Liebe Freunde der rohen Kost,

ich habe mich entschlossen, hier auch mein Tagebuch zu veröffentlichen. Vielleicht ist es einfach ein guter Zeitpunkt, wo ich gerade dabei bin, den Zuckerfrüchten (zumindest vorübergehend) zu entsagen (ohne sie aber verteufeln oder generell aus meiner Palette streichen zu wollen) und mich sehr viel intensiver als bisher den tierischen Proteinen zuzuwenden. Gerade in Anbetracht des nahenden Winters ist das vielleicht auch von allgemeinerem Interesse, ob und wie das funktioniert. Bin ja selber gespannt.

Seht es mir aber bitte nach, wenn ich nicht alles bis auf’s Gramm abwiege, nicht jeden Furz oder Stuhlgang dokumentiere und mich im Zweifelsfalle für das reale Leben anstatt für einen virtuellen Blogeintrag entscheide, zumal ich in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht habe, dass gerade die Vielschreiber nicht zwangsläufig die beste Rohkost praktizierten. Momentan bin ich auch meilenweit von der angestrebten Naturschlafzeit entfernt; das will ich wieder ändern. Nicht zuletzt ist Bildschirmarbeit in der Freizeit ohnehin nicht mein Favorit und die Sperre schnell erreicht. Und da ich mich bei kleinen Früchten spätestens bei der 128. verzählen würde, werde ich auch hier nur 1-2-3-4-viele angeben.

Statt dessen erscheint es mir interessanter, generelle Ideen, Überlegungen und Erfahrungen weiterzugeben, die jenseits der Nahrungsmengen, Uhrzeiten und Kombinationen liegen. Vielleicht fühlt ihr euch durch das eine oder andere ähnlich inspiriert, wie ich von den rohen Blogeinträgen hier und anderswo lernen konnte.Und ich werde von Zeit zu Zeit berichten, was ich gerade für mein geistiges und seelisches Gleichgewicht benötige.

So danke ich Matthias sehr herzlich für seine Ausführungen zu den Untersuchungen von Price und aktuell zu Bernd Senf. Mein aktuelles Schlüsselprodukt – Knochengebälk – habe ich durch seine Knochenraspelei gefunden. Von Susanne und Stefans Einträgen habe ich so manchen Hinweis zu aktuell genießbaren Wildfrüchten erhalten, einige Fettnäpfchen aus Bioläden erfahren undr bin gezielt auf Kräutersuche gegangen. Insbesondere durch Susannes gesunkene Nahrungsmengen fühle ich mich in meinem diesbezüglichen Ansinnen bestärkt. Bei Ralph fand ich durch seine Hingabe zum tierischen Detail bisher nicht verzehrte Lebensmittel mit völlig neuen Genüssen, die mir zudem seeehr gut tun. Und einiges Weitere habe ich hier schon mit Freude aufgenommen: dass es einige junge Rohis gibt, die diese Lebensform bereits verinnerlicht zu haben scheinen und ihre Lebensplanung darauf ausrichten, wie frau auf öffentlichen Toiletten am besten auf’s Klo geht (danke Lila Malve, das praktiziere ich jetzt auch bei der Arbeit) und dass sich der, die oder das Durian am besten außerhalb der Verpackung aufbewahren lässt (wenn schon keine ganzen Früchte).

Und so bleibt die Rohkost auch nach 15 Jahren eine Herausforderung, aber auch Schatzsuche. Ich freue mich auf den Austausch mit euch. Es sind ausdrücklich alle (auch die namenlosen Mitleser) eingeladen, mir Rückmeldungen zu geben. Gerade zu Beginn der instinktiven Rohkost habe ich sie sehr Burger-konform praktiziert, mich damals sehr schnell erholt und bin mit 60kg regelrecht pummelig geworden. Später schlichen sich einseitige Nahrungsmittelauswahl (viel zu viel Süßes), Verkopfungen (das kann gar nicht ausreichend gewesen sein…) und ungute Gewohnheiten (viel zu viele Trockenprodukte, zu denen ich auch Nüsse zähle) ein.

