Heute war das Wetter trüb, ideal für einen Ausflug in die nächstgelegene größere Stadt. Es ist die als Partymeile bekannte Stadt Patong, die wir schon mal für unsere Kinder in Augenschein nehmen wollen. Mich interessiert zudem ein großer überdachter Markt, der im Reiseführer als vollklimatisiert und sauber beschrieben wird.

Wir nehmen ein tuk tuk und fahren die 9km im offenen Auto, ohne angeschnallt zu sein. Es gibt hier anscheinend nur wenige Vorschriften, die eingehalten werden und jene im Straßenverkehr gehören eher nicht dazu. Auf dem Moped sitzt man locker auch zu dritt, Helm sowie Licht am Abend müssen nicht sein, aber dafür Flipflops an den Füßen und Kopfhörer im Ohr. Da auch die Ampeln nur bedingt beachtet werden, ist jede Überquerung der Straße ein kleines Abenteuer, zumal wir uns erst an den Linksverkehr gewöhnen müssen, d.h. dass man als erstes und letztes nach links gucken muss.

Pucket ist durch den Wechsel von Berg und Tal landschaftlich alles andere als langweilig und wir haben auf dem Weg dorthin manch schönen Ausblick.

Das Einkaufszentrum, das uns Manfred empfohlen hat, ist so ziemlich das Letzte, was ich mir ansehen will, weil es ein hochwertiger Abklatsch unserer Einkaufstempel ist. Wir gehen lieber draußen bei den Straßenhändlern gucken.

Später zieht es uns oder vor allem mich in den Markt. Es ist die gestrige Dimension eines Frische-Marktes mit 100 potenziert. Als erstes gucken wir beim Fleisch und Fisch vorbei, die Verkäufer schreien lautstark, um auf sich aufmerksam zu machen. So eine Vielfalt an Fisch, Krustentieren und Muscheln habe ich noch nie gesehen. Vieles ist aufgetaut, aber es gibt auch sehr viel Frischware.

Beim Obst entdecke ich geschälte Jackfrucht, von der ich am Nachmittag 3 Päckchen a 350 g verputze. Danach entwickle ich sehr viel Ausdauer beim Aussuchen der ersten Mitbringsel.

Mein Mann isst in der oberen Etage, wo es eine schier endlose Auswahl an diversen exotischen Gerichten gibt. Besonders interessant sehen für mich die halbierten Langusten aus. Es wird dort gefuttert, was das Zeug hält, die Tische biegen sich fast unter der Last der diversen Gerichte. Gerade durch die vielen Meerestiere sieht es hinterher oft wie auf einem Schlachtfeld aus.

Danach hätte ich gern einen Spaziergang im angrenzenden Wald unternommen, aber wir finden keinen Zugang. Alles ist zugebaut, wenn auch zum Teil nur angefangen worden. Für meinen Mann ist es oft unvorstellbar, wie und in welch geringen Hausabständen gebaut wird. Von Manfred wissen wir aber, dass die Baumärkte hier besser bestückt sein sollen als in Deutschland. Es ist halt wie immer eine Frage des Geldes.

Kurz vor der Rückfahrt entdecke ich einen Händler mit frischer Durian. Für die ganze Frucht will er 5€/kg. Die geschälte Variante ist sehr viel teurer. Mir kommt die Idee, mich im Edeka-ähnlichen Supermarkt nach Durian umzusehen. Der dortige ist nochmal um ein mehrfaches größer als der hiesige und sehr schnell werde ich fündig: Es gibt geschälte Durian für 15€/kg und eine besonders fleischige Sorte für 22,50€/kg. Ich bevorzuge dann doch die ganze Frucht beim Obsthändler.

Aber ich freue mich über geschälte Jackfrucht zum guten Preis von 1,50€/350g. Nachdem ich heute kleine rote Flecken auf meinen Unterschenkeln entdeckt habe und diese der Chemie hier zuschreibe, will ich gerne einen Versuch mit dieser Frucht starten.

Der Händler, wo ich zwei ganze Duriane kaufe, bedeutet meinem Mann mehrmals mit Daumen hoch in meine Richtung was er von meinem Einkauf hält. Es war schon interessant zu sehen, wie er die Früchte ausgewählt hat: indem er mit einem kleinen Besen darauf schlug. Nächstes mal werde ich aber beides nehmen, die ganze Frucht und geschälte Segmente, denn er hatte leider in der Zwischenzeit alle richtig reifen Exemplare geschält.

Nichtsdestotrotz gab es abends ein leckeres Durianessen, gefolgt von viel Dill, Koriander und Ananas.