Nach sehr entspanntem Schlaf von 10h fing der Tag gut an. Richtig guter Schlaf ist für mich das A und O des Wohlbefindens. Allerdings habe ich darauf viel zu oft zu wenig Rücksicht genommen oder nehmen können. Umso mehr genieße ich ihn jetzt, weil ich auch den Eindruck habe, dass im Schlaf alles heilt und regeneriert. Werhin essentiell neben roher Nahrung sind für mich Bewegung, (in) saubere(r) Luft und Sonnenschein.

Am Vormittag habe ich im Bioladen meine Gemüseauswahl erweitert: Besonders angetan hatte es mir Lauch. Ich nahm noch einen Spitzkohl, einen schwarzen Rettich und zwei Teltower Rübchen mit. Außerdem interessierten mich die reifen Kokosnüsse, die waren im letzten Jahr mal richtig gut, also zwei Exemplare eingesackt. Komplettiert wurde der Einkauf von sehr schön reifen Kiwis, die sehr gut dufteten. Jetzt liegen sie bei den Maracujas und Guaven von vor einer Woche und mal sehen, was wann gehen wird.

Die überreifen Cherimoyas haben es mir diesmal zum Glück nicht angetan. Auch nicht die sehr weichen denree-Feigen der neuen Ernte. Wenn man sich diese Trockenfrüchte genauer besieht, ist eigentlich klar, dass das nicht natürlich ist, weil sie in Farbe, Form und Konsistenz total verändert sind und kaum noch was mit der frischen Feige gemeinsam haben.
Frische Medjool-Dateln gab es auch, aber auch hier zum Glück kein Bedarf, weil mir das Zuckerzeug eigentlich nicht mehr wirklich gut bekommt. Andererseits: alle paar Tage giert der Körper dann doch wieder danach.

Anschließend habe ich das sonnige Wetter genossen.

Um 14:30 Uhr hatte ich dann guten Appetit und habe mich durch meine Vorräte geschnuppert. Als Erstes kam ein Stück vom Lauch an die Reihe – himmlisch. Ich mag immer das unterste Stück direkt über den Wurzeln am meisten. Danach kam ich beim Gemüse nicht so recht weiter; Petersilienwurzel roch gut, aber sperrte sofort, Spitzkohl schmeckte schnell fad, also ausgespuckt. Nüsse, Avos, Kokosnüsse: alles uninteressant.
Also versuchte ich es mal mit den wilden Früchten: Schlehe war ganz ok, aber auch wieder ausgespuckt, weil nicht gut genug. Zitronen und Limette rochen ganz nett. Um die Hagebutten aus dem Kühlschrank zu holen (und bei Bedarf eine Spazierrunde zu den Hagebuttensträuchern einzulegen) öffnete ich die Kühlschranktür und nun war mir sofort klar, was ich wollte – Fleisch.

Zu meiner Freude roch endlich die Rehkeule am besten und nicht nur das: Im Gegensatz zu allen vorher getesteten Früchten und Gemüsen löste sie umgehend einen Speichelfluss aus. Das stellt für mich das oberste Kriterium bei der Produktauswahl dar.

Diese Rehkeule lagerte seit Mitte September bei mir und nun war sie gut durchgereift. Bereits im letzten Sommer hatte ich einmal Reh gekauft, aber nie wirklich für interessant befunden. Insofern war das heute meine Reh-Premiere. Und lecker war es, schinkenähnlich. Und das fast nicht vorhandene Fett hat mir heute auch nicht gefehlt, es gab unabhängig davon verschiedenste Geschmäcker durch Knochennähe oder -ferne bzw. eingetrocknete Randstückchen.

Ich achtete sehr genau auf die inneren und äußeren Signale, um keinesfalls die Sperre zu verpassen. Und schon gar nicht wollte ich die Erfahrung machen, das gute Reh rückwärts zu befördern.

Die Waage zeigte anschließend exakt 333g an. Na, wenn das kein gutes Omen war.

Kurz darauf traf unser jüngster Sohn zu einem Überraschungsbesuch ein, was die Freude komplettierte. Gemeinsam unternahmen wir einen schönen und gesprächigen Hundespaziergang. Dabei fand mein Sohn einen großen Parasolpilz für mich. Somit setzte sich das Glück fort.

Es geht mir gut nach dem Reh und wie heißt es so schön in der Maggi-Werbung: „Das machen wir mal wieder.“