Samstag, 26.9.2015

Vormittags bin ich zum örtlichen Gärtner geradelt. Allein die Gespräche mit ihm sind den Weg wert. Selten ist mir ein an biologischer Gartenarbeit so interessierter, dazu nicht kommerzorientierter Mensch begegnet, der dafür aber wach und kämpferisch auftritt. Er lässt seine Kundschaft immer erst aus seinen Fängen, wenn der nächste in Sichtweite ist, hihi. Das dauert mitunter, aber am Wochenende habe ich Zeit, auch und gerade dafür.

Ich habe eine dicke Stange Lauch, eine Sellerieknolle, zwei rote Beete, zwei Kohlrabi, vier Möhren, eine Knoblauchzehe und eine Tüte mit nicht appetitlich aussehenden, dafür aber umso besser duftenden Pfirsichen gekauft. Für meinen Mann gab es Gurken und Tomaten.

Letztens las ich, dass diese viel gerühmte Mittelmeerdiät wirklich sehr gesund sei - für Menschen, die am Mittelmeer leben. Für uns hingegen seien diese Produkte nicht optimal. Genau das Empfinden habe ich auch. Gurken, Tomaten und Paprika gibt es bei mir ausgesprochen selten und nur bei großer Hitze.

Auf dem Rückweg habe ich bei den überwiegend eingetrockneten Felsenbirnen und den leuchtend roten Früchten des Weißdorns halt gemacht und jeweils ein paar zum Riechen gepflückt.

Zum Mittagessen halb zwölf war jedoch weder das eine noch das andere wirklich anziehend. Gut passend hingegen war die ganze Durianfrucht mit 1860 g brutto (und nicht wie laut Rechnung 2 kg). Die verzehrte Menge betrug 735 g und bestand zusätzlich zum leckeren Fruchtfleisch aus einem Teil der Kerne und der Schlabberschicht zwischen Frucht und Schale. Genau zum Ende der verfügbaren Menge kratzte es im Hals.

Diese frische Frucht war um Dimensionen besser als zum Beispiel die getrockneten Macadamias der Vortage. Auch, als die halbgetrockneten Feigen bei mir ankamen, war mein erster Gedanke: Sie sehen tot aus. Da ist kein Leben mehr drin.
Wenn sie nur nicht so lecker gewesen wären.

Da ich mich leider nicht an meinen eigenen Vorsatz, nie wieder Vorratshaltung zu betreiben, gehalten und gleich 5 kg bestellt hatte, werde ich wohl noch die eine oder andere Mahlzeit damit machen. Mein Grundgedanke war, dass ich mich lieber damit bevorrate, bevor es wieder nur die trockenen gibt. Letztes Jahr hatte ich nämlich den Zeitpunkt dafür verpasst und mich geärgert. Nun habe ich diese Erfahrung gemacht und bin schlauer.

Übrigens, bei den frischen Datteln habe ich eine gänzlich andere Intuition: Sie strahlen für mich Leben aus. Also werde ich mich nach dem Ende der frischen Feigen vornehmlich an die frischen Datteln halten.

Es war wunderschönes Herbstwetter und erneut ein Ganzkörpersonnenbad drin.

Nachmittags habe ich meine Vorräte sortiert. Man soll ja nicht denken, dass selbst gepflücktes Obst nicht gammelt. Ich muss die Äpfel, Birnen, Trauben und Zwetschgen regelmäßig aussortieren.

Auch beim Fleisch muss ich alles gut im Auge behalten und regelmäßig die Lagerung dem Reifegrad anpassen. Eigentlich könnte ich mit sehr viel weniger leben. Das Problem ist nur, dass alle Anbieter an einem auch verdienen wollen und müssen. Mir würden eigentlich die Köpfe und ein paar Fleischknochen neben Innereien völlig ausreichen. Aber so fühle ich mich mehr oder weniger genötigt, auch noch Fleisch zu nehmen. Naja, irgendwie werde ich das schon nach und nach vertilgt bekommen.

Das Abendessen begann viertel sechs und bestand aus 275 g Macadamias. Sie waren das beste Produkt in meiner Auswahl und lösten als einziges Speichelfluss aus. Na gut, nun sind sie fast alle und so schnell brauche ich sie auch nicht wieder. Irgendwie finde ich sie enttäuschend, obwohl sie grundsätzlich frisch sind. Da bleibe ich doch lieber bei Kokosnusspagoden. Aber eines bekomme ich von den Macadamias: Kraft! Und gute Laune! Also ganz verkehrt sind sie wohl doch nicht...