Das Reh hat mir mehr Energie gegeben, als mir lieb war.
Bis Mitternacht war ich zumindest geistig quietschfidel und ab 4:00 schon wieder voller Tatendrang.
Also habe ich mich nicht lange am Bettlaken festgekrallt, sondern bin aufgestanden und habe Yoga gemacht. Dabei hatte ich solche Glücksmomente; wie es halt ist, wenn man genau das Richtige tut.

Eine sinnvolle Auswahl für das etwa 6h später stattfindende Mittagessen ist um diese Uhrzeit sowieso ein Lotteriespiel. Die gut riechenden Äpfel waren noch im Büro genug vorhanden, also habe ich etwas Grünfutter, Kohlrabi und die Schlehen eingepackt und bin kurz nach 6 Uhr ins Büro geradelt. Während dessen habe ich mir zu meiner Entscheidung, im Sommer ein neues Rad mit sehr guter Beleuchtung gekauft zu haben, gratuliert. Endlich sehe ich auch in stockfinsterer Nacht richtig gut, weil Straßenlaternen erst auf der zweiten Weghälfte mir den Weg ausleuchten.

Während mir gestern abend und in der Nacht sehr schön warm war, zeigte mir das morgendliche und vormittägliche frösteln trotz großer geistiger Wachheit meine zu kurze Schlafdauer an.

Irgendwie scheint ein Ungleichgewicht zu bestehen, die Augen weisen auf eine Nierenbelastung hin, ich habe ein paar kleine rote Flecken im Gesicht und das nächtliche leichte Schwitzen darf eigentlich auch nicht sein. Ich vermute mal, dass die Kombination aus süßem Obst und Tier dafür verantwortlich ist. Andererseits hätte ich abends keinesfalls nochmal Obst essen wollen, das roch alles viel zu süß. Insofern denke ich, dass ich auch mittags gerade bei süßem Obst Monomahlzeiten den Vorrang geben sollte, das erleichtert die Verwertbarkeit und reduziert die Magenfülle, so dass dann abends auch Tier gut passt. Ich bin dahingehend einfach megaempfindlich.

Heute mittag gab es erst einmal Gemüse: 2 Büschel Feldsalat, 1 großen Kohlrabi, ein bisschen Fenchel. Danach aß ich 4 rote Weihnachtsäpfel, die so gut waren, dass ich mich gefragt habe, warum ich mir ständig Tropenobst habe schicken lassen, wo wir doch solche Leckerbissen zu Hause haben. Als Dessert gab es die restlichen beiden Birnen, von denen ich nicht weiß, ob sie Uta, Jutta oder Karin heißen.

Um 16:15 Uhr zogen mich erneut die Hundeknochen in ihren Bann.
Diesmal war es die überaus leckere, fette Rippe. Sie stand vom Geschmack und vom Fettgehalt der vom Wildschwein in nichts nach.
Bin von einer himmlischen Ohnmacht in die nächste gefallen. Und seit heute weiß ich, dass sich Reh und Fett nicht ausschließen.
Habe leider vergessen zu wiegen, war aber eine große Portion, mindestens 500g.

Danach hatte ich das nächste freudvolle Erlebnis: Ich hätte noch einen Termin in Berlin wahrnehmen müssen, aber mein Auto sprang nicht an. Und weil mein Kollege keine Lust hatte, mich von zu Hause abzuholen, muss er nun die ganze Arbeit alleine machen.

Ich wiederum werde jetzt schlafen gehen und dem Reh für seinen Speck danken, der nun über Nacht auf meinen Rippen wachsen wird.