Ich bitte euch aber auch um Verständnis, wenn ich nicht täglich berichte; statt dessen werden dann Zusammenfassungen folgen. Ich habe einige Zeit über die Form meines Blogs nachgedacht, weil ich niemanden kopieren möchte, und die Zeit wird zeigen, was eine gute und realistische Form der Dokumentation darstellt. Fange ich also einfach mal an:

Mein aktuelles Gewicht liegt bei 45,7kg. Ich war mal 169cm groß und bin es vermutlich immer noch. Ich schwanke seit etwa drei Jahren so immer in diesem Bereich mit +/- 2kg. Das ist mir eindeutig zu wenig, Und ich habe das innige Bestreben, wieder Normalgewicht zu erzielen. Während ich früher mit viel Durian und Datteln zu entsprechender Körperfülle gelangt bin, habe ich insbesondere seit diesem Jahr das Gefühl, damit keine vernünftige Praxis hinzubekommen. Daher werde ich vorerst alle Produkte weglassen, mit denen ich mich in der letzten Zeit wiederholt überlastet habe. Ich merke auch, wie sehr mich derzeit die regionale Vielfalt anzieht, ich wieder Lust auf Keimlinge, Algen und Gemüse entwickle. Und da ich auch wieder Lust auf Gemüsesäfte habe, habe ich mir versuchsweise mal einen Entsafter bestellt.

Ein weiteres großes Anliegen von mir ist es, unbedingt wieder durchschlafen zu können. Ich bin derzeit mindestens 3x pro Nacht auf dem WC und habe die Vermutung, dass Zucker- und Eiweißüberlastungen die Ursache sind. Vielleicht hat hierzu jemand auch Ideen.

Nun aber zu heute:

Der Morgen begann um 7 Uhr mit den Augenübungen von Schatalova im Bett. Kurioserweise machte ich die wiederholte Erfahrung, dass die intensiven Augenbewegungen den Darm anregten. Kann zu diesem Zusammenhang jemand vielleicht etwas mitteilen?

Nach einem Lamm-intensiv-Wochenende (seit Donnerstagabend gab es bei mir bis auf Freitagmittag jeweils nur Lamm), war meine erste anschließende Handlung ein Anruf bei meinem Lammanbieter. Eigentlich sei für diese Woche schon Bestellschluss, wurde mir gesagt, aber dann doch eine Lieferung zu Donnerstag angeboten. Ich danke Herrn Baudewig und seinem netten Team von der Nordsee, die mich wieder mal vor dem Verhungern retten.

Aufgrund einer Weiterbildung und 2x 1h Autofahrt hatte ich heute kaum Bewegung, dafür aber einen kurzweiligen Tag. Morgen kann und werde ich das Bewegungsdefizit gut ausgleichen.

Mittags gab es ca. 500g Kiwais, die ich in der Sonne verspeiste und unendlich genial empfand. Anschließend gab es 3,5 Mango Atoulfo mini, schätzungsweise 300g Gesamtgewicht.

Auf dem Rückweg habe ich eine sehr große Portion Kassia gelutscht (ca. 2/3 einer großen Stange).

Ich hatte mehrere Ideen für kurzzeitige Zwischenstopps. So ist mir eine Stelle für wilde Birnen bekannt, aber andererseits lagern davon hier noch welche und sind momentan eher sowieso nicht so interessant. Dann hätte ich noch die Option, an einem Biohof mit frischem Weiderind vorbeizufahren. Aber da ich am Donnerstag nicht nur Lamm, sondern von Fleischer Maßmann auch Weiderind erwarte und bis dahin noch eine Lamm- und eine inzwischen gut durchgereifte Rehkeule verfügbar sind, habe ich mich dagegen entschieden.

Statt dessen machte ich mir das bei einer Familienfeier letzten Jahres erworbene Wissen eines Walnussbaumes hinter einer Gaststätte zu Nutze und sammelte dort eine Tüte frische Walnüsse. Die Kellner und Köche wirken zwar leicht irritiert, als ich auf dem rückwärtigen Bereich des Landgasthofes zwischen Sträuchern und Hecken die Nüsse sammelte, aber so recht traute sich auch keiner mich wegzuscheuchen. Auf ihre Frage nach meinem Ansinnen sagte ich ihnen freundlich, aber bestimmt, dass ich ein paar Nüsse sammle und gleich wieder verschwinde. Sie tolerierten es. Sehr bald roch es aber zunehmend lecker für mich und ich überlegte, was es sei; Fleisch war es nicht. Und dann kam ich drauf: Sauerkraut. Also werde ich morgen den kleinen Orkos-Weißkohl mit zur Arbeit nehmen.

Zu Hause angekommen, sagte mir mein Verstand, dass es ideales Wetter zum Laub harken sei, mild dazu, aber mein Bedürfnis nach Nahrungsaufnahme (und nach Frischluft zugleich) war eindeutig stärker. Es gab bei milden Außentemperaturen auf der Terrasse (mit dem Hund zu Füßen) um 17:30 Uhr ca. 520g von der Lammschulter und einen Rest von 140g Lammnacken (ein paar Stückchen bekam der Hund noch vor dem Wiegen, daher habe ich etwas gerundet). Anschließender Stuhlgang zeigte mir eine gute Verdauung an.

So sah das Abendmahl aus:

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Übrig blieben nur die Knochen (heute keinen Bedarf) und ein paar trockene Randstücke:

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