte, um erst einmal wieder in den Zustand zu kommen, diese säurehaltigen Früchte zu verstoffwechseln. Jetzt scheint jedenfalls der Bann gebrochen, was mich sehr freut.

Nachmittags habe ich mir viel Zeit beim Sport und in der Sauna gelassen. Und ich habe mich nicht geschont. Leute, wenn es euch gerade nicht gut geht, dann rate ich zweierlei: Geht zum Sport und esst Fleisch. Beides ist für mich der Schlüssel zum Wohlbefinden. Und alle trockenen Produkte nur selten verzehren. In der Frische steckt das Leben.

Zwar hatte ich zwischendurch ein Energieloch, aber wenn ich dann etwas esse, kommt alles durcheinander. Vor allem aber trinke ich dann zu wenig. Daher habe ich auch schnell den Gedanken an ein paar Trockenfrüchte als Reserve im Rucksack verworfen. Statt dessen habe ich mir nun einen Salzkristallstein eingepackt. Mit Salz oder Kassia kann ich solche kurzen Tiefs gut überstehen.

Während der Erholung im Ruhebereich erreichten mich Bilder der Familie. Ein Bild unseres Sohnes aus Westaustralien zeigt ein einsames Känguru vor einem idyllischen Stand und Bergen im Hintergrund. Spontan schrieb ich ihm, es müsse einen Gott geben, einen, der so ein Paradies erschaffen hat. Die Bilder meiner Schwester stammen aus dem tropischen Regenwald sowie vom Gemüseanbau in einer Vulkanregion. Erstmals habe ich auch komplette Erdnüsse gesehen. Kurioserweise werden sie gekocht. Warum eigentlich?

Bei mir gab es zum Abendessen ab halb sieben vor dem Kamin 358 g herrlich gereiften Tafelspitz. Der Hund konnte sich über die trockenen Ränder hermachen. Ich fand das zarte, wie bester Schinken aussehende dunkelrote saftige Fleisch himmlisch. Fett war zwar vorhanden, aber heute kaum begehrt.

Und jetzt können bei entspanntem Lesen in wunderbaren 29 Grad im Wohnzimmer die Muckis wachsen. Draußen kann es meinetwegen kalt werden, aber im Haus genießen wir alle die intensive Wärme. Der Hund genau wie wir. Er schläft schon ganz zufrieden grunzend